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1:2 - Kiezkicker verlieren Spitzenspiel gegen effektive Darmstädter

Der FC St. Pauli hat das Heimspiel gegen den SV Darmstadt mit 1:2 (0:2) verloren. Im mit 29.546 Fans ausverkauften Millerntor-Stadion hatten Luca Pfeiffer (9.) und Fabian Holland (35.) die extrem effektiven Lilien zur Pause in Führung geschossen. Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Boys in Brown die Partie, ließen aber diverse gute Chancen ungenutzt, ehe Lukas Daschner doch noch treffen sollte (81.). Zu mehr reichte es aber nicht.

Nach dem 1:1 beim SV Sandhausen nahm Cheftrainer Timo Schultz für das Spitzenspiel gegen Darmstadt zwei Änderungen in der Startformation vor. Zum einen rückte Finn Ole Becker für Rico Benatelli (nicht im Kader) in die Startelf. Becker besetzte eine der beiden Halbpositionen in der Raute, Jackson Irvine rückte dafür etwas zurück auf die Sechs. Zudem konnte der zuletzt angeschlagene Daniel-Kofi Kyereh wieder von Beginn an auflaufen und das im offensiven Mittelfeld. Etienne Amenyido rückte dafür nach vorne und startete anstelle von Simon Makienok (Bank) neben Guido Burgstaller. Drei Änderungen bei den Lilien, die in der Vorwoche daheim mit 2:5 gegen Schalke 04 unterlagen und die dritte Pleite in einem direkten Duell binnen vier Wochen einstecken mussten. Marcel Schuhen kehrte anstelle von Morten Behrens wieder zwischen Pfosten, zudem ersetzten Thomas Isherwood und Marvin Mehlem den verletzten Lasse Sobiech und den Gelb-gesperrten Braydon Manu. Zudem konnte der gesperrte Coach Torsten Lieberknecht nur auf der Tribüne Platz nehmen, er wurde von Co-Trainer Ovid Hajou vertreten.

Wie schon beim zurückliegenden Heimspiel gegen Werder Bremen war die Stimmung im erneut ausverkauften Millerntor schon weit vor dem Anpfiff super und auch nachdem der Ball rollte, sorgten die Fans beider Teams für eine tolle Atmosphäre. Auf dem Rasen ging von der ersten Minute an mit viel Tempo und einer hohen Intensität zur Sache. Die erste Chance der Gäste führte direkt zur Führung. Die Lilien konnten sich auf der rechten Seite durchspielen, Phillip Tietz spielte den Ball flach in die Mitte und da war der freistehende Luca Pfeiffer aus sieben Metern zur Stelle – 0:1 (9.). Die FCSP-Fans reagierten mit einem lautstarken "Aux armes", auf dem Rasen legten die Kiezkicker den Vorwärtsgang ein und kamen zu ihrer ersten Chance. Nach einem Einwurf von Leart Paqarada konnte Daniel-Kofi Kyereh seinen Bewacher abschütteln und aus 18 Metern halblinker Position abziehen. Viel fehlte da nicht – Außennetz (14.).

Es dauerte ein paar Minuten, ehe sich die Boys in Brown die nächste Möglichkeit herausspielen konnten. Finn Ole Becker bediente Etienne Amenyido mit einem gefühlvollen Heber hinter die Gäste-Abwehr. Amenyido nahm den Ball aus recht spitzem Winkel volley, Lilien-Keeper Marcel Schuhen packte aber sicher zu (23.). Wenig später hatte Amenyido dann den Ausgleich auf dem Fuß. Nach flacher Hereingabe von Guido Burgstaller konnte Matthias Bader seinen Schuss aus zehn Metern in letzter Sekunde aber noch per Grätsche blocken (29.). Und noch mal Amenyido: Nach einer lang getretenden Paqarada-Ecke legte Kyereh per Kopf in die Mitte und Amenyido setzte zum Fallrückzieher an. Den noch entscheidend geblockten Ball hatte Schuhen sicher (33.).

120 Sekunden später fiel dann der Treffer – aber auf der Gegenseite. Im Anschluss an eine Ecke von Fabian Holland legte Bader den Ball zu Holland, der von der Eckfahne in Strafraum gelaufen war, und der nahm den Ball mit vollem Risiko direkt. FCSP-Keeper Nikola Vasilj hatte die Finger zwar noch am Ball, konnte den Einschlag im oberen rechten Winkel aber nicht verhindern – 0:2 (35.). Auf der Gegenseite zog der aufgerückte Adam Dźwigała im Anschluss an einen Freistoß aus dem Rückraum ab – weit drüber (44.). Wenig später ertönte der Halbzeitpfiff. Mit dem 0:2 gegen äußerst effektive Gäste, die ihre beiden Chance eiskalt nutzten, ging’s für unser Team in die Kabine.

Guido Burgstaller im Duell mit Tobias Kempe.

Guido Burgstaller im Duell mit Tobias Kempe.

Während es bei den Gästen keine Wechsel gab, nahm Cheftrainer Timo Schultz gleich zwei Wechsel für die zweiten 45 Minuten vor. Luca Zander und Lukas Daschner ersetzten Adam Dźwigała und Etienne Amenyido. Die Kiezkicker machten sofort viel Druck und hatten nach einer schönen Kombination die Chance zum Anschlusstreffer. Über Daniel-Kofi Kyereh, Lukas Daschner und Marcel Hartel kam der Ball zu Guido Burgstaller. Aus halblinker Position traf der Torjäger den Ball nicht richtig – oben links vorbei (49.). Die Kiezkicker bestimmten das Spielgeschehen, während Darmstadt zu Beginn der zweiten Hälfte sehr tief stand und auf Konter lauerte.

Dann die nächste große Chance zum 1:2! Becker bediente Paqarada auf der linken Seite. Dessen perfekte Flanke köpfte der freistehende Daschner aus acht Metern knapp vorbei – das hätte der Anschlusstreffer sein müssen (54.)! Die Chancenverwertung im bisherigen Saisonverlauf eine Stärke unseres Teams, an diesem Abend bislang aber nicht. Die Schultz-Elf machte aber weiter und drückte, Darmstadt konnte sich in dieser Phase meist nur mit langen Befreiungsschlägen und gelegentlichen Vorstößen etwas Luft verschaffen.

Dann schalteten die Kiezkicker schnell um, am Ende kam der Ball zu Daschner. Dessen wuchtigen Schuss aus 15 Metern konnte Schuhen aber aus dem oberen rechten Eck holen (63.). Die anschließende Ecke klärte Patric Pfeiffer per Kopf in den Rückraum, Kyereh ging volles Risiko und nahm den Ball volley. Das Leder strich hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. Es sollte nicht sein, der Ball wollte einfach nicht rein (64.). Kurz darauf zog Hartel von der linken Seite in die Mitte und zog ab, Schuhen nahm den zu zentral geschossenen Ball aber problemlos auf (67.). Wie aus dem Nichts dann fast das 3:0 für die Gäste. Im Anschluss an eine Flanke legte der eingewechselte Mathias Honsak in die Mitte zu Mehlem, der sonst nahezu beschäftigungslose Vasilj war zur Stelle und parierte mit dem Fuß (68.), ehe er auch noch einen Distanzschuss von Tietz abwehrte (73.). Kurz zuvor hatte es Hartel erneut aus 18 Metern probiert – vorbei (70.).

Mit Anbruch der Schlussviertelstunde schickte Schultz Christopher Buchtmann für Marcel Hartel, der wie Jackson Irvine im Laufe der Partie die 5. Gelbe Karte gesehen hatte und im Heimspiel gegen Nürnberg fehlen wird, auf den Rasen (75.). Tobias Kempe hatte für Darmstadt die nächste Chance, verzog aus 16 Metern aber (77.). Wieder rüber, wo Becker eine Flanke auf den langen Pfosten zu Buchtmann geschlagen hatte. Vom linken Fünfmetereck jagte dieser den Ball in Rücklage aber deutlich drüber (78.). Der Dauerdruck nahm kein Ende, erst scheiterte Burgstaller an Schuhen (79.), dann setzte er den Ball am rechten Pfosten vorbei (80.). Es blieb leider dabei, das längst überfällige Tor wollte einfach nicht fallen. Oder doch? Ja! Daschner stand nach einer Flanke von Buchtmann, die Burgstaller noch leicht verlängert hatte, am langen Pfosten goldrichtig und traf zum 1:2 – endlich (81.)!

Jetzt war richtig Stimmung im Millerntor! Schultz ging volles Risiko und brachte mit Simon Makienok und Igor Matanović zwei Angreifer für Jackson Irvine und Finn Ole Becker (83.). Die Boys in Brown warfen in den Schlussminuten alles nach vorne und kamen einige Mal noch zum Abschluss, u.a. scheiterte Kyereh an Schuhen (90.+4). Der Ausgleich sollte aber nicht mehr gelingen und so mussten sie sich im Spitzenspiel gegen effektive Darmstädter mit 1:2 geschlagen geben.

FC St. Pauli

Vasilj - Dźwigała (46. Zander), Ziereis, Medić, Paqarada - Irvine (83. Matanović), Hartel (75. Buchtmann), Becker (83. Makienok), Kyereh - Amenyido (46. Daschner), Burgstaller

Cheftrainer: Timo Schultz

 

SV Darmstadt 98

Schuhen - Bader, P. Pfeiffer, Isherwood, Holland - Gjasula, Skarke (75. Ronstadt), Kempe (87. Karić), Mehlem (75. Celić) - Tietz (87. Riedel), L. Pfeiffer (60. Honsak)

Cheftrainer (anstelle des gesperrten Torsten Lieberknecht): Ovid Hajou

 

Tore: 0:1 L. Pfeiffer (9.), 0:2 Holland (35.), 1:2 Daschner (81.)

Gelbe Karten: Irvine, Hartel (beide 5. Gelbe Karte), Ziereis / Skarke, Isherwood, Honsak, Tietz

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Fans: 29.546 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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