Auftakt im DFB-Pokal: Kiezkicker bei Drittliga-Absteiger Halle gefordert
Donnerstag, 15. August 2024, 16:00 Uhr
Für unseren FC St. Pauli steht am Freitagabend (16.8., 18 Uhr) das erste Pflichtspiel in der Saison 2024/25 an. In der ersten Runde des DFB-Pokals gastieren die Kiezkicker beim Drittliga-Absteiger Hallescher FC. Beim Pflichtspieldebüt von Coach Alexander Blessin will unser Team die Favoritenrolle annehmen und sich im ausverkauften Leuna-Chemie-Stadion gegen das neuformierte Team aus Halle durchsetzen.
Endlich geht es wieder los! 89 Tage nach dem 2:1-Erfolg beim SV Wehen Wiesbaden, der nach dem bereits feststehenden Aufstieg den Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft bedeutete, beginnt für unseren FC St. Pauli mit dem DFB-Pokalspiel beim Nordost-Regionalligisten Hallescher FC die neue Saison. Knapp sechs Wochen Vorbereitung liegen hinter unserem Team, das unter dem neuen Trainer Alexander Blessin intensiv trainiert und erfolgreiche Testspiele absolviert hat. Zuletzt tankten die Kiezkicker durch den 3:0-Erfolg gegen Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo viel Selbstvertrauen, zuvor hatten sie auch Olympique Lyon (1:0) und Norwich City (3:1) besiegt.
„Von Freundschaftsspielen kann man sich nicht viel kaufen“, stellte Stürmer Johannes Eggestein nach dem jüngsten Sieg gegen die Italiener klar. Unsere Nummer 11 fügte mit Nachdruck hinzu: „Wir müssen uns gut auf Halle vorbereiten, weil es ein anderer Gegner sein wird. Wir müssen damit rechnen, dass Halle sehr tief verteidigen wird und wir viel Geduld haben müssen. Bergamo hatte sehr viel angegriffen, da haben sich die Räume ein bisschen von allein ergeben.“
Viel Geduld wird also gefragt sein und mit viel Geduld hatte sich unser Team auch im Vorjahr bei Fünftligist Atlas Delmenhorst durchgesetzt. Zur Pause hatten unsere Kiezkicker bei aller Überlegenheit dennoch nur mit 1:0 geführt, am Ende setzten sie sich dann aber mit 5:0 durch. In Halle erwartet unsere Mannschaft, die im ausverkauften Leuna-Chemie-Stadion von knapp 1500 FCSP-Fans unterstützt wird, nicht nur eine hitzige Atmosphäre, sondern sicherlich auch ein stärkerer Gegner als Delmenhorst im Vorjahr. Als Bundesliga-Aufsteiger reist die Blessin-Elf nach Halle und als Bundesliga-Neuling gelang der Einzug in die zweite Runde lediglich ein einziges Mal, und zwar nach dem ersten Aufstieg im Sommer 1977. In Kaiserslautern (1988), in Homburg (1995), in Darmstadt (2001) und auch in Chemnitz (2010) schieden die Braun-Weißen als Bundesligist hingegen in Runde eins aus.
Der Hallesche FC will diese Liste zu gerne fortsetzen. Der HFC konnte zum Abschluss der vergangenen Saison zum elften Mal den Sachsen-Anhalt-Pokal gewinnen und sich dadurch für den DFB-Pokal qualifizieren. In einem packenden Finale setzte sich der HFC mit 4:2 (1:1) nach Verlängerung gegen Germania Halberstadt durch und beendete eine enttäuschende Saison immerhin mit dem Pokalsieg. In der Liga lief es für Halle hingegen gar nicht rund, nach zwölf Jahren in Folge in der dritthöchsten Spielklasse musste der Verein den bitteren Gang in die Regionalliga antreten.
Während die Partie in Halle für unsere Jungs das erste Pflichtspiel in der Saison 2024/25 ist, hat der HFC bereits drei Ligaspiele in der Regionalliga Nordost hinter sich. Die Hallenser starteten mit einem torlosen Remis beim Chemnitzer FC in die neue Spielzeit, im Heimspiel gegen den VFC Plauen rettete Routinier Jan Löhmannsröben vor knapp 7000 Fans mit seinem Treffer zum 1:1 kurz vor dem Abpfiff immerhin einen Punkt. Am vergangenen Wochenende setzte sich das Team von Trainer Mark Zimmer bei RW Erfurt dann aber klar mit 4:0 durch. Marius Hauptmann (36.) und Robin Friedrich (45.) per Handelfmeter trafen vor der Pause, Kapitän Niklas Landgraf (90.+2) und Berk Inaler (90.+4) schraubten das Ergebnis in der Nachspielzeit dann in die Höhe.
Coach Zimmermann freute sich natürlich über den Sieg, stellte nach der Partie aber auch klar, dass die Leistungen seines neu formierten Teams (mehr als 20 Spieler kamen, mehr als 20 Spieler verließen den Verein) in allen drei Spielen gut bis sehr gut waren, gegen Chemnitz und Plauen lediglich die Tore gefehlt hätten. Seine mit einem Durchschnittsalter von 23,2 Jahren jung zusammengestellte Mannschaft geht nach dem Sieg in Erfurt mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen ins Pokalspiel gegen unsere Boys in Brown. Die wiederum wollen ihrer Favoritenrolle gerecht werden, eine souveräne Leistung abliefern und mit dem Einzug in die zweite Runde einen erfolgreichen Start in die neue Spielzeit hinlegen.
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Infos rund ums Spiel
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FC St. Pauli TV - die Stimmen
vor dem Spiel
Vor dem Pokalspiel in Halle haben wir mit Abwehrspieler Karol Mets und Angreifer Johannes Eggestein gesprochen.
(hb/sh)
Foto: FC St. Pauli