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Schultz: "Ich hätte auch mal nichts gegen einen dreckigen Sieg"

Vor der Auswärtsaufgabe bei Eintracht Braunschweig nahm sich Cheftrainer Timo Schultz ausführlich Zeit, um mit der Hamburger Presse über das Match am Sonnabend (5.12., 13 Uhr) im Eintracht-Stadion zu sprechen. Unser Übungsleiter sprach unter anderem über…

…das Personal: "Auch weiterhin sind Luca Zander, Christopher Buchtmann und Ryo Miyaichi nicht dabei. Guido Burgstaller läuft auch schon wieder und kann sogar etwas gegen den Ball treten. Bei ihm ist aber kurzfristig nicht an einen Einsatz zu denken. Philipp Ziereis hat abgesehen vom ersten Training alles mitgemacht und wird zur Verfügung stehen."

…den kommenden Gegner: "Braunschweig ist in einer ähnlichen Phase wie wir. Sie sind auf der Suche nach der richtigen Balance und haben in den vergangenen Begegnungen mehr Gegentore bekommen. Da werden zwei Teams am Sonnabend aufeinandertreffen, die was gutmachen und unbedingt die drei Punkte holen wollen. Die Begegnungen dort waren immer tolle Spiele. Ich denke, dass auch dieses Mal, wenn auch leider ohne Zuschauer, der Rasen brennen wird."

…über mögliche Änderungen für das nächste Spiel: "Wir haben gegen Osnabrück gerade defensiv ein ordentliches Spiel gemacht. Es liegt an jedem selbst, sich im Training aufzudrängen und unbedingt in die Startelf zu wollen. Natürlich versucht man auch schon eine Achse, ein Grundgerüst zu finden."

…die Fortführung des Spielstils: "Wir versuchen, den Weg weiter zu gehen. Gegen Osnabrück haben wir defensiv wenig zugelassen und hatten selbst unsere eigenen Tormöglichkeiten und Abschlüsse. Wir sind dabei, in dem Bereich entscheidende Schritte zu machen und das wird weiterhin auch der Trainingsschwerpunkt sein."

…die vielen ausgelassenen Torchancen: "Oberste Priorität hat es, erstmal gegen den Ball zu arbeiten, kompakt zu stehen und nichts zuzulassen. Das hat gegen Osnabrück ganz gut geklappt. Bei 20 Torschüssen und 18 Flanken haben wir auch offensiv ein vernünftiges Spiel gemacht. Da haben uns in den vergangenen Spielen ein paar Prozentpunkte gefehlt, die Box noch besser zu besetzen und präziser reinzuspielen. Ich wünsche mir ein frühes Tor für uns und dann kann ein Spiel auch mal anders laufen."

…den Umgang mit der Mannschaft in den letzten Wochen: "Ich stehe noch nicht mit der Trillerpfeife am Rand und scheuche die Jungs hin und her (schmunzelt). Ich mache nichts groß anders. Das würde auch nicht authentisch wirken. Ich bin so, wie ich bin. Wir arbeiten als Gruppe sehr gut miteinander. Natürlich schaue ich, wie verhalten sich die Spieler oder wie verhalte ich mich selbst. Ich versuche schon auch neue Reize zu setzen, auch in der Ansprache. Wir sind von unserem Weg überzeugt."

…die Zusammenarbeit mit Sportpsychologe Christian Spreckels: "Christian ist einmal die Woche da, arbeitet mit uns als Mannschaft, aber auch mit den Spielern individuell. Es geht vor allem um die Leistungsoptimierung und ist ein Langzeitprojekt, das auch hier seine Früchte tragen wird."

"Es liegt an uns, den Bock umzustoßen"

…das Debüt von Igor Matanovic: "Er war für uns eine Bereicherung. Im Training weiß er, wo das Tor steht. Gegen Braunschweig wird er auch eine Alternative für den Kader sein."

…über Probespieler Adam Dźwigała: "Er trainiert heute nochmal mit. Wir werden uns übers Wochenende zusammensetzen und uns beraten, wie er sich präsentiert hat und wie akut der Bedarf ist. Das werde ich in Ruhe mit Sportchef Andreas Bornemann und dem Scouting-Team besprechen."

…die Entwicklung der Mannschaft und den Tabellenplatz: "Generell hätte ich auch mal nichts gegen einen dreckigen Sieg. Wenn mir jemand verspricht, dass wir auch mal schlecht spielen und dann gewinnen, dann nehme ich das gerne mit. Es ist aber langfristig nicht der Erfolg für eine ganze Saison. Wir müssen zusehen, die Balance zu finden und konsequenter vor dem Tor zu werden. Es liegt an uns, den Bock umzustoßen. Die Entwicklung wird das Entscheidende sein, damit wir erfolgreich sein werden und ich bin davon überzeugt, dass die Ergebnisse kommen werden."

 

(ch)

Foto: Witters

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