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Matanović-Doppelpack reicht nicht: Kiezkicker verlieren auf Schalke

Der FC St. Pauli hat sich am 33. Spieltag der 2. Bundesliga trotz einer leidenschaftlichen Vorstellung geschlagen geben müssen. Bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Schalke 04 lagen die Kiezkicker nach einem Doppelpack von Igor Matanović zur Pause in Führung (8., 17.). Nach dem Seitenwechsel drehten Simon Terodde (47., 70.) und Rodrigo Zalazar (78.) das Geschehen, womit die Schalker den vorzeitigen Bundesliga-Aufstieg feierten.

In der Woche vor der Partie dominierten vor allem die personellen Fragezeichen auf braun-weißer Seite die Schlagzeilen. Durch die zahlreichen Corona-Fälle in der Mannschaft räumte Cheftrainer Timo Schultz auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel auf Schalke ein, dass er selbst noch nicht genau wisse, mit wem er planen könne. Am Ende waren es sechs personelle Wechsel, die der Fußball-Lehrer im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg vornahm. Dennis Smarsch stand zum zweiten Mal in einem Zweitliga-Spiel zwischen den Pfosten, im Angriff bekam Youngster Igor Matanović den Vorzug.

Weil der SV Darmstadt 98 am Freitagabend in Düsseldorf verlor, konnte der FC Schalke 04 mit einem Dreier den Bundesliga-Aufstieg vorzeitig eintüten. Dementsprechend legten die Knappen vor ausverkaufter Kulisse schwungvoll los und hätten schon nach wenigen Sekunden in Führung gehen können. Nach einem Stockfehler von Marcel Beifus tauchte Simon Terodde frei vor Smarsch auf, doch blieb im Abschluss ungewohnt unpräzise, um diesen zu überwinden (1.). Nur vier Zeigerumdrehungen später war es Marius Bülter, der auf dem linken Flügel durchbrach und den 23-jährigen Schlussmann aus spitzem Winkel nicht bezwingen konnte (5.).

Den Kiezkickern gelang es dann, den Spielverlauf der ersten Minuten auf den Kopf zu stellen. Mit dem ersten Angriff überhaupt verlängerte Jackson Irvine eine flache Hereingabe von Leart Paqarada mit der Hacke auf Matanović, der mit seinem schwächeren linken Fuß ins lange Eck vollstreckte (8.). Damit aber nicht genug: Irvine gewann das Spielgerät im gegnerischen Spielaufbau und bediente Matanović, der die Schalker-Hintermannschaft austänzelte und mit dem folgenden Abschluss seinen Doppelpack schnürte (17.).

In diesem ersten Durchgang schien dann auch das Spielglück, das in den vergangenen Wochen schmerzlich vermisst wurde, zurück auf braun-weißer Seite zu sein. Ko Itakura traf nach einer Ecke zwar zum Anschluss, doch Schiedsrichter Marco Fritz nahm den Treffer auf Hinweis des Video-Assistenten wegen eines Handspiels zurecht zurück (23.). Die Hausherren suchten beherzt den Vorwärtsgang, doch waren den Braun-Weißen vor allem in der Effektivität unterlegen. Dominik Drexler legte eine Bülter-Hereingabe clever ab für Terodde, der aus zwei Metern Tordistanz allerdings nur Verteidiger Jakov Medić anschoss (33.). Mittlerweile hatte die königsblaue Druckwelle ein wenig nachgelassen, sodass es mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging.

Der erste Profi-Doppelpack: Igor Matanović macht mit seinen Toren im ersten Durchgang den Unterschied.

Der erste Profi-Doppelpack: Igor Matanović macht mit seinen Toren im ersten Durchgang den Unterschied.

Nach dem Seitenwechsel brauchten die Schalker nicht lange, um zurück ins Spiel zu finden. Medić hielt Terodde im Strafraum kurz fest, Referee Fritz zeigte sofort auf den Punkte – eine mindestens sehr harte Entscheidung (46.). Der Gefoulte trat selbst zur Ausführung an und verwandelte cool zum Anschluss (47.).

Anschließend gelang es den St. Paulianern die Bemühungen der Gelsenkirchener weitestgehend zu verteidigen. Wenn die Königsblauen in die Gefahrenzone kamen, verteidigten die Braun-Weißen leidenschaftlich. Insgesamt war der Druck dann aber zu groß, um den Vorsprung in die Schlussphase zu retten. Ein Treffer von Darko Churlinov fand wegen einer Abseitsposition noch keine Anerkennung (68.). Nur zwei Minuten später stand Terodde im Zentrum jedoch sträflich frei und schob zum Ausgleich ein (70.).

Daraufhin entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem zunächst die Mannschaft von Timo Schultz ihre Argumente vorlegte. Marcel Beifus nahm einen Eckball volley, doch S04-Keeper Martin Fraisl stand goldrichtig, um den wuchtigen Abschluss zu parieren (76.). Wenig später konterten die Gastgeber über Bülter, der das Auge für den eingewechselten Ex-Kiezkicker Rodrigo Zalazar hatte, der das Leder unter die Latte beförderte (78.).

Als wenige Minuten später Beifus für ein grobes Foulspiel an Florian Flick die Rote Karte sah (81.), war die in wenigen Minuten zu Gunsten der Schalker gekippt, die mit diesem Spielstand nicht mehr am Aufstieg zu hindern wären. Auch wenn die Boys in Brown bis zum Ende den Vorwärtsgang suchten, blieb ihnen der Ausgleich verwehrt. In der Nachspielzeit sah Doppelpacker Matanović noch die Ampelkarte (90.+4) und wir damit genauso wie Daniel-Kofi Kyereh, der seine fünfte Gelbe Karte sah, am letzten Spieltag gegen Düsseldorf (15.5.) fehlen. Nach siebenminütiger Nachspielzeit war die bittere Niederlage besiegelt, gegen die sich die Schultz-Elf bis zum Schlusspfiff wehrte. Am Ende feierten jedoch die Schalker den vorzeitigen Bundesliga-Aufstieg, zu dem wir an dieser Stelle herzlich gratulieren. 

FC Schalke 04

Fraisl – Vindheim (55. Aydin), Itakura, Kaminski, Ouwejan – Flick, Latza (79. Palsson) – Drexler (67. Zalazar), Bülter, Churlinov (79. Idrizi) – Terodde

Cheftrainer: Michael Büskens

 

FC St. Pauli

Smarsch – Zander, Beifus, Medić, Paqarada (79. Makienok) – Aremu (58. Ritzka) - Irvine, Benatelli (79. Daschner) – Hartel – Matanović, Kyereh

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Tore: 0:1 Matanović (8.), 0:2 Matanović (17.), 1:2 Terodde (47., FE), 2:2 Terodde (70.), 3:2 Zalazar (78.)

Gelbe Karten: Latza, Vindheim, Idrizi / Aremu, Medić, Kyereh (5. Gelbe Karte)

Gelb-Rote Karte: Matanović (90.+5, wiederholtes Foulspiel)

Rote Karte: Marcel Beifus (81., grobes Foulspiel)

SR: Marco Fritz

Fans: 62.271

 

(ms)

Fotos: Witters

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