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0:4 - Kiezkicker verlieren deutlich bei effektiven Kielern

Vierte Niederlage in der Rückrunde für die zuletzt so starken Kiezkicker, am Freitagabend (7.5.) unterlagen sie mit deutlich 0:4 (0:2) bei Holstein Kiel. Ahmet Arslan (21.) und Fin Bartels (24.) schossen den Tabellendritten binnen 180 Sekunden in Führung, Ex-Kiezkicker Bartels (49.) und Janni Serra (68.) trafen nach der Pause. Die Boys in Brown ließen ihre Chancen im Gegensatz zu den sehr effektiven Kielern ungenutzt und kassierten die höchste Saisonniederlage.

Nach dem 2:1-Heimsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth sah Cheftrainer Timo Schultz für die Partie an der Förde keinen Grund, seine Startformation zu ändern und schickte dieselbe Elf auf den Rasen. Kiels Coach Ole Werner nahm nach dem 2:0-Heimsieg gegen den SV Sandhausen am Dienstagabend (4.5.) zwei Wechsel vor, Alexander Mühling und Finn Porath rückten für Jae-sung Lee und Fabian Reese in die Startelf. Während die Störche mit einem Sieg bis auf einen Zähler an Fürth heranrücken und einen weiteren Schritt zum ersten Bundesliga-Aufstieg machen wollten, konnten die Kiezkicker mit dem bereits elften Sieg in der schon jetzt überragenden Rückrunde die Vereins-Bestmarke aus der Saison 2016/17 (34 Punkte in der zweiten Saisonhälfte) einstellen.

Im Spiel der besten Defensive der Liga gegen die beste Offensive der Rückrunde suchten beide Mannschaften vom Anfang an den Weg nach vorne, entscheidend durchsetzen konnten sich beide Teams in der intensiven Anfangsphase aber nicht. Die erste gute Chance dann für die Boys in Brown, die sich über rechts durchspielen konnten. Luca Zander brachte den Ball flach in den Rückraum zum freistehenden Guido Burgstaller, dessen Schuss von der Strafraumkante wurde noch leicht abgefälscht und strich einen Meter am rechten Pfosten vorbei (11.). Im Anschluss an die daraus resultierende Ecke rettete Kiels Keeper Thomas Dähne in höchster Not, nachdem Burgstaller scharf in die Mitte gepasst hatte und Daniel-Kofi Kyereh den Ball mit der Hacke aufs Tor brachte (12.).

Nach der Doppelchance hatten die Braun-Weißen mehr vom Spiel, Kiel aber immer wieder mit schnellen Tempogegenstößen. Dejan Stojanović musste nach zu kurz geratenem Befreiungsschlag dann auch erstmals eingreifen, den 16-Meter-Schuss von Ahmet Arslan schnappte er sich im Nachfassen (19.). Zwei Minuten später war Stojanović dann aber machtlos. Kiel kombinierte sich nach Ballgewinn in der Nähe des Strafraums in eben diesen hinein und da legte Janni Serra dann zu Arslan und der schob aus zehn Metern zur Kieler Führung ein (21.). Der Tabellendritte legt keine 180 Sekunden später nach. Serra spielte den Ball auf Höhe der Mittelinie in den Lauf von Fin Bartels und der machte Tempo. Im Strafraum angekommen traf er aus halbrechter Position ins lange Eck – 0:2 (24.).

In der Folge blieb es eine intensiv geführte Partie, in der die Kiezkicker hätten verkürzen können. Erst geriet ein Pass von Omar Marmoush auf Burgstaller, der frei vor Dähne aufgetaucht wäre, etwas zu lang (30.), ehe Burgstaller nach Pass von Finn Ole Becker an Dähne scheiterte. Kiels Keeper war beim 15-Meter-Schuss des Angreifers noch entscheidend dran – der Ball strich hauchdünn vorbei (31.). Richtig knapp wurde es auch auf der Gegenseite. Stojanović konnte einen Schuss von Finn Porath nicht festhalten und kratzte den Ball per Hechtsprung gerade noch von der Linie. Die Szene wurde überprüft, nach VAR-Einsatz blieb es beim 0:2 (34.). Die Kiezkicker ließen sich keineswegs hängen, im Gegenteil: Sie hatten mehr vom Spiel, vor dem Tor aber fehlte die von den Kielern vorgelebte Kaltschnäuzigkeit. So ging's für die Schultz-Elf mit dem 0:2 in die Kabine.

Omar Marmoush und Simon Lorenz lieferten sich wie hier viele intensive Duelle.

Omar Marmoush und Simon Lorenz lieferten sich wie hier viele intensive Duelle.

Während die Kiezkicker personell unverändert auf den Rasen zurückkehrten, war bei den Gastgebern Niklas Hauptmann für Jonas Meffert dabei. Keine vier Minuten waren gespielt, da legte der Tabellendritte den dritten Treffer nach. Nach guter Kombination zwischen Serra und Porath legte Letzterer den Ball hinter die Abwehr in den Lauf von Bartels und der traf aus 18 Metern zugegeben sehenswert zum 3:0 (49.). Die Kiezkicker kamen wenig später durch Becker zu einer guten Möglichkeit, aus 14 Metern halblinker Position wurde sein Schuss aber entscheidend geblockt (53.). Die Gastgeber ließen die Boys in Brown das Spiel machen, machten ihrerseits so aber auch die Räume enger. So wurde es für die Boys in Brown immer schwerer, Lücken im besten Defensivverbund der Liga zu finden.

Nach einer guten Stunde nahm Coach Schultz einen Dreifachwechsel vor: Adam Dźwigała, Lukas Daschner und Maximilian Dittgen für James Lawrence, Omar Marmoush und Daniel-Kofi Kyereh auf den Rasen (61.). Am Spielgeschehen änderte sich aber nichts. Die Kiezkicker weiter mit mehr Ballbesitz, die Kieler weiter sehr effektiv und eiskalt vorm Tor. Einen 17-Meter-Schuss von Hauptmann konnte Stojanović nicht festhalten, den Abpraller schob Serra aus zehn Metern dann zum 4:0 über die Linie (68.).

In der Folge verflachte die bis dahin temporeiche und kurweilige Partie auch aufgrund weiterer Wechsel auf beiden Seiten, nennenswerte Torszenen konnte sich kein Team herausspielen. Erst in der Nchspielzeit kam Rodrigo Zalazar aus 17 Metern noch mal zum Abschluss, verzog aber deutlich (90.+2). Kurz darauf endete das Spiel mit einem deutlichen Heimsieg für die Kieler, die in der Rückrunde bislang überragenden Kiezkicker mussten die höchste Niederlage in der laufenden Saison einstecken.

Holstein Kiel

Dähne - Neumann (70. Dehm), Wahl, Lorenz, van den Bergh - Mühling, Meffert (46. Hauptmann), Arslan - Bartels (70. Mees), Serra (75. Girth), Porath (52. Reese)

Cheftrainer: Ole Werner

 

FC St. Pauli

Stojanovic - Zander, Ziereis, Lawrence (61. Dźwigała), Paqarada (76. Buballa) - Benatelli (69. Viet), Becker, Zalazar, Kyereh (61. Daschner) - Marmoush (61. Dittgen), Burgstaller

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Tore: 1:0 Arslan (21.), 2:0 Bartels (24.), 3:0 Bartels (49.), 4:0 Serra (68.)

Gelbe Karten: Arslan, Lorenz / keiner

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

 

(hb)

Fotos: Witters

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