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Wahnsinn in Heidenheim - Zalazar hat beim 4:3-Erfolg das letzte Wort

Der FC St. Pauli hat erstmals beim 1. FC Heidenheim gepunktet und das gleich dreifach. Die Kiezkicker siegten am Sonntag (31.1.) mit 4:3 (2:1) beim zuvor 21 Heimspiele in Folge unbesiegten FCH. Guido Burgstaller (15.), Daniel-Kofi Kyereh (30.) und Finn Ole Becker (72.) hatten die Braun-Weißen drei Mal in Führung geschossen, Tim Kleindienst (15., 77.) und Christian Kühlwetter (48.) für den FCH aber jedes Mal ausgeglichen. Kurz vor dem Schlusspfiff gelang Rodrigo Zalazar dann aber die vierte Führung (86.) und die konnten die Boys in Brown verteidigen. Nach zuvor sechs Pleiten in Folge konnten sie endlich mal in Heidenheim gewinnen und drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren.

Zum Ende der Englischen Woche nahm Cheftrainer Timo Schultz im Vergleich zum 2:3 gegen den VfL Bochum drei Veränderungen vor. Zwei Wechsel in der Viererkette. Im Abwehrzentrum begann James Lawrence für Daniel Buballa (Bank), auf der rechten Abwehrseite startete Luca Zander für Adam Dźwigała (Bank). Im defensiven Mittelfeld feierte Eric Smith sein Debüt im FCSP-Dress, der Schwede ersetzte Rico Benatelli (Bank). Der Einsatz von Cheftrainer Timo Schultz war heute lange fraglich. Aufgrund von starken Schmerzen in der Nacht und des Verdachts auf eine Nierenkolik ließ er sich heute vor dem Spiel im Krankenhaus untersuchen., konnte beim Spiel dann aber an der Seitenlinie stehen und das Team coachen.

Die Kiezkicker erwischten einen richtig guten Start und hatten zu Beginn deutlich mehr vom Spiel. Nachdem ein Distanzschuss von Daniel-Kofi Kyereh aus 25 Metern unten rechts vorbeigestrichen (2.) war, gingen die Boys in Brown auch schon in Führung. Nur 60 Sekunden später brachte Kyereh das Leder dann von der rechten Seite auf den langen Pfosten, wo Guido Burgstaller das Leder sich erst mit der Brust vorbei an Gegenspieler Kevin Sessa legte und dann aus sechs Metern abzog. Jonas Föhrenbach konnte erst knapp hinter der Linie klären und so stand es früh 1:0 für unseren FCSP (3.)! Es war das überhaupt erst dritte Tor in der Heidenheimer Voith-Arena im siebten Gastspiel und das erste Heim-Gegentor des FCH nach mehr als 400 Minuten.

Für den FCH probierte es Oliver Hüsing im Anschluss an eine Ecke aus 20 Metern – drüber (7.). Deutlich knapper verzog Burgstaller auf der Gegenseite, sein 18-Meter-Linkschuss strich hauchdünn über den Querbalken hinweg (10.). Die Gastgeber konnten sich so langsam befreien und kamen nach einer Ecke zum Ausgleich. Sessa brachte das Leder von links in den Fünf-Meter-Raum und da stieg Tim Kleindienst, der erst am Vortag auf Leihbasis von KAA Gent zurückgekehrt war und direkt in der Startelf stand, am höchsten – 1:1 (15.). Die Partie blieb kurzweilig, der FCH mit weiteren Möglichkeiten: Sessa zog aus 23 Metern zentraler Position ab, doch Dejan Stojanović lenkte den Ball über die Latte (18.). Die anschließende Ecke köpfte Kleindienst dann drüber (19.). Nach einer erneuten Ecke verzog Andreas Geipl aus dem Rückraum deutlich (21.).

Die Gastgeber machten weiter Druck und hatten mehr Spielanteile, die zu Beginn spielerisch starken Kiezkicker taten sich schwerer, Lücken in der FCH-Defensive zu finden und zu nutzen. Nach einem Foul an Omar Marmoush gab’s dann einen Freistoß an der Strafraumkante. Kyereh und Leart Paqarada standen am Ball, Kyereh übernahm und schlenzte das Leder schlitzohrig unter der Mauer hindurch ins rechte untere Eck. FCH-Keeper Kevin Müller streckte sich vergeblich – das 2:1 für unseren FCSP (30.)! Auf der Gegenseite zog der aufgerückte Rechtsverteidiger Marnon Busch vom rechten Strafraumeck ab, der Ball rauschte gut zwei Meter am langen Pfosten vorbei (34.). Bis zum Pausenpfiff blieb die Partie umkämpft, weitere Chancen blieben aber aus und so ging’s mit der 2:1-Führung in die Kabine.

Daniel-Kofi Kyereh überlistete die FCH-Mauer und traf unter ihr hindurch zur erneuten Führung.

Daniel-Kofi Kyereh überlistete die FCH-Mauer und traf unter ihr hindurch zur erneuten Führung.

Die Braun-Weißen kehrten unverändert auf den Rasen zurück, FCH-Coach Frank Schmidt hingegen nahm zwei Wechsel vor: Jan Schöppner und Florian Pick ersetzten Andreas Geipl und Denis Thomalla. Keine drei Minuten waren gespielt, da gelang den Heidenheimern der Ausgleich. Sessa hatte einen Ball in die Tiefe gespielt und Kühlwetter sich im Strafraum gegen Philipp Ziereis durchgesetzt. Vor Stojanović blieb dieser dann eiskalt und traf per Chip zum 2:2 (48.). Auf der Gegenseite hatte Burgstaller die erneute Führung auf dem Fuß, er scheiterte aus zwölf Metern aber am guten Müller (50.).

Dann mal wieder ein Freistoß für die Schultz-Elf, dieses Mal aus gut 25 Metern halblinker Position. Paqarada, Kyereh und Marmoush standen bereit, Marmoush schlenzte den Ball über die Mauer, aber auch gut zwei Meter über das Gehäuse hinweg (53.). Es blieb ein intensiv geführtes und sehr interessantes Spiel mit vielen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Nach einer guten Stunde dann der erste Wechsel von Schultz. Er schickte Afeez Aremu für Eric Smith auf den Rasen (58.). Der FCH, der unter der Woche zwei Tage länger Pause hatte, machte Druck und kam durch Kühlwetter zur nächsten Möglichkeit, doch James Lawrence konnte dessen 13-Meter-Schuss blocken (61.).

Nach gut zehnminütigem Leerlauf brachte Paqwarada das Leder von links in den Strafraum, wo Burgstaller per Schulter verlängerte. Der Ball kam zu Finn Ole Becker und der zog aus 15 Metern direkt ab und traf den Ball so gut, dass Müller ihn nicht mehr aus dem linken unteren Eck kratzen konnte – 3:2 (72.)! Wenig später nahm Schultz einen Doppelwechsel vor: Adam Dźwigała und Igor Matanović ersetzten Luca Zander und Guido Burgstaller (75.).

Heidenheim blieb unangenehm und kam kurz darauf zum dritten Ausgleich. Kühlwetter spielte von links einen flachen Ball durch den Strafraum, Kleindienst stand am langen Pfosten goldrichtig und traf zum 3:3 (77.). Das Schützenfest in der Heidenheimer Voith-Arena sollte aber noch kein Ende finden und so waren es ein weiteres Mal die Kiezkicker, die in Führung gehen konnten. Rodrigo Zalazar traf nach starkem Pass des zuvor eingewechselten Maximilian Dittgen aus acht Metern zum vielumjubelten 4:3 - einfach nur Wahnsinn (86.)!

In den Schlussminuten warf der FCH alles nach vorne, die Kiezkicker hielten auch in der fünfminütigem Nachspielzeit mit allem, was sie hatten, dagegen und konnten, nachdem Dittgen noch mal an Müller gescheitert war (90.+5), die vierte Führung ins Ziel bringen!

1. FC Heidenheim

Müller - Busch (88. Schimmer), Hüsing, Mainka, Föhrenbach - Sessa (75. Schnatterer), Burnić (75. Theuerkauf), Geipl (46. Schöppner), Thomalla (46. Pick) - Kleindienst, Kühlwetter

Cheftrainer: Frank Schmidt

 

FC St. Pauli

Stojanović - Zander (75. Dźwigała), Ziereis, Lawrence, Paqarada (82. Buballa) - Becker, Smith (58. Aremu), Zalazar, Kyereh - Marmoush (82. Dittgen), Burgstaller (75. Matanović)

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Tore: 0:1 Burgstaller (3.), 1:1 Kleindienst (15.), 1:2 Kyereh (30.), 2:2 Kühlwetter (48.), 2:3 Becker (72.), 3:3 Kleindienst (77.), 3:4 Zalazar

Gelbe Karten: Thomalla, Burnić, Busch, Kühlwetter / Paqarada, Smith

Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)

 

(hb)

Fotos: Witters / Eibner

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