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"Im heutigen Fußball ist die Fitness unabdingbar, sonst bist du aufgeschmissen"

Nach dem 2:2 im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg sind unsere Kiezkicker am Sonnabend (24.10., 13 Uhr) beim SV Darmstadt 98 gefordert. Gegen die zuletzt spielfreien Lilien, deren Partie beim VfL Osnabrück Corona-bedingt abgesagt und auf Mittwoch (28.10.) verlegt worden war, wollen die Braun-Weißen an die gute Leistung gegen den FCN anknüpfen. Vor der Partie sprach Cheftrainer Timo Schultz mit den Presseverteter*innen u.a. über...

…die personelle Situation: "Neben den längerfristig verletzten Christopher Buchtmann, Ryo Miyaichi und Luis Coordes sind Jannes Wieckhoff und Marvin Senger noch nicht soweit. Bei den beiden geht es darum, die Belastung wieder zu steigern und sie wieder heranzuführen. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Christopher Avevor, der einen Tritt von Manuel Schäffler abbekommen hat. Da klären wir noch ab, ob es Sinn macht oder besser Schonung setzt. Das werden die letzten beiden Einheiten zeigen. James Lawrence hat jetzt zwei Trainingseinheiten absolviert, von ihm musste ich mir erst einmal ein Bild auf dem Platz machen. Er hat eine richtig gute Qualität, er muss sich nach seiner Pause aber erst noch an die Fußballbelastung gewöhnen. Ob wir ihn mit nach Darmstadt nehmen, weiß ich noch nicht, das werden wir noch besprechen."

…die Verletzung von Guido Burgstaller und den Ausfall des Stürmers: "In erster Linie ist es für Guido richtig bitter, weil man schon gemerkt hat, dass ihm die Spielpraxis gefehlt hat. Da tut jedes Spiel und jedes Training gut und jetzt ist er wieder aus seinem Rhythmus rausgerissen worden. Bei dieser Art von Verletzung müssen wir aber froh sein, dass nichts Schlimmeres ist und er hoffentlich bald wiederhergestellt und wieder gesund ist. Das ist das Entscheidende. Wenn er irgendwann wieder auf dem Trainingsplatz steht, dann freuen wir uns natürlich, weil er eine Bereicherung für uns ist. Wir haben andere Spieler im Kader, die seinen Ausfall auffangen können und auch ihre Qualitäten haben."

…die bisherige Punkteausbeute und Leistungen seines Teams: "Wir wussten, dass wir ein knackiges Auftaktprogramm haben werden. Der Punktestand spiegelt die gezeigten Leistungen ganz gut wider. Gegen Heidenheim und Nürnberg haben wir zwei begeisternde Heimspiele abgeliefert und vier Punkte geholt. In Sandhausen haben wir von der Struktur her unser bestes Spiel gemacht, aber nichts geholt. Man sagt immer so schön, dass sich im Laufe einer Saison alles ausgleicht, das hat es bei uns schon an den ersten vier Spieltagen ausgeglichen. Was die Leistung und den Spirit angeht, sind wir auf einem guten Weg. Wir können aber noch besser werden und müssen es auch, um ein paar Spiele in Folge zu gewinnen."

…die guten Laufleistungen seines Teams: "Die reine Laufleistung, die anhand der Kilometer ersichtlich ist, ist für mich nicht der ausschlaggebende Parameter. Sie zeigt eher den Willen einer Mannschaft, sie kann aber auch bedeuten, dass man viel hinterhergelaufen ist. Für mich sind die Sprints und Läufe mit höherer Intensität entscheidender. Ich kannte die Mannschaft ja schon ein paar Jahre und die Daten haben einiges ausgesagt. Wir haben im Training einen soften Einstieg gewählt und haben die Belastung Stück für Stück gesteigert, um das Team an andere Trainingsumfänge zu gewöhnen. Die Power holt man sich in kleineren oder mittleren Spielformen und die haben wir bisher gut getaktet. Eine Mannschaft von St. Pauli sollte immer auszeichnen, dass sie topfit ist. Nicht nur das reine Ausdauertraining, sondern auch Krafttraining, Agility, Ernährung und Schlaf gehören dazu. Das sind alles Punkte, wo wir die Mannschaft sensibilisiert haben, um auch die letzten Prozente rauszuholen. Da haben wir Schritte vorwärts gemacht. Im heutigen Fußball ist die Fitness unabdingbar, sonst bist du aufgeschmissen."

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…die geringe Anzahl an Muskelverletzungen: "Loben wir den Tag mal nicht vor dem Abend. Denn eines ist klar: Es werden Verletzungen kommen. Als Trainer im Profifußball muss man sich von dem Thema Verletzung ein bisschen frei machen. Man kann viel präventiv arbeiten, das geht mit einer guten Belastungssteuerung. Der Kopf spielt auch eine Rolle. Wenn man gerne zum Training kommt, Spaß an der Arbeit hat und sich wohlfühlt, dann ist man einfach nicht so häufig verletzt."

…die Arbeit von Sportpsychologe Christian Spreckels: "Ich bin der festen Überzeugung, dass man nicht nur den Körper, sondern auch den Kopf trainieren kann. Mir hat das als Spieler und später dann auch als Trainer geholfen. Jeder Spieler, der dafür offen ist, kann daraus was für sich mitnehmen. Für mich läuft das unter dem Aspekt der Leistungsoptimierung, das hat nichts mit einem roten Sofa und Problemen zu tun. Ein gutes Beispiel sind die Trainingsweltmeister, die den Übertrag zum Spiel nicht hinbekommen. Warum ist das so? Mit Christian haben wir einen absoluten Experten im Team dabei, der gerade im Bereich Leistungssport top ist. Ich bin froh, dass er dabei ist und mit den Spielern arbeitet. Die arbeiten auch gerne mit ihm zusammen."

…die steigenden Corona-Zahlen und die Sensibilisierung des Teams: "Das ist bei uns natürlich ein Thema, permanent die Maske aufzusetzen, die Abstände einzuhalten und die Jungs beim Alltag zu sensibilisieren. Da ist es wichtig, dass sie sich nicht in Menschenmengen begeben. Ich hoffe wirklich, dass die Zahlen nicht noch weiter steigen und wir noch größere Probleme bekommen. Momentan geht es in die falsche Richtung. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die nächsten Tage und Wochen abzuwarten. Niemand kann sich sicher sein, da braucht sich auch keiner was vormachen. Man sieht ja, dass bei anderen Mannschaft Corona-Fälle auftreten. Wir tun alles dafür, dass wir keinen Corona-Fall haben und alles kontrolliert bleibt."

…Gegner SV Darmstadt 98: "Sie haben eine sehr spielstarke Mannschaft, die sehr homogen auftritt. Man sieht, dass sie in jeder Spielphase wissen, was sie tun müssen. Im letzten Jahr waren sie erfolgreich, da zwar noch unter einem anderen Trainer, und sind zu einer Mannschaft zusammengewachsen. Sie haben nicht nur hervorragende Einzelspieler wie Serdar Dursun, sondern funktionieren als Mannschaft sehr gut. Sie sind gut gestartet und ich denke, dass mit ihnen langfristig zu rechnen ist."

 

(hb)

Fotos: Witters

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