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„Wir haben alles reingeworfen und bis zur letzten Sekunde an uns geglaubt“

Die Kiezkicker zeigten sich nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal und nach dem Drama im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf sichtlich enttäuscht. Wir waren wie gewohnt in der Mixed-Zone und bei der Pressekonferenz auf Stimmenfang. 

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir waren schon sehr fahrig und nicht so klar im Spielaufbau, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir waren trotzdem die spielbestimmende Mannschaft und hatten unsere Aktionen. Nicht die klaren Torchancen, aber wir waren präsent. In der Verlängerung müssen wir dann das 2:1 machen. Nach dem 2:2 hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Das haben wir dann im Elfmeterschießen nicht genutzt. Das ist sehr bitter, aber so ist Fußball. Wir haben über 90 Minuten nicht das gespielt, was wir können. Das müssen wir uns ankreiden. Es ist wichtig, nach solch bitteren Momenten wieder aufzustehen. Das macht eine große Mannschaft aus. Es kann nicht immer bergauf gehen, Fehler gehören im Fußball dazu.“

Sascha Burchert: „Wir müssen uns die Partie nochmal anschauen und analysieren. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir waren gut im Spiel, auch wenn nicht alles funktioniert hat. Wenn jemand Torchancen hatte, dann wir. Dann kommt das 0:1 zu einem blöden Zeitpunkt, wo wir uns gerade gefunden hatten. Dann kommen wir wieder zurück und da geht ein riesen Ruck durch die Mannschaft, als dann das 1:2 folgt. Das war ein Ball, den ich schon fest hatte und der dann rausrutscht. Dann kommen wir wieder zurück und es ging ins Elfmeterschießen, wo ich erst einen halte und wir dann ausscheiden. Meine Gefühlsachterbahn ist im Keller.“

Hauke Wahl: „Es tut natürlich weh. Wir haben heute alles reingeworfen und haben bis zur letzten Sekunde an uns geglaubt. Wir haben keine gute erste Hälfte gespielt, waren nicht so griffig wie in Düsseldorf. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein anderes Gesicht gezeigt. Die letzte Viertelstunde war sehr zerfahren. Wir haben aber auf uns geschaut und daran geglaubt, dass wir noch einen reinschießen können – das haben wir dann auch gemacht. Dass wir im Elfmeterschießen führen, ist natürlich umso bitterer. Es war ein Wechselbad der Gefühle, am Ende sind wir enttäuscht.“

Johannes Eggestein: „Die Fortuna hat sich im Vergleich zum Ligaspiel schon angepasst und etwas verändert. Sie haben das Zentrum dicht gemacht. So ein Spiel erfordert dann, dass wir es auch schaffen müssen, spielerisch andere Lösungen zu finden. Wenn man sieht, wie wir zweimal zurückgekommen sind, vor allem mit dem 2:2, wo dann alle explodiert sind, da kann man schon den Hut vor ziehen. Das muss man der Mannschaft lassen - für die Leistung kann man trotzdem stolz sein, auch wenn es im Elfmeterschießen sehr extrem war, mit der emotionalen Achterbahn, die man dann erlebt. Wir haben jetzt zum Glück ein paar Tage Zeit und haben dann ein Heimspiel, wo wir genug Motivation schöpfen werden.“

Eric Smith: „Es ist schwer. Wir waren nah dran am Halbfinale des deutschen Pokals. Es ist schwierig, jetzt seine Emotionen zusammenzufassen. Erst Recht, weil wir es zweimal geschafft haben, zurückzukommen. Ich dachte nach dem 2:2 wirklich, dass es jetzt unsere Zeit ist, das Spiel zu gewinnen. Fußball ist manchmal einfach richtig brutal. Das haben wir heute zu spüren bekommen. Düsseldorf hat es uns sehr schwer gemacht. Sie wussten genau, wie sie uns wehtun können. Auch, weil wir ihnen erst kurz vorher gegenüberstanden und sie unser Spiel genau analysiert haben. Wir müssen daraus Lehren ziehen und besser darauf reagieren können, wenn Teams so auf uns zukommen. Ich bin sehr stolz auf alle meine Kollegen, die heute die Courage hatten, sich den Ball beim Elfmeterschießen zu schnappen und anzutreten. Das verdient Respekt.“

Philipp Treu: „Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft, wie wir am Ende noch gefightet haben. Wir haben heute nicht wie gewohnt unseren Spielstil aufgezogen. Vom Kopf her waren wir alle da, von den Beinen vielleicht eher weniger. In der Nachspielzeit hat man auch gemerkt, dass die Kräfte schwinden, gerade nach dem Spiel am Samstag. Elfmeterschießen ist dann einfach Glückssache.“

Oladapo Afolayan: „Es ist schwer und tut weh. Es war klar, dass es heute ein sehr schwieriges Spiel werden wird. Im Vergleich zu Samstag musste Fortuna etwas anders machen. Wir können viel über Taktik etc. sprechen. Aber ich glaube, dass es heute Abend darauf ankam, wer es unbedingt wollte. Wir wollten! Und ich bin unfassbar stolz auf jeden einzelnen meiner Teamkollegen. Es bedarf einer Menge, sich in eine Partie hineinzufighten, wenn es einem der Gegner schwer macht und dich in Rückstand bringt.“

Daniel Thioune (Cheftrainer Fortuna Düsseldorf): „Für uns war es wichtig, das Pokalspiel schnell anzugehen und anzunehmen. Wir haben das gegeben, was wir konnten und das bekommen, was wir erwartet haben. Es war ein Abnutzungskampf und von uns sehr diszipliniert verteidigt. Wir haben die Räume eng verteidigt, genauso hatten wir das auch vergangenen Samstag vor. Wir haben dieses Mal nicht diese individuellen Fehler gemacht und da haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Der Rest war totale Dramaturgie, wenn man in der 120. Minute noch das Gegentor bekommt. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, dass sie sich davon nicht hat unterkriegen lassen. Genauso wie im Elfmeterschießen, wo wir erst in Rückstand geraten und dann den wiederholten Elfmeter erneut parieren. Wir freuen uns maximal drüber, dass wir hier glücklich das DFB-Pokal-Halbfinale erreicht haben.“

 

(ch/fh/mh)

Fotos: FC St. Pauli

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