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"Das Wilde nach vorne sollte uns weiterhin auszeichnen"

Mit dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn 07 geht's für unsere Kiezkicker am Sonnabend (21.11., 13 Uhr) in der 2. Bundesliga weiter. Vor der Partie beim Bundesliga-Absteiger, der zuletzt fünf Spiele in Folge nicht verloren hat, nahm sich Cheftrainer Timo Schultz viel Zeit, um die Fragen der Pressevertreter*innen zu beantworten. Dabei sprach Schultz u.a. über...

…die personelle Situation: "Von den Langzeitverletzten ist Marvin Senger derjenige, der als nächstes wieder ins Training einsteigen kann. Sonst sind fast alle voll einsatzfähig. Bei James Lawrence, der gestern aus taktischen Gründen zur Halbzeit ausgewechselt wurde, müssen wir gucken, in welchem Zustand er von der Länderspielreise zurückgekommen ist. Er ist heute wieder am Trainingsgelände, wird aber vermutlich noch nicht mit der Mannschaft trainieren können. Bei Daniel-Kofi Kyereh ist es so, dass ihn die Maske (Anm. d. Redaktion: Kyereh hatte sich in der vergangenen Woche einen Nasenbeinbruch zugezogen) nicht behindert, sodass er voll einsatzfähig ist. Das gilt auch für Christopher Avevor und Philipp Ziereis, die wieder voll im Training sind und gegen Bremen ja auch gespielt haben."

…die Langzeitverletzten Guido Burgstaller, Christopher Buchtmann und Ryo Miyaichi: "Sie sind unterschiedlich weit. Guido kann bereits wieder Fahrrad fahren, an mehr ist nach der schweren OP aber noch nicht zu denken. Buchti ist seit zwei Wochen regelmäßiger auf dem Trainingsplatz, bis auf kleinere Wehwehchen hatte er nicht wirklich Probleme. An Mannschaftstraining ist noch nicht zu denken, er hat aber schon mal den wichtigen Schritt auf den Platz geschafft und kann mit dem Ball arbeiten. Bei Ryo sind wir ein, zwei Schritte in der Reha zurückgegangen und haben etwas Dampf rausgenommen, sodass er im schmerzfreien Bereich arbeitet und wieder gut belasten kann."

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…eine Veränderung der Spielweise aufgrund der vielen Gegentore: "Das Wilde nach vorne sollte uns weiterhin auszeichnen. Das wird unser Spielstil bleiben, dafür haben wir einfach auch die Spielertypen. Man kann der Mannschaft nichts überstülpen, was nicht zu ihr passt. Es ist wichtig, dass wir die Struktur und Ordnung, gerade nach Ballverlusten, so anpassen müssen, dass wir nicht sofort in Konter laufen und es gefährlich wird. Man muss das aber auch relativieren, wir haben dem Gegner in den letzten Spielen relativ wenig klare Chancen zugelassen. Gegen den HSV und Karlsruhe bekommen wir sechs Bälle aufs Tor und fünf davon sind drin. Solche Phasen gibt’s in der Saison. Wir wollen und müssen defensiv stabiler werden, ob mit einer Dreier- oder Viererkette spielt für mich nicht die Rolle, es geht eher um die Positionierung der Spieler auf dem Platz und um die Auswahl der Spieler."

…die Trainingsarbeit in der Länderspielpause: "Die Spieler merken, dass sie im Training noch mehr in den Wettkampfmodus kommen und sich gegenseitig noch mehr pushen müssen. Da haben wir ganz bewusst den Schwerpunkt auf viele Inhalt gelegt, die so etwas fördern wie ein klassisches Zweikampftraining. Wir müssen, gerade was die Spielphasen angeht, noch Schritte nach vorne machen und da hilft uns jede Trainingseinheit."

Angreifer Simon Makienok und Daniel Buballa kämpfen im Training um den Ball.

Viele Zweikämpfe gab es in der Länderspielpause an der Kollaustraße, hier duellieren sich Simon Makienok (li.) und Daniel Buballa (re.).

…Platz 17 und die mögliche Belastung für die Spieler: "Wir haben gegen Karlsruhe verloren und das zurecht. Hätten wir gewonnen, wären wir Sechster oder Siebter gewesen und dann wäre hier aber auch keine Euphorie ausgebrochen. Genauso wenig bricht jetzt große Trauer aus. Wir haben ein, zwei Tage nach der Niederlage gebraucht, um uns zu schütteln und zu sortieren. Wir arbeiten weiter konzentriert, hatten das Spiel gegen Bremen, wo wir kompakter standen und versucht haben, schneller umzuschalten. Zudem hatten wir zwei gute Trainingswochen. Jetzt wollen wir zusehen, dass wir in Paderborn besser aussehen als gegen Karlsruhe."

…den SC Paderborn 07: "Wenn man sich deren Spiele anguckt, dann ist es ähnlich wie bei uns. Viele Spiele waren auf Messers Schneide, abgesehen vom letzten Spiel in Darmstadt, wo sie früh deutlich in Führung gehen, lange in Überzahl waren und die Fehler von Darmstadt eiskalt ausgenutzt haben. Sie versuchen schnellstmöglich nach vorne zu spielen, aggressiv nach vorne zu pressen und viel Tiefe anzubieten. Ähnlich wie bei uns war immer was los. Ich würde mich freuen, wenn es auf dem Platz hin und her geht und beide Mannschaften mit viel Feuer und Leidenschaft spielen. Sie haben gut daran getan, am Trainer, der für einen klaren Spielstil steht, festzuhalten. Sie haben den Großteil des Kaders zusammengehalten und sich punktuell sogar noch verstärken können. Sie haben eine gute Mannschaft mit extrem viel Tempo in der vordersten Linie und erfahrenen Spieler hinten drin. Mit Paderborn muss man in diesem Jahr rechnen."

…den Charakter eines Auswärtsspiels, bei dem keine Fans dabei sind: "Ich habe keine Statistik zur Hand, ob es vor und seit der Corona-Pandemie große Unterschiede zwischen Heim- und Auswärtssiegen gibt. Das wäre mal interessant zu sehen. Mich hat es immer beflügelt, wenn ich auswärts gespielt habe, im Stadion richtig was los war und ich ausgepfiffen wurde. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es Mannschaften und Spieler gibt, die sich wohler fühlen, wenn diese Stimmung nicht da ist."

 

(hb)

Fotos: Witters

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