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1:3 beim SCP - Kiezkicker verlieren nach 84-minütiger Unterzahl

Der FC St. Pauli hat am Sonnabend (21.8.) beim SC Paderborn 07 mit 1:3 (1:1) verloren und die erste Niederlage in der Saison hinnehmen müssen. Nach frühem Platzverweis gegen Kapitän Philipp Ziereis nach einer Notbremse (6.) parierte Nikola Vasilj den fälligen Foulelfmeter von Dennis Srbeny (8.). Trotz Unterzahl erzielte Guido Burgstaller die Führung (28.), kurz vor der Pause nach Eigentor von Adam Dźwigała dann aber der Ausgleich (44.). Nach dem Seitenwechsel erzielte Kai Pröger dann die Führung für den SCP (65.), in der Nachspielzeit legte Sven Michel (90.+3) den Treffer zum 3:1-Endstand nach.

Im Vergleich zum 3:2-Heimsieg gegen den HSV musste Cheftrainer Timo Schultz eine Änderung in seiner Startelf vornehmen. Für den angeschlagenen Luca Zander (Fußprobleme) rückte Adam Dźwigała auf die rechte Abwehrseite. Einen Grund, weitere Wechsel vorzunehmen, sah Schultz nach der starken Leistung im Derby aber nicht, mit nahezu gleichem Personal sollten bei ebenfalls ungeschlagenen SC Paderborn 07 die nächsten Punkte geholt werden. SCP-Coach Lukas Kwasniok nach dem 4:1-Sieg bei Werder Bremen mit zwei Wechseln, für angeschlagenen Felix Platte und Maximilian Thalhammer starteten Marcel Mehlem und Robin Yalcin.

Bevor der Ball in der mit 6.000 Fans gefüllten Benteler Arena rollen sollte, gedachten beide Teams erst noch dem vor wenigen Tagen verstorbenen Bundesliga-Rekordtorschützen Gerd Müller. Dann ging's aber los und bei viel Sonne und angenehmen 23 Grad ohne langes Abtasten, sondern direkt mit viel Tempo und Offensivdrang. Der SCP nach 30 Sekunden mit einer ersten Chance, doch im Kollektiv bereinigten die Braun-Weißen die erste brenzlige Situation (1.). Nur wenige Minuten später dann große Aufregung auf beiden Seiten. Nach einem langen Ball von SCP-Keeper Jannik Huth hinter die braun-weiße Abwehr war Sven Michel enteilt, im Strafraum kam er nach einem leichten Kontakt von Kapitän Philipp Ziereis zu Fall. Schiedsrichter Benjamin Brand entschied sofort auf Foul, Rot für Ziereis und Elfmeter für Paderborn (6.). Dennis Srbeny trat an und wählte die rechte Ecke, Nikola Vasilj war aber zur Stelle und verhinderte den frühen Rückstand (8.). FCSP-Coach reagierte wenig später und brachte Innenverteidiger James Lawrence für Angreifer Simon Makienok und vervollständigte so wieder die Viererkette (11.).

Gute 80 Minuten in Unterzahl lagen nun vor unseren Boys in Brown, mehr Spielanteile hatten in der Folge die Gastgeber, die früh den Spielaufbau der Kiezkicker störten und diese so kaum mal ins Spielen kommen ließen. Der SCP kam aber kaum mal richtig gefährlich vors Tor, auch weil sich die Boys in Brown sehr lauf- und zweikampfstark präsentierten und selbst den Weg nach vorne suchten. Nach Pass von Guido Burgstaller marschierte Daniel-Kofi Kyereh aufs SCP-Gehäuse zu, doch Robin Yalcin klärte die Situation per Grätsche (25.). Kurz darauf erneut Kyereh, nach erneutem Burgstaller-Pass wurde im Strafraum erneut von Yalcin gestoppt (27.). Nur 60 Sekunden später wieder Kyereh und Burgstaller – nur mit veränderter Rollenverteilung. Finn Ole Becker spielte rechts raus zu Kyereh, der direkt in die Mitte zu Burgstaller. Auch der nahm den Ball direkt und ließ SCP-Keeper Huth mit einem platzierten Flachschuss aus 21 Metern keine Chance – 1:0 (28.)! War das stark gespielt!

Die Führung zu diesem Zeitpunkt keinesfalls unverdient, im Gegenteil: Paderborn zwar mit mehr Ballbesitz, aber ohne Durchschlagskraft. Die Kiezkicker hingegen mit viel Einsatz, Mut und Spielfreude. Dann aber mal der SCP: Nach Flanke von Marcel Mehlem setzte Marco Schuster einen Kopfball aus sieben Meter aber knapp drüber (39.). Bei einem weiteren Kopfball von Srbeny packte Vasilj kurz darauf sicher zu (40.). Kurz vor der Pause dann der Ausgleich: Nach Flanke von Yalcin köpfte Adam Dźwigała den Ball unglücklich aufs eigene Tor, der Ball schlug direkt neben dem Pfosten zum 1:1 ein – bitter (44.). Kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff.

Schiedsrichter Benjamin Brand (li.) stellte Philipp Ziereis (re.) früh vom Platz.

Schiedsrichter Benjamin Brand (li.) stellte Philipp Ziereis (re.) früh vom Platz.

Kurz nach Wiederbeginn – beide Teams kehrten unverändert auf den Rasen zurück – hatte Kyereh die große Chance zur erneuten Führung. Nachdem Gegenspieler Uwe Hünemeier an der Mittellinie ausgerutscht war, eilte Kyereh allein auf Huth zu und wollte diesen aus 18 Metern mit einem Schuss ins rechte Eck überwinden. Huth reagierte aber stark und verhinderte mit dem linken Fuß das 2:1 – argh (47.). Fast im Gegenzug der SCP mit der Chance auf den zweiten Treffer, doch Mehlem verzog aus zehn Metern nur knapp (49.). Paderborn erhöhte den Druck: Ron Schallenberg verlängerte einen Freistoß aus dem Halbfeld mit der Hacke, doch Vasilj machte sich lang und hatte das Leder (52.). Wenig später verzog Srbeny aus elf Metern zudem nur knapp (56.) und ein Kopfball von Mehlem flog knapp über den Querbalken hinweg (58.).

Kurz darauf jubelte der SCP, doch der Treffer von Yalcin zählte aufgrund einer knappen Abseitsstellung von Srebny, der den Ball zu Yalcin weitergeleitet hatte nicht – eine richtige Entscheidung (61.). Auf der Gegenseite dann mal wieder die Kiezkicker! Der aufgerückte Becker hatte aus 15 Metern per Drehschuss abgezogen, doch Huth lenkte das Leder gerade noch um den linken Pfosten – schade (62.)! Nicht unsere Boys in Brown jubelten, sondern die Gastgeber. Nach Ablage von Michel jagte der wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Kai Pröger das Leder aus 17 Metern halbrechter Position ins linke obere Eck – 1:2 (65.).

Jetzt wurde es natürlich noch schwerer für die Schultz-Elf, aus Paderborn etwas mitzunehmen, sie stemmte sich aber gegen die drohende Niederlage und suchte gegen nicht mehr ganz so druckbvolle Gastgeber immer häufiger den Weg nach vorne. So bekam Kyereh den Ball 20 Meter vor dem Tor und zog aus der Drehung ab, das Leder strich einen halben Meter am linken Pfosten vorbei (69.). Eric Smith probierte es dann auch noch mal aus der Distanz, bei seinem 25-Meter-Schlenzer war Huth aber zur Stelle (75.). Weiter die Kiezkicker: Ein zu kurz abgewehrter Ball landete im Strafraum bei Burgstaller, dessen Schuss konnte Hünemeier aber blocken (77.).

Für die Schlussminuten schickte Schultz dann noch Maximilian Dittgen und Christopher Buchtmann für Eric Smith und Marcel Hartel auf den Rasen (82.). Die Boys in Brown mit starker Moral und in der letzten Minute der regulären Spielzeit noch mal mit einem guten Angriff: Kyereh und der nach einer guten Stunde eingewechselte Rico Benatelli spielten sich in den SCP-Strafraum, Benatellis Schuss aus 15 Metern konnte die SCP-Abwehr aber blocken (90.). Mit der letzten Aktion des Spiels machte Michel nach Vorlage von Pröger gegen aufgerückte Kiezkicker dann den Deckel drauf – 1:3 (90.+3). Nach 84-minütiger Unterzahl, viel Kampf und ganz viel Moral mussten sich unsere Boys in Brown erstmals in dieser Saison geschlagen geben.

SC Paderborn 07

Huth - Schuster, Hünemeier, van der Werff, Collins - Yalcin (63. Pröger), Schallenberg, Mehlem (84. Thalhammer) - Justvan (75. Hartmann) - Srbeny (84. Stiepermann), Michel

Cheftrainer: Lukas Kwasniok

 

FC St. Pauli

Vasilj – Dźwigała (61. Viet), Ziereis, Medić, Paqarada – Smith (82. Buchtmann), Becker (61. Benatelli), Hartel (82. Dittgen), Kyereh – Makienok (11. Lawrence), Burgstaller

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Tore: 0:1 Burgstaller (28.), 1:1 Dźwigała (44., Eigentor), 2:1 Pröger (65.), 3:1 Michel (90.+3)

Gelbe Karten: Michel / Smith

Rote Karte: Ziereis (6., Notbremse)

Bes. Vorkommnis: Vasilj hält Foulelfmeter von Srbeny (8.)

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)

Fans: 6.000

 

(hb)

Fotos: Witters

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