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Gemeinsam gegen Rassismus, gegeneinander um Punkte

Für unsere Kiezkicker geht's am Sonnabend (19.8., 13 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth wieder in der 2. Bundesliga um Punkte. Beide Vereine konnten am vergangenen Wochenende in die zweite Runde des DFB-Pokals einziehen. Das Spiel der SpVgg wurde dabei von rassistischen Äußerungen gegen Julian Green überschattet, auch die Partie unseres FCSP in Delmenhorst verlief nicht geräuschlos. In der Liga wollen beide Teams sportlich wieder für Schlagzeilen sorgen.

Wie unser FCSP, der sich souverän mit 5:0 bei Fünfligist SV Atlas Delmenhorst durchgesetzt hatte, konnten auch die Fürther am vergangenen Wochenende die zweite Runde im DFB-Pokal erreichen. Sie gewannen knapp aber verdient mit 1:0 beim Drittligisten Hallescher FC. Ausgerechnet der gebürtige Hallenser Armindo Sieb erzielte den Siegtreffer. Ein Rassismus-Vorfall gegen Fürths Offensiv-Allrounder Julian Green hat den Pokalsieg in Halle jedoch überschattet. Green wurde laut SpVgg-Coach Alexander Zorniger mehrmals von Zuschauern als Affe tituliert. Zorniger fand nach dem Spiel deutliche Worte: „Das Stadion war zu 95 Prozent ausverkauft. Da hat jeder gehört, was der andere gesagt hat. Wenn dann jemand das dritte oder vierte Mal Affe zu einem Spieler sagt, dann muss ich sagen: Halt die Klappe! Ich kann's nicht mehr hören. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir – egal ob in Fürth, Nürnberg oder Rostock – tatsächlich noch in einer Zeit leben, wo irgendeiner denkt, er sei mehr wert als ein anderer.“ Zudem warnte Zorniger deutlich vor einem weiteren Erstarken der AfD.

Der FC St. Pauli zollte den klaren Worten des Fürther Cheftrainers via Twitter Respekt, zeigte sich zudem solidarisch mit Julian Green und betonte mit den Worten „Kein Platz für Rassismus – nirgendwo!“ auch noch mal deutlich seine Haltung. Auch beim DFB-Pokalspiel der Boys in Brown in Brown in Delmenhorst war das Thema Rassismus präsent. So bezeichnete der SV Atlas Delmenhorst in einer Pressemitteilung das von FCSP-Fans beim Spiel aufgehängte Banner „Euer einziger ‚Kult‘ sind eure Nazis – Atlas abschaffen!“ als „widerwärtig“ und „mindestens als unangemessen“. Angesichts von Fotos, die die Anwesenheit von Personen im Delmenhorster Fanblock, die der rechtsextremen Szene angehören oder zugeordnet werden, belegen, reagierte der FC St. Pauli: „Was die Pressemitteilung betrifft, stellen wir fest, dass aus unserer Sicht nicht ein Plakat in einer Fankurve das Problem ist, sondern die Anwesenheit von Rechtsextremen.“

Auf dem Rasen wiederum wird es beim bereits 40. Pflichtspiel zwischen beiden Vereinen am Sonnabend (19.8.) ab 13 Uhr dann nicht miteinander im Kampf gegen Rassismus gehen, sondern gegeneinander um die nächsten drei Punkte in Liga zwei. Ein spannendes Duell ist zu erwarten. „Es ist aktuell vielleicht sogar die erfolgreichste Mannschaft im deutschen Profifußball“, zollte Fürths Coach Alex Zorniger den Leistungen unserer Kiezkicker im Kalenderjahr 2023 großen Respekt. Mit Bundesligist Borussia Dortmund (46 Punkte in 19 Ligaspielen) sowie den Drittligisten Dynamo Dresden und Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück (je 49 Punkte in allerdings 22 Ligaspielen) holten im Jahr 2023 nur drei Teams mehr Zähler als unsere Boys in Brown (45 Punkte in 19 Ligaspielen).

Leicht wird es für die Mittelfranken gegen unseren FCSP nicht, andersrum steht unseren Kiezkickern aber auch eine nicht weniger anspruchsvolle Aufgabe bevor. Mit Zorniger an der Seitenlinie (seit Oktober 2022) hat die SpVgg vor allem im heimischen Ronhof stark aufgespielt und fleißig gepunktet. Sieben Siege, zwei Remis und nur eine Niederlage stehen zu Buche. Eine starke Bilanz. Die Ausbeute der Kiezkicker in der Fremde unter Fabian Hürzeler ist sogar noch besser. Acht der neun Auswärtsspiele im Jahr 2023 konnten die Braun-Weißen gewinnen und so reisen unsere Jungs mit viel Selbstvertrauen zu den Mittelfranken. Auch aus Fürth wollen sie wieder mit drei weiteren Zählern im Gepäck die Rückreise antreten.

Personell muss Cheftrainer Fabian Hürzeler neben Etienne Amenyido und Maurides zudem auf den Rot-gesperrten Karol Mets verzichten, bei der SpVgg kann Zorniger bis auf Mittelfeldspieler Orestis Kiomourtzoglou aus dem Vollen schöpfen.

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FC St. Pauli TV - die Stimmen
vor dem Spiel

Vor dem Spiel in Fürth standen uns Eric Smith und Marcel Hartel Rede und Antwort.

 

(hb/hv)

Fotos: Witters

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