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Der FC St. Pauli nimmt Tarifverhandlungen auf

Nach intensiver Vorbereitung laufen beim FC St. Pauli die Verhandlungen zwischen dem Verein als Arbeitgeber und der ver.di-Tarifkommission. Die Gespräche gehen auf einen Beschluss der Mitgliederversammlung zurück.

Seit einem entsprechenden Mitgliederbeschluss vom Dezember 2021 hat sich der FC St. Pauli als Arbeitgeber mit dem Thema Tarifvertrag auseinandergesetzt. In dieser Zeit haben sich Mitarbeitende des Vereins in dieses Thema eingearbeitet, Beratung von externen Expert*innen eingeholt, Analysen angefertigt sowie mit den Antragsteller*innen und dem Betriebsrat als Vertretung der Mitarbeitenden über den weiteren Weg gesprochen.

Am 30. März fand eine offene ver.di-Mitgliederversammlung statt, auf der von Gewerkschaftsseite umfassend informiert wurde bevor zehn Mitarbeitende des FCSP, die auch Mitglied bei ver.di sind, in die Tarifkommission gewählt wurden.

Auch der FC St. Pauli als Arbeitgeber hat die Mitarbeitenden über das Thema ausführlich informiert und unter Einbeziehung externer Expertise Raum für Fragen und Diskussion gegeben.

Pionierarbeit im Profi-Fußball

Für den FC St. Pauli als Arbeitgeber verhandelt federführend die Personalabteilung mit der Tarifkommission. „Der Abschluss eines Tarifvertrages für einen professionellen Fußballverein ist ein Novum in der deutschen Bundesliga“, betont Vereinspräsident Oke Göttlich, der ebenfalls and den Verhandlungsrunden teilnimmt. Sowohl der FC St. Pauli als auch jede Gewerkschaft leiste damit Pionierarbeit; „dementsprechend umfangreich sind aber auch die Vorbereitungen und Verhandlungen“.

Dabei geht es insbesondere auch um die Fragen, welche (z.T. bereits bestehenden) Betriebsvereinbarungen in den Tarifvertrag übernommen oder welche Berufsgruppen (z.B. Profifußballer) von den Regelungen sinnvollerweise ausgenommen werden sollten. Zudem müssen in diesem Prozess die Besonderheiten und Ambitionen des Profifußballs - z.B. Abhängigkeit von der Ligen-Zugehörigkeit und den damit zusammenhängenden finanziellen Konsequenzen für den e.V. und seinen Tochtergesellschaften - im Grundsatz diskutiert werden.

Gute Arbeitsbedingungen und stabiler Verein

Oke Göttlich dankte allen Beteiligten für die bisherigen Gespräche. „Es waren einige offene Fragen zu klären, um die Verhandlungen aufnehmen zu können. Es gibt aber ein gemeinsames Ziel: angemessene Vergütung sowie gute Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden und gleichzeitig ein wirtschaftlich stabiler und sportlich ambitionierter FC St. Pauli, der seinen Mitgliedern und Werten gegenüber verpflichtet ist und im Wettbewerb der Fußball-Profiligen bestehen kann.“   

“Wir freuen uns, dass die Verhandlungen nun losgegangen sind und dass die Gespräche durchweg sachlich, konstruktiv und zielgerichtet verlaufen“, betont die ver.di-Tarifkommission. „Wir fühlen uns allen Kolleg*innen im FCSP unabhängig von Gewerkschaftszugehörigkeit verpflichtet. Mit dem Ziel, dass in einem sportlich und wirtschaftlich erfolgreichen FCSP alle Kolleg*innen, die für diesen Erfolg arbeiten, durch bestmögliche Arbeitsbedingungen in allen Bereichen die verdiente Wertschätzung erhalten.“

Die Mitgliederversammlung hatte Ende 2021 für einen Antrag gestimmt, Tarifverhandlungen beim FC St. Pauli aufzunehmen.

 

(pg)

Fotos: FC St. Pauli

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