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1:2 in Kiel - Joker Serra und Keeper Gelios schocken die Kiezkicker

Zum Abschluss des 21. Spieltages unterlagen unsere Kiezkicker am Montagabend (10.2.) bei Holstein Kiel mit 1:2 (0:1). Nach ausgeglichener Anfangsphase gelang Salih Özcan in einer Kieler Drangphase das 1:0 (30.), nach dem Seitenwechsel kamen die Kiezkicker besser ins Spiel und durch Henk Veerman (51.) schnell auch zum Ausgleich. Für Kiel erzielte der kurz zuvor eingewechselte Janni Serra dann die erneute Führung (69.). In der Nachspielzeit scheiterte Veerman dann mit einem Handelfmeter an Kiels Keeper Ioannis Gelios (90.+5).

Für die Partie in Kiel nahm Cheftrainer Jos Luhukay im Vergleich zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart eine Änderung vor: Anstelle von Matt Penney begann Luca Zander, dieser rückte auf die rechte Abwehrseite, Sebastian Ohlsson wechselte von rechts nach links. Die Kiezkicker wollten an die gute Leistung gegen Stuttgart anknüpfen und den ersten Auswärtssieg nach über elf Monaten bejubeln. Mut sollte dabei die starke Montags-Bilanz machen: Seit mehr als drei Jahren hatten die Boys in Brown zum Wochenstart nicht mehr verloren und acht der zwölf Montagsspiele sogar für sich entschieden, darunter auch das Hinspiel gegen Kiel (2:1) Ende August.

Die Anfangsphase bot kaum spielerische Höhepunkte, unsere Kiezkicker lauerten auf Konter und überließen den Kielern das Leder, das die Gastgeber zwar laufen ließen, aber nicht gefährlich in die Nähe des Strafraums kommen sollten. Die erste Chance des Spiels hatten die Braun-Weißen: Henk Veerman legte im Mittelfeld rüber zu Viktor Gyökeres, der marschierte mit dem Ball in Richtung KSV-Strafraum und zog aus 22 Metern ab – der Ball strich gut zwei Meter am linken Pfosten vorbei (15.).

Die erste Kieler Chance leitete dann Veerman ein, unfreiwillig. Sein Rückpass zu Robin Himmelmann landete in den Füßen von Emmanuel Iyoha, der an Himmelmann scheiterte. Den Nachschuss von Salih Öczans konnte Johannes Flum dann gerade noch rechtzeitig abgrätschen (21.). Es war der Startschuss für eine Kieler Drangphase, denn wenig später folgte die nächste Chance der Gastgeber. Im Anschluss an einen Freistoß aus dem Halbfeld kam Jonas Meffert aus spitzem Winkel zum Abschluss – Himmelmann war aber hellwach und klärte mit dem Fuß (27.).

Kurz darauf war Himmelmann dann aber machtlos. Finn Porath spielte den Ball in den Lauf des in den Strafraum gestarteten Özcan, der frei vor Himmelmann cool blieb und den Ball im linken Eck unterbrachte – 0:1 (30.). Die Luhukay-Elf hatte gegen früh attackierende Gastgeber Schwierigkeiten, spielerische Lösungen zu finden und sich bis zum Kieler Strafraum durchzuspielen. Als Waldemar Sobota dann mal eine Idee hatte, war KSV-Keeper bei dessen langem Ball auf Veerman einen Tick eher am Ball (34.). Mehr passierte in der ersten Hälfte nicht und so ging's für die Boys in Brown mit dem 0:1 in die Pause.

Rico Benatelli im Duell mit Kiels Torschütze Salih Özcan.

Rico Benatelli im Duell mit Kiels Torschütze Salih Özcan.

Personell unverändert kehrten unsere Kiezkicker auf den Rasen zurück, Kiel hingegen musste verletzungsbedingt einmal tauschen. Alexander Mühling blieb in der Kabine, für ihn nun Aleksandar Ignjovski in der Partie. Die Luhukay-Elf erhöhte die Offensivbemühungen und wurde nach wenigen Minuten auch schon belohnt: Nach einem langen Ball von Zander auf Gyökeres legte dieser quer zu Veerman. Technisch stark narrte der Angreifer erst Gegenspieler Hauke Wahl, ehe er das Leder dann aus sechs Metern überlegt an Gelios vorbei in die Maschen legte – 1:1 (52.)!

Nach einer guten Stunde nahm Luhukay dann seinen ersten Wechsel vor, für den mit Gelb vorbelasteten Flum schickte er Finn Ole Becker auf den Rasen (59.). Auch KSV-Coach Werner wechselte noch mal: Angreifer Janni Serra ersetzte Mittelfeldspieler Finn Porath (66.). Und eben jener Serra war es, der kurz darauf eine Özcan-Ecke am kurzen Pfosten einnickte und die Gastgeber wie aus dem Nichts wieder in Führung köpfte (69.). Wenig später probierte es Iyoha aus dem Rückraum, sein Schuss ging aber deutlich vorbei (71.).

So langsam brach die Schlussphase an und Zeit wurde für die Kiezkicker immer knapper, um den erneuten Ausgleich zu erzielen. Erst einmal hatte aber Özcan die Vorentscheidung auf dem Fuß, aus 15 Metern setzte er das Leder aber derüber (79.). Luhukay reagierte kurz darauf und brachte Angreifer Boris Tashchy für Sobota (79.) sowie Flügelspieler Luis Coordes für Luca Zander (81.). Die Braun-Weißen erhöhten nun den Druck und hatten die Chance zum Ausgleich. Nach einem langen Ball tauchte der aufgerückte Sebastian Ohlsson frei vor Gelios auf, scheiterte aus zehn Metern aber am gut reagierenden KSV-Keeper (83.).

Auf der Gegenseite bot sich Serra eine gute Chance, er blieb aber am gut postierten Daniel Buballa hängen (86.). Die Boys in Brown warfen in den Schlussminuten noch mal alles nach vorne. Nach einem langen Ball forderten die Kiezkicker nach einem Handspiel von Wahl einen Elfmeter. Schiedsrichter Arne Aarnink hiel Rücksprache mit seinem Video-Assistenten, schaute sich die Szene zudem selbst noch mal an und zeigte dann aber auf den Punkt.

Veerman schnappte sich das Leder, scheiterte aber an Gelios (90.+5). Der Wahnsinn war noch nicht vorbei. Weil Meffert den abgewehrten Ball zu Gelios spielte und dieser den Ball aufnahm, gab es noch mal indirekten Freistoß aus knapp sechs Metern. Veerman legte quer zu Gyökeres, dessen Schuss lenkte Gelios über die Latte (90.+7). Nach zwei weiteren Ecken war die fünfte Auswärtsniederlage in Folge dann aber besiegelt.

Holstein Kiel

Gelios – van den Bergh, Thesker, Wahl, Neumann – Meffert – Porath (66. Serra), Mühling (46. Ignjovski), Özcan, Iyoha (89. Atanga) – Lee

Cheftrainer: Ole Werner

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Zander (80. Coordes), Østigård, Buballa, Ohlsson – Benatelli, Flum (59. Becker) – Miyaichi, Sobota (79. Tashchy), Gyökeres – Veerman

Cheftrainer: Jos Luhukay

 

Tore: 1:0 Özcan (30.), 1:1 Veerman (51.), 2:1 Serra (69.)

Bes. Vorkommnis: Gelios hält Handelfmeter von Veerman (90.+5)

Gelbe Karten: Mühling / Østigård, Flum

Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)

Zuschauer: 14.129

 

(hb)

Fotos: Witters

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