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Erlösender Treffer bleibt aus: Kiezkicker und Hannover trennen sich torlos

Der FC St. Pauli trennt sich im Heimspiel am Freitagabend (10.11.) mit einem torlosen Remis von Hannover 96. Im ausverkauften Millerntor-Stadion sahen die 29.546 Zuschauer*innen einige Möglichkeiten für die Boys in Brown - der erlösende Treffer zugunsten des Teams von Cheftrainer Fabian Hürzeler fiel jedoch nicht.

Cheftrainer Fabian Hürzeler musste für das Heimspiel gegen die 96er auf seinen Kapitän Jackson Irvine aufgrund einer Gelbsperre verzichten. Sein australischer Nationalmannschaftskollege Connor Metcalfe rückte dafür von der rechten Flügelposition ins zentrale Mittelfeld. Dafür startete Elias Saad von Beginn an. Eric Smith kehrte nach seinen Adduktorenproblemen wieder zurück in die Dreier-Abwehrkette - dafür nahm Adam Dźwigała auf der Bank Platz. Bei den Gästen aus Hannover rückte im Vergleich zum Niedersachsenderby Nicolo Tresoldi für Andreas Voglsammer in den Angriff. 

Die Partie gegen die Niedersachsen stand unter einem ganz besonderen Motto: „Kein Platz für Rassismus". Gemeinsam mit Partner congstar sollte auf die Schicksale flüchtender Menschen und die humanitäre Katastrophe aufmerksam gemacht werden, die sich nach wie vor täglich im Mittelmeer abspielt. Seit 2014 ertranken mindestens 28.000 Menschen bei der Flucht vor Krieg und Vertreibung im Mittelmeer. Eine humanitäre Katastrophe, die öffentlich kaum noch wahrgenommen wird. Auch die Süd machte mit einem großen Banner "Seenotrettung ist kein Verbrechen" auf dieses wichtige Thema aufmerksam.

Hinein ins Spiel, wo beide Teams in der Anfangsviertelstunde versuchten, mit direktem Kombinationsspiel in die Gefahrenzonen zu gelangen. In der 16. Minute klappte das durchaus sehenswert bei unseren Kiezkickern, als Elias Saad auf dem linken Flügel geschickt wurde, er ein, zwei Hannoveraner mit seinen Übersteigern stehen ließ, Johannes Eggestein im Zentrum der Box fand, dessen Drehschuss aber von Ron-Robert Zieler im 96-Kasten mit einer blitzschnellen Reaktion vereitelt wurde. In der 23. Minute zappelte das Leder wiederum im Tor der Gäste. Dapo Afolayans Flanke flutschte durch den 96-Strafraum durch bis auf Elias Saad, der Abwehrspieler Phil Neumann mit seinem satten Schuss fast mit ins Gehäuse bolzte - doch der Torschrei im Millerntor-Stadion verstummte schnell, beim Zuspiel auf Afolayan stand dieser hauchdünn im Abseits.

Zehn Zeigerumdrehungen vor dem Pausenpfiff war es erneut Saad, der mit seiner Dribbelstärke von links in den Strafraum nach innen zog und dann das lange Eck suchte - allerdings knapp verfehlte. Chefcoach Stefan Leitl von den "Roten" wiederum hatte noch keinen Torschuss seiner Mannschaft auf dem Notiz-Zettel stehen, auch weil die Braun-Weißen die Angriffsversuche der Gäste zweikampfstark und antizipierend im gut gestaffelten Stellungsspiel wegverteidigten. So ging es mit dem torlosen Remis in die Kabinen.

Seenotrettung ist kein Verbrechen steht es auf dem großen Banner in der Süd

Seenotrettung ist kein Verbrechen steht es auf dem großen Banner in der Süd

Für den zweiten Durchgang reagierte Gästetrainer Leitl und brachte für den gelbverwarnten Nicolo Tresoldi Andreas Voglsammer - gleichzeitig um neue Impulse für den Angriff zu setzen. Den ersten Abschluss verbuchten allerdings unsere Boys in Brown durch Elias Saad, dessen Schuss von der linken Seite aber zu zentral auf Zieler ging und der 96-Schlussmann so das Leder problemlos aufnehmen konnte. Auch nach einer guten Stunde gab die Hürzeler-Elf weiter den Ton an und versuchte sich weiterhin mit geschicktem Direktpassspiel oder auch mit cleveren Seitenverlagerungen in die Box der Gäste zu kombinieren. Nikola Vasilj im Kasten der Braun-Weißen, der an diesem Abend sein 75. Pflichtspiel für den FCSP absolvierte, musste auch in dieser Phase der Partie keinen einzigen Ball abwehren. 

Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Hürzeler mit Danel Sinani frische Beine für das Offensivspiel. Dapo Afolayan machte Platz für den luxemburgischen Nationalspieler. In der 80. Minute wurde die Partie durch Schiedsrichter Richard Hempel aufgrund eines Polizeieinsatzes im Gästeblock kurzzeitig unterbrochen. Danach nahm das Spiel wieder Fahrt auf und die Braun-Weißen drängten auf den Führungstreffer, fanden allerdings keine Lücke in der 96-Defensive. Auch in der üppig gespickten Nachspielzeit von acht Zeigerumdrehungen wollte das Leder einfach nicht den Weg in den Kasten der Gäste finden. So bleibt das Hürzeler-Team auch im 13. Zweitligaspiel dieser Saison ungeschlagen, muss sich jedoch auch mit dem torlosen Remis gegen die Hannoveraner zufriedengeben. 

FC St. Pauli

Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Hartel (C), Metcalfe, Treu - Saad, Eggestein (90.+1 Amenyido), Afolayan (75. Sinani)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

 

Hannover 96

Zieler (C) - Dehm (80. Muroya), Neumann, Halstenberg, Arrey-Mbi - F. Kunze, Leopold (90.+7 Christiansen), Schaub (76. Ernst) - Nielsen, Tresoldi (46. Voglsammer), Köhn

Cheftrainer: Stefan Leitl

 

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Saad / F. Kunze, Tresoldi, Voglsammer, Zieler

Schiedsrichter: Richard Hempel (Großnaundorf)

Fans: 29.546 (ausverkauft)

 

(ch)

Fotos: FC St. Pauli 

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