FC St. Pauli

Bei unserer U23 war die erste Veränderung im Vergleich zum Stadtderby gegen die Rothosen (1:3) auf der Trainerbank zu notieren. Cheftrainer Joachim Philipkowski musste aufgrund einer Wadenverletzung für die Begegnung mit dem VfB Lübeck das Zepter an seinen Co-Trainer Ferydoon Zandi abgeben, der von U19-Coach Remi Elert unterstützt wurde. Auf dem Feld freuten sich die Boys in Brown ihren besten Torschützen mit Jan-Marc Schneider (fünf Tore) zu begrüßen, der genauso wie Marvin Zimmermann und Yiyoung Park in die Startformation rückte.

In der Anfangsphase suchte Seungwon Lee gleich mal Sturmspitze Schneider, der das Leder aus der Luft im Strafraum nicht entscheidend kontrolliert bekam (4.). Auf der anderen Seite passte Kyoungrok Choi das Spielgerät in den Lauf von VfB-Angreifer Gökay Isitan, doch Zimmermann eilte rechtzeitig aus seinem Kasten (6.). Insgesamt griffen sich die Gäste die Spielkontrolle und waren feldüberlegen, ließen allerdings die Durchschlagskraft vermissen.

Daher entwickelte sich eine szenenarme Begegnung, in der lediglich Halbchancen für beide Duellanten heraussprangen. Die Lübecker waren nach der jüngsten 0:4-Pleite im Derby gegen den SC Weiche Flensburg gefordert, wenn sie sich der Spitzengruppe anschließen wollten. Das bedeutete für die Braun-Weißen auf der anderen Seite viel Raum im Kombinationsspiel nach vorne. Die beste Gelegenheit bot sich Schneider, der nach einer Lee-Flanke nur knapp vorbeiköpfte (29.).

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich den 350 Zuschauern in Norderstedt dasselbe Bild. Die Gäste aus Schleswig-Holstein waren bemüht und die Kiezkicker lauerten auf die Umschaltaktionen. Im Defensivverbund ließen die St. Paulianer dem Gegner jedoch zu viel Platz, sodass Gary Noel mit einem zielgenauen Schlenzer ins lange Eck die Gastführung erzielte (54.). Natürlich waren die Boys in Brown nun gefordert und fanden auch ihre Antwort: Schneider wurde im Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt und Joel Keller verwandelte den fälligen Elfmeter (68.).

Ein vielversprechender Spielstand für die Schlussphase, da nun beide Mannschaften den Sieg haben wollten. Nach einem Zuspiel vom eingewechselten Marcell Sobotta scheiterte Schneider gegen den herauseilenden Benjamin Gommert an der Strafraumgrenze (72.). Die Boys in Brown waren dem Siegtreffer nun deutlich näher als der Kontrahent, nachdem die Joker Irwin Pfeiffer, der den Pfosten traf (78.) und Sobotta nur knapp am 2:1 vorbeischrammten. Der Lohn sollte aber noch folgen: In der letzten regulären Spielminute erlief Schneider einen Rückpass von Noel, umkurvt Gommert und schiebt die Kugel zum 2:1 in die Maschen (90.). Schluss, drei Punkte, obere Tabellenhälfte. 

Co-Trainer Ferydoon Zandi: „Das war ein sehr intensives und aggressives Spiel, in dem die Jungs beeindruckend dagegengehalten haben. Der Gegner hat früh gepresst und es schwergemacht, uns daraus zu befreien. Dennoch ist es uns gelungen nicht viele Chancen zuzulassen. Nachdem Rückstand ist nochmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, um uns für diesen tollen Auftritt zu belohnen. In der Schlussviertelstunde hatten wir noch mehr Energie, auch wenn der Zeitpunkt des Siegtreffers natürlich glücklich war.“

FC St. Pauli U23

Zimmermann – Koglin, Keller, Carstens – Lee (90.+2 Ambrosius), Zehir, Bräuning, Park – Conteh (78. Pfeiffer), Choi (59. Sobotta) - Schneider

Cheftrainer: Ferydoon Zandi

VfB Lübeck

Gommert – Wehrendt, Halke, Marheineke, Weissmann (34. Gomig) – Gebissa, Deichmann, Nogovic, Hoins (46. Löffler) – Isitan (83. Richter), Noel

Cheftrainer: Rolf Landerl

Tore: 0:1 Noel (54.), 1:1 Keller (68. FE), 2:1 Schneider (90.)

SR: Franz Bokop

Gelbe Karten: Conteh, Koglin / Marheineke

Zuschauer: 350

(ms)

Foto: Thorsten Ruhlig