{} } Eye-Able Logo
Zum Inhalt springen

1:2 gegen Hannover: Kiezkicker verlieren letztes Heimspiel der Saison

Der FC St. Pauli hat sein letztes Heimspiel der Saison 2020/21 gegen Hannover 96 mit 1:2 verloren. In der 13. Minute hatte Marvin Ducksch die Gäste in Führung gebracht, die Niklas Hult dann per Lupfer ausbauen konnte (59.). Mehr als der Anschlusstreffer durch Guido Burgstaller gelang der Schultz-Elf im zweiten Durchgang nicht mehr (70.). In der Schlussphase mussten die Kiezkicker zudem in Unterzahl agieren, nachdem James Lawrence in der 80. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Erfreulich war hingegen, dass Ryo Miyaichi und Christopher Buchtmann nach langen Verletzungspausen ihr Comeback feiern konnten.

Rein tabellarisch betrachtet empfing am Sonntag (16.5.) der Siebte den 13. und für beide Teams war bereits vor dem Spieltag klar, dass sie auch in der kommenden Spielzeit Teil der 2. Bundesliga sein werden. Die großen Dramen um Auf- und Abstieg würden an diesem Tag woanders geschrieben werden müssen. Geschichten gab es rund um dieses letzte Saisonspiel am Millerntor aber dennoch einige zu erzählen. So liefen die Kiezkicker im neuen Auswärtstrikot auf, wobei Hauptsponsor congstar erneut die Brust freigemacht hatte, um dem Slogan „Kein Fußball den Faschisten“ des Fanladen St. Pauli Platz zu machen. Und es war das erste Spiel nach dem 111. Vereinsgeburtstag, der am Vorabend Pandemie-bedingt als Gala im Livestream begangen worden war. Wie gegen Saisonende üblich war die Partie auch von der oft wehmütigen Frage begleitet, welche der Kiezkicker man auch in der kommenden Spielzeit am Millerntor wiedersehen würde.

Zu diesem Anlass und in diesem Gewand wollten sich die Braun-Weißen natürlich auch sportlich von ihrer besten Seite zeigen. Dafür nahm Cheftrainer Timo Schultz im Vergleich zum 0:4 in Kiel drei Veränderungen in der Startelf vor. Im Tor durfte Dennis Smarsch sein Profidebüt geben, in der Mittelfeldraute ersetzte Christian Viet Finn Ole Becker und ganz vorne begann Max Dittgen anstelle von Omar Marmoush. Zudem standen Christopher Buchtmann und Ryo Miyaichi nach langen Verletzungspausen erstmals in dieser Saison wieder im Kader. Auch Hannover-Coach Kenan Kocak hatte im Vergleich zur Vorwoche umgestellt. Er schickte mit Keeper Martin Hansen sowie Simon Falette, Philipp Ochs und Jaka Bijol für Michael Esser, Baris Basdas, Timo Hübers und Dominik Kaiser eine auf vier Positionen Veränderte Elf aufs Feld.

Das Hinspiel in Hannover hatte spannende Unterhaltung geboten, damals dank des Last-Minute-Treffers von Igor Matanovic mit dem besseren Ende für den FC St. Pauli. Und auch dieses Mal ließ sich die Begegnung gut an, wobei Dittgen einen ersten noch zu unpräzisen Abschluss verzeichnen konnte (2.). St. Pauli kontrollierte in der Anfangsphase Ball und Gegner, doch weil Philipp Ziereis nach einem langen Ball der Gäste auf dem nassen Rasen wegrutschte, kam Hendrik Weydandt nach Vorarbeit von Marvin Ducksch in bester Position zum Abschluss. Der Angreifer traf zunächst den Pfosten und verzog dann im Nachschuss (8.). Fünf Minuten später gingen die 96er dennoch in Führung. Dieses Mal hatte Weydandt Ducksch steil geschickt. Smarsch hatte zunächst gut mitgespielt, blieb bei seinem Klärungsversuch vor dem Strafraum aber am Stürmer hängen, der dann per Kopf ins leere Tor vollenden konnte (13.).

Jetzt war Hannover eindeutig in der Partie angekommen und hatte durch Ducksch (16.) und Genki Haraguchi (17.) weitere Chancen, während sich die Schultz-Elf die anfängliche Ballsicherheit erst wieder erarbeiten musste. Rodrigo Zalazar kam schließlich aus der zweiten Reihe zur nächsten Schussgelegenheit (24.). Auf der Gegenseite verfehlte Weydandt mit einem Schuss aus der Drehung den Katen (31.), bevor Dittgen für die Kiezkicker den Ausgleich auf dem Kopf hatte, Hansen aber nicht überwinden konnte (35.). Zum Ende des ersten Durchgangs suchten die Hausherren wieder zielstrebiger den Weg nach vorne, wobei Guido Burgstaller in der besten Szene den Kasten nur ganz knapp verfehlte (39.). So ging es dann mit Starkregen und dem 0:1-Rückstand in die Kabine.

Fast der Treffer zum 1:1: Hansen bleibt Sieger gegen Dittgen

Fast der Treffer zum 1:1: Hansen bleibt Sieger gegen Dittgen

Der zweite Durchgang begann relativ zerfahren mit einigen Fouls und Unterbrechungen. Die Gäste konnten durch erneut Weydandt eine frühe, aber nicht wirklich gefährliche Szene verbuchen (47.). Spektakulär wurde es erst in der 56. Minute, als Kyereh an der Strafraumkante zum Fallrückzieher ansetzte. Die Aktion hätte einen Treffer verdient gehabt, doch der Ball ging knapp rechts vorbei. Besser machten es die Gäste, die sich in den Strafraum kombinierten, bis Niklas Hult schließlich Smarsch mit einem Lupfer überwinden konnte (59.). Der Ball war wohl als Vorlage für Weydandt gedacht, segelte aber unerreichbar für den Keeper ins lange Eck.

Timo Schultz reagierte und brachte Marmoush für Dittgen und Buchtmann für Viet (61.). Buchtmann konnte somit nach langer Leidenszeit erstmals in dieser Spielzeit mitmischen. Mehr Zug zum Tor entwickelten aber zunächst weiterhin die Gäste. Der eingewechselte Linton Maina zielte aus der Distanz knapp über das Tor (67.). Bei den Braun-Weißen blieb vor allem Kyereh auffällig. Sein Schuss aus der zweiten Reihe wäre für Hansen nicht zu halten gewesen, klatschte aber an den linken Pfosten. Das Nachsetzen der Kiezkicker, die in der Szene blieben, wurde dann aber belohnt, als Burgstaller eingesetzt von Kyereh zum Anschlusstreffer einschießen konnte (70.).

Anschließend durfte mit Miyaichi auch der zweite lange vermisste Kiezkicker sein Comeback feiern, er kam für Zander in die Partie (73.). Die für Lawrence dann wiederum frühzeitig beendet war. Beim Klärungsversuch gegen Ducksch hatte der Waliser den Angreifer unglücklich am Sprunggelenk getroffen und dafür seine zweite Gelbe Karte gesehen (80.). Ducksch konnte nach der Aktion nicht weiterspielen. Dem Spielfluss taten die Unterbrechungen nicht gut. Hannover tat nur noch das Nötigste, um die Führung ins Ziel zu bringen. Ein Freistoß von Florent Muslija blieb somit bis in die Nachspielzeit die einzig halbwegs gefährliche Situation (83.). In der hätte der eingewechselte Mike Frantz noch das 1:3 erzielen können, der Routinier zielte aber nicht genau genug, sodass es beim 1:2 blieb.

FC St. Pauli

Smarsch - Zander (73. Miyaichi), Ziereis, Lawrence, Paqarada - Benatelli (84. Buballa), Viet (61. Buchtmann), Zalazar (73. Daschner), Kyereh - Dittgen (61. Marmoush), Burgstaller

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Hannover 96

Hansen - Muroya, Elez, Falette, Hult (82. Schindler) - Bijol - Ochs (53. Maina), Haraguchi, Muslija - Ducksch (83. Sulejmani), Weydandt (90.+2 Frantz)

Cheftrainer: Kenan Kocak

 

Tore: 0:1 Ducksch (13.), 0:2 Hult (59.), 1:2 Burgstaller (70.)

Gelbe Karten: Zander, Lawrence, Benatelli / Bijol, Hansen

Gelb-Rote Karte: Lawrence (80.)

Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)

 

(hbü)

Fotos: Witters, FC St. Pauli

Anzeige Traumpass fürs Agentur-Hosting - Mittwlad proSpace. Kostenlos testen!

Congstar