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Von angeschlagenen Boxern und Malocher-Mentalität: Kiezkicker zu Gast auf Schalke

Der FC St. Pauli gastiert am Freitagabend (1.3., 18:30 Uhr) beim FC Schalke 04. Nach dem Hinspiel und dem DFB-Pokal-Duell trifft die Hürzeler-Elf bereits zum dritten Mal in dieser Saison auf die Knappen. Gelingt in der Veltins-Arena der dritte Streich in Folge gegen die Königsblauen?

„Wie ein angeschlagener Boxer“, so beschrieb Cheftrainer Fabian Hürzeler den kommenden Gegner unserer Kiezkicker. Tatsächlich hat der aktuell Tabellenvierzehnte aus Gelsenkirchen so manches königsblaues Veilchen in dieser Spielzeit hinnehmen müssen, wie zuletzt beim 0:3 in Magdeburg. Dass die angeschlagenen Boxer allerdings auch die Gefährlichsten sind, ist auch eine These, die der FCSP-Coach auf der Pressekonferenz vor der Partie noch einmal deutlich machte, schließlich hatte das Team von Karel Geraerts auch beim FCM ihre Tormöglichkeiten und zudem einen Kader mit individuell hoher Klasse.

Dass diese individuelle Qualität auf Seiten der Schalker auch mal aufblitzt, zeigten die jüngsten beiden Heimsiege, die jeweils, wenn auch knapp, mit 1:0 gegen Braunschweig und Wiesbaden gewonnen wurden. Torschütze der beiden "goldenen Tore" war Kenan Karaman, der mit sieben Buden und insgesamt 13 Scorerpunkten ohnehin so etwas wie die königsblaue Lebensversicherung ist. Wo S04 ohne den türkischen Nationalspieler stünde? Ein Szenario, das man sich im Ruhrpott keineswegs ausmalen möchte.

Neben dem Lichtblick Karaman stottert der Schalker Motor aber vor allem in der Hintermannschaft. Obwohl die beiden genannten Heimspielsiege ohne Gegentor endeten, stehen die Knappen bei satten 45 Gegentoren und sind nach Kaiserslautern (48) zusammen mit Tabellenschlusslicht Osnabrück gleichbedeutend für die zweitschlechteste Defensive der Liga. Zudem mussten in dieser Saison mit Ralf Fährmann, Marius Müller, Michael Langer und Justin Heekeren bereits vier Torhüter zwischen die königsblauen Pfosten - kein Zweitligateam rotierte auf dieser Position so viel.

Drei-Punkte-Premiere auf Schalke in Liga zwei?

Anders ist da die Gefühlswelt bei unseren Boys in Brown, die nach der Niederlage in Magdeburg (0:1) mit zwei Siegen in Folge (1:0 gegen Braunschweig und 4:3 in Kiel) in der Spur geblieben sind und für die Partie im Pott wieder auf den zuletzt gelb-rot-gesperrten Elias Saad zurückgreifen können. Dass beide Siege aber auch auf des Messers Schneide standen, verdeutlichte Dapo Afolayan noch einmal, mit dem Rückblick auf das wilde Sieben-Tore-Spektakel an der Kieler Förde: „Das Spiel hat gezeigt, dass wir dauerhaft hochkonzentriert sein müssen und nicht nachlassen dürfen.“

"Malocher-Mentalität" ist also auf Schalke gefragt. Denn einen Auswärtsdreier, den durften die Braun-Weißen sowohl in der Bundesliga als auch im Fußball-Unterhaus bis dato noch nicht bejubeln. Lediglich in der Oberliga Endrunde der Saison 1950/51 gewann der FCSP mit 2:1 bei den Gelsenkirchenern, lang lang ist's her. Mut machen hier die beiden bereits gewonnenen Duelle gegen S04 in der Hinserie (3:1) und im DFB-Pokal (2:1 n. V.) und die Konstanz der Kiezkicker, die anstehenden Härteduelle zu trotzen. „In der entscheidenden Phase musst du stabil sein, Widerstände annehmen und bereit sein, den inneren Schweinehund überwinden. Das ist genau die Phase, in der wir gerade sind“, betonte auch noch einmal Hürzeler.

Also: "Malocher-Mentalität" mit in die braun-weißen Koffer nehmen, im besten Fall mit drei braun-weißen Punkten im Gepäck wiederkommen, aber Obacht, denn angeschlagene Boxer sind meist am Gefährlichsten. 

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FC St. Pauli TV - die Stimmen
vor dem Spiel

Vor dem Spiel bei den Königsblauen standen uns Karol Mets und Connor Metcalfe Rede und Antwort.

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Wichtige Anreise-Infos

Hier ein wichtiger Hinweis für alle Fans, die bei ihrer Anreise auch den ÖPNV eingeplant haben. Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG bietet aufgrund eines von Gewerkschaftsseite angekündigten Warnstreiks sowohl am Donnerstag (29.2.) als auch am Freitag (1.3) im gesamten Betriebsgebiet keine Bus- und Bahnfahrten an. Betroffen sind davon auch die NachtExpress-Fahrten in der Nacht von Freitag auf Sonnabend. Auch Fahrten durch Fremdunternehmen im Auftrag der BOGESTRA werden am an beiden Tagen nicht durchgeführt. Es entfallen aufgrund des Warnstreiks von Gewerkschaftsseite sowohl die Mobilitätsgarantie als auch das Pünktlichkeitsversprechen. Ebenfalls geschlossen sind an diesen Tagen die KundenCenter.

 

(ch/hv)

Fotos: Witters

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