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"Wir haben ohne die absolute Gewinnermentalität gespielt"

Nach guter erster Halbzeit, in der die Kiezkicker nach frühem Rückstand immer besser wurden und mehrfach den Ausgleich verpasst hatten, mussten sie sich dem SV Darmstadt 98 am Ende deutlich mit 0:4 geschlagen geben. Nach der Partie blickten die beiden Cheftrainer Jos Luhukay und Dimitrios Grammozis sowie unsere Kiezkicker Robin Himmelmann, Johannes Flum und Ryo Miyaichi auf die zurückliegenden 90 Minuten zurück.

Cheftrainer Jos Luhukay: "In der ersten Halbzeit war es ausgeglichen, wobei wir im Defensivverhalten schon zu einfach Torchancen zugelassen haben. Darmstadt hätte vor der Pause schon das zweite oder dritte Tor machen können. Wir hatten in der ersten Hälfte aber auch drei, vier gute Gelegenheiten, um den Ausgleich zu erzielen. Sowohl defensiv als auch offensiv haben wir in der ersten Hälfte ohne die absolute Gewinnermentalität gespielt. Das hat sich dann in die zweite Halbzeit übertragen. Die Gegentore haben wir viel zu einfach hingenommen. Wir waren defensiv viel zu passiv und im Zweikampfverhalten nicht aggressiv genug. In der Offensive waren wir nicht zielstrebig genug, um die Chancen, die wir vor allem in der ersten Halbzeit hatten, besser zu verwerten. Deshalb kommt am Ende auch so ein Ergebnis zustande. Dass der Elfmeter von Dimi dann auch nicht reingeht, passt in das Bild, das wir heute abgegeben haben."

Robin Himmelmann: "Über die 90 Minuten hinweg haben wir einfach zu viele Fehler gemacht. Die Höhe der Niederlage ist mir dabei egal. Wir haben das zweite Mal hintereinander nicht so gespielt, wie wir es uns vorgenommen haben. Es wurmt mich sehr, dass wir wieder ohne Zählbares nach Hause fahren müssen. Die letzte Situation, in der wir auch noch den Elfmeter verschießen, ist dann auch sinnbildich für heute. Da kam alles zusammen und das ist vielleicht auch das Gute, dass wir heute einfach alles hatten. Wir müssen aber unsere Lehren aus dem Spiel ziehen und müssen uns steigern. Gegen Heidenheim und dann Karlsruhe reicht so eine Leistung nicht, um Punkte zu holen."

Johannes Flum: "Wir haben gar nicht so schlecht angefangen. Die Darmstädter haben in der ersten Halbzeit ihre Chance reingemacht, wir nicht. Da hätten wir ein oder zwei Tore rausholen müssen. Am Ende war es von uns zu wenig. In der zweiten Halbzeit hatten wir blöde Ballverluste und zu wenig Gier. Der Sieg für Darmstadt geht deswegen in Ordnung."

Ryo Miyaichi: "Wir haben uns in der ersten Hälfte einige Möglichkeiten herausgespielt und hätten treffen müssen. Nach dem Seitenwechsel war es eine überhaupt keine gute Vorstellung von uns. Darmstadt hat in der letzten Verteidigung stark agiert. Es war einfach nicht genug von uns. Das ist schwer zu erklären. Am Mittwoch geht es aber bereits weiter, wir müssen nach vorne gucken."

Dimitrios Grammozis (SV Darmstadt 98): "Nach so einem Spiel mit so einem Ergebnis gegen einen starken Gegner bin ich natürlich sehr zufrieden. Wie sich die Jungs nach dem Spiel in Karlsruhe heute dann präsentiert haben, war aber noch wichtiger für mich. Ich bin sehr glücklich und spreche der Mannschaft ein großes Lob aus, wie sie das Spiel heute angegangen ist. Auch die Spieler, die reingekommen sind, haben der Mannschaft noch mal Impulse gegeben. Ich hatte heute das Gefühl, dass wir die Mannschaft waren, die wir uns eigentlich jedes Wochenende vorstellen. Unser zweites Tor war dann der Dosenöffner, mit dem wir erstens den Willen von St. Pauli brechen und zweitens dann nachlegen konnten. Wir haben nicht verwaltet, sondern haben immer wieder den Weg nach vorne gesucht und noch zwei schöne Tore gemacht. Zu Beginn der Englischen Woche war es ein wichtiges Ergebnis, um mit Selbstvertrauen nach Aue zu fahren."

 

(hb)

Fotos: Witters

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