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Medić-Tor kommt zu spät - Braunschweig beendet braun-weiße Siegesserie

Der FC St. Pauli hat sein Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am Sonntag (16.4.) mit 1:2 (0:2) verloren. Maurice Multhaup hatte die Gäste im aufverkauften Millerntor-Stadion bereits nach 41 Sekunden in Führung geschossen, Manuel Wintzheimer legte noch vor der Pause nach (25.). Im zweiten Durchgang warfen die Kiezkicker alles nach vorne, ihnen gelang aber nur noch der Anschlusstreffer durch Jakov Medić (85.). Nach zuvor zehn Siegen in Folge mussten sie sich somit erstmals wieder geschlagen geben.

Nach dem 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Heidenheim sah Cheftrainer Fabian Hürzeler keine Veranlassung, seine Startelf zu ändern. Wie in der Vorwoche musste er auf den angeschlagenen Eric Smith verzichten. Bei den Gästen nahm Coach Michael Schiele nach dem 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern zwei Wechsel vor: Nathan de Medina und Manuel Wintzheimer starteten anstelle von Brian Behrendt (Bank) und Topscorer Immanuël Pherai (verletzt). Während die formstarke Eintracht (zuletzt sieben von neun möglichen Punkten) ihren Lauf fortsetzen und weitere Punkte im Kampf um den Klassenerhalt holen wollte, hatten unsere Boys in Brown nur ein Ziel: Den elften Sieg in Folge bejubeln und den Rückstand auf die „Rothosen“ vor dem Derby-Rückspiel in der kommenden Woche auf drei Zähler verkürzen.

Im ausverkauften Millerntor-Stadion erwischten die Gäste den besseren Start und gingen nach gerade einmal 41 Sekunden in Führung. Adam Dźwigała konnte sich vor der Strafraumkante zunächst gegen Anthony Ujah durchsetzen, doch der Ball kam zum nachrückenden Multhaup und der traf aus 18 Metern ins linke Eck. Manolis Saliakas hatte noch entscheidend abgefälscht, Nikola Vasilj war machtlos – 0:1 (1.). Die Kiezkicker zeigten sich nur kurz geschockt und legten sofort den Vorwärtsgang ein. Leart Paqarada flankte von der linken Torauslinie auf den zweiten Pfosten, wo Saliakas den Ball nicht richtig traf, Daschner kam aus vier Metern aber zum Kopfball – kein Problem jedoch für Ron-Thorben Hoffmann (3.).

Unsere Jungs machten in der Folge weiter Druck und schnürten die Gäste regelrecht in der eigenen Hälfte ein. Dann hatten die FCSP-Fans binnen 40 Sekunden zwei Mal den Torschrei auf den Lippen. Erst verzog Oladapo Afolayan nach toller Vorarbeit von Lukas Daschner und Marcel Hartel nur hauchdünn. Die anschließende Ecke spielte Paqarada an die Strafraumkante zu Saliakas. Dessen technisch starker Volleyschuss war leider zu zentral platziert (14.). Aus dem Nichts dann aber mal die Gäste: Ujah kam aus 14 Metern halbrechter Position zum Abschluss, er setzte das Leder aber deutlich vorbei (21.).

Genauer zielte dann Manuel Wintzheimer. Braunschweig schaltete nach einem langen Ball schnell um und Wintzheimer jagte den Ball aus 15 Metern halblinker Position mit viel Wucht genau ins rechte untere Eck. Erneut hatte Vasilj keine Chance – 0:2 (25.). Die Braun-Weißen fanden in der Folge gegen die tief und kompakt gestaffelte Gäste-Defensive keine Räume. Noch vor der Pause der erste Wechsel bei unserem FCSP: Afeez Aremu ersetzte Adam Dźwigała (35.), Fabian Hürzeler stellte von Dreier- auf Viererkette um. Kurz vor der Pause dann aber noch die Chance zum Anschlusstreffer. Eine zu kurz abgewehrte Ecke landete im Rückraum bei Paqarada, dessen Rechtsschuss strich nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (43.). In der Nachspielzeit verzog Paqarada dann noch mal deutlich (45.+2). So ging's mit dem 0:2 in die Kabine.

Kiezkicker Jakov Medić im Zweikampf mit Braunschweigs Anthony Ujah. Der Ball fliegt durch die Luft, beobachtet von Karol Mets.

Hürzeler nahm für die zweiten 45 Minuten einen Wechsel vor und schickte Johannes Eggestein für Connor Metcalfe auf den Rasen. Eggestein bildete zusammen mit Daschner zusammen eine Doppelspitze. Wie schon in der ersten Halbzeit überließen die Gäste den Boys in Brown den Ballbesitz und verteidigten ab der Mittellinie sehr kompakt. Dann ergab sich aber mal eine Lücke. Aremu spielte in die Spitze zu Eggestein, der für Daschner ablegte. Sein Schuss aus 20 Metern geriet aber zu zentral und war damit kein Problem für Hoffmann (51.). Augenblicke später eroberte Afolayan vorne rechts gegen Anton Donkor den Ball und passte scharf in die Mitte. Daschner war zur Stelle, der Ball strich aber knapp am linken Pfosten vorbei – schade (52.).

Die Braun-Weißen machten weiter viel Druck. Nach Pass von Hartel tauchte Eggestein frei vor Hoffmann auf, konnte den BTSV-Keeper aber nicht überwinden (56.). Als der Ball dann endlich im Netz zappelte, Afolayan hatte aus acht Metern nach Steilpass von Hartel getroffen, entschied Schiedsrichter Robert Hartmann auf Abseits und das war leider korrekt (59.). Auf der Gegenseite rettete Saliakas, nachdem Lion Lauberbach an Vasilj vorbei war und von der Torauslinie in die Mitte gelegt hatte, gerade noch vor dem einschussbereiten Ujah (61.).

Mit der lautstarken Unterstützung der FCSP-Fans rannten die Boys in Brown immer wieder an, Afolayan hatte nach Hereingabe von Paqarada dann die nächste Chance. Sein erster Versuch wurde von Hasan Kuruçay noch geblockt, den zweiten Schuss setzte er aus spitzem Winkel dann ans Außennetz (72.). Viel Zeit blieb nicht mehr, die drohende Niederlage abzuwenden. Mit Anbruch der Schlussviertelstunde hätte Hartel beinahe den Anschlusstreffer erzielt, seinen 17-Meter-Schuss kratzte der starke Hoffmann aber aus dem oberen rechten Eck (75.).

Hürzeler reagierte und brachte David Otto und Elias Saad für Manolis Saliakas und Lukas Daschner (77.). Otto fügte sich direkt gut ein und legte im Strafraum zu Eggestein. Filip Benković konnte seinen Schuss per Grätsche entschärfen und Hoffmann packte zu (80.). Nach elf Spielen in Folge mit mindenstens einem Treffer wollte der Ball anscheinend heute einfach nicht rein. Beinahe die Vorentscheidung. Braunschweig konterte und der eingewechselte Robin Krauße vergab aus 17 Metern nur knapp das 3:0 für die Eintracht (82.). Endlich ertönte dann Song 2 am Millerntor. Nach Vorlage von Hartel traf der aufgerückte Jakov Medić aus zehn Metern ins rechte Eck - nur noch 1:2 (85.). Nun war Stimmung in der Bude, angetrieben von ihren Fans wollten die Boys in Brown noch den Ausgleich erzielen. Es gelang ihnen aber nicht mehr und so endete ihre Siegesserie.

FC St. Pauli

Vasilj - Dźwigała (35. Aremu), Medić, Mets - Saliakas (77. Saad), Irvine, Hartel, Paqarada (86. Beifus)- Metcalfe (46. Eggestein), Daschner (77. Otto), Afolayan

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

 

Eintracht Braunschweig

Hoffmann - de Medina, Benkovic, Kuruçay - Multhaup (77. Kijewski), Henning (60. Krauße), Nikolaou, Donkor, Wintzheimer (86. Marx), Lauberbach (77. Kaufmann) - Ujah (77. Bonga)

Cheftrainer: Michael Schiele

 

Tore: 0:1 Multhaup (1.), 0:2 Wintzheimer (25.), 1:2 Medić (85.)

Gelbe Karten: Saad / Henning, Donkor

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Fans: 29.546 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: Witters / FC St. Pauli

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