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„Das Spiel hat gezeigt, wie wichtig jeder Einzelne in unserem Team ist“

Dank einer ganz starken Leistung und des einen oder anderen Traumtors haben unsere Kiezkicker ihr Heimspiel gegen Holstein Kiel am Sonntag (17.9.) deutlich mit 5:1 gewonnen. Wenig verwunderlich blickten unsere Boys in Brown zufrieden auf die zurückliegenden 90 Minuten zurück.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Dabei geht es mir nicht nur um die Tore. Wir haben eine Effizienz gezeigt, die wir in den ersten Spielen haben missen lassen. Ich bin ein Trainer, der auf die Art und Weise guckt, wie wir Fußball gespielt und was wir uns vorgenommen haben. Wir haben wieder die richtigen Schritte in die richtige Richtung gemacht. Wir waren unfassbar kontrolliert, hatten eine super Positionierung und waren sehr dominiert. Dadurch haben wir es geschafft, eine hohe Passquote auf den Platz zu bringen. Durch die kleinen Abstände waren wir sehr gut im Gegenpressing. So schaffst du es, eine Dominanz aufzubauen. Wir haben uns dann mit sehr, sehr schönen Toren belohnt. Nach der Halbzeit passiert mit dem schnellen Anschlusstreffer der Worst Case. Dann muss ich aber sagen, dass die Reaktion meiner Mannschaft umso besser war. Sie ist nicht hektisch geworden, sondern hat weiter Fußball gespielt, immer wieder Lösungen gefunden und den Gegner laufen gelassen. Das war wirklich sehr, sehr gut. So belohnen wir uns dann auch mit dem vierten Tor. Danach ist das Spiel ein bisschen hingeplätschert. Wir wissen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben, sehr effizient waren und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht haben. Wir bleiben weiter demütig und werden weiter hart arbeiten, denn in den kommenden Wochen kommen hochkarätige Mannschaften auf uns zu.“

Connor Metcalfe: „Das war mit Abstand das beste Tor, was ich je in meinem Leben geschossen habe. Das war wirklich verrückt. Ich denke, dass man das an meiner Reaktion auch sehen konnte. Ich persönlich war natürlich sehr glücklich über den Treffer. Die erleichterten Gesichter meiner Teamkollegen nach bislang bereits drei torlosen Partien zu sehen, war noch schöner. Dass wir so früh treffen und dann auch gleich drei Tore in der ersten Halbzeit erzielen, hat sich direkt so angefühlt, als wären wir endlich wieder richtig da. Wir mussten einige Ausfälle kompensieren. Das Spiel hat auch gezeigt, wie wichtig jeder Einzelne in unserem Team ist. Das hat super funktioniert. Auch für die Fans hat mich der Sieg und das gute Spiel heute sehr gefreut, das haben wir uns alle verdient. Die Position, die ich heute gespielt habe, ist für mich nicht neu, da spiele ich auch in der australischen Nationalmannschaft. Bei der Situation mit Lewis Holtby trifft er mich mit dem Ellbogen am Kinn, aber es ist alles in Ordnung in meinem Gesicht. Das tat natürlich erstmal ziemlich weh und es hat kurz geblutet. Ich fand, dass es ziemlich doof mit dem Pflaster am Kinn ausgesehen hat, deshalb hab ich es schnell wieder abgemacht (lacht).“

Marcel Hartel: „Das Ergebnis sollten wir als Push in die nächsten Spiele mitnehmen. Es muss uns Selbstvertrauen geben. Nächste Woche wartet ein schweres Heimspiel gegen Schalke auf uns. Aber die Leistung mit diesen Treffern kann uns eine breite Brust geben, die wir mit in die Vorbereitung nehmen. Connors Tor sticht für mich heute raus. Auch wenn alle Treffer wirklich sehenswert waren. Die fallen so wirklich nicht alle Tage. Das Glück, was uns in den vergangenen Wochen im Abschluss vielleicht gefehlt hat, war heute einfach da. So konnten wir heute zeigen, dass wir die Qualität haben, Tore zu schießen. Es steckt aber auch harte Arbeit dahinter. Woche für Woche geben wir Gas und wir wollen den Leuten zeigen, was für guten Fußball wir spielen können. Wir trainieren natürlich Abschlüsse in der Box. Aber auch Flanken, Schüsse aus der Distanz. Irgendwann zahlt sich das aus. Das hat die Mannschaft sehr, sehr gut umgesetzt. Am Ende gehen wir hochverdient als Sieger vom Platz und haben dabei extrem schöne Tore erzielt. Die Rotation in der Startelf hat sich heute auch ausgezahlt. Jojo, Philipp und Connor geben immer hundert Prozent im Training. Alle haben es sensationell gemacht.“

Eric Smith: „Ich bin glücklich. Wir haben heute auch in der Höhe verdient gewonnen und uns für die Leistungen der letzten Spiele belohnt. Wir arbeiten wirklich hart und haben es heute geschafft, kaltschnäuzig vor dem Tor zu sein. Und jeder Treffer war wirklich sehenswert und es war eine tolle Leistung nach der Länderspielpause. Das hat uns im Spiel Selbstvertrauen gegeben. Das war wichtig. Respekt an die gesamte Mannschaft. Es war eine sehr emotionale Woche für mich. Ich bin aber happy über mein Tor und dass ich der Mannschaft damit helfen konnte. Ich trainiere direkte Freistöße und hatte ein gutes Gefühl beim Abschluss. Besser habe ich ihn wohl noch nie getroffen. Den schaue ich mir auf jeden Fall noch einmal an. Auch in der Defensive standen wir heute gut. Auch wenn wir etwas mehr zugelassen haben, als wir wollten. Nächste Woche wartet mit Schalke wieder eine sehr schwere Aufgabe.“

Johannes Eggestein: „Ich habe von Anfang versucht, meinen Teil der Mannschaft zu geben, der vielleicht auch in den letzten Wochen irgendwo gefehlt hat. Wir waren gut in den Kombinationen drin und haben vier super Tore geschossen. Das war unglaublich. Der Freistoß von Eric muss jetzt auch nicht unbedingt reingehen. Es hat einfach alles gepasst. Ich habe beim Abschlusstraining erfahren, dass ich spiele. Ich wusste, was auf mich zukommt. Wir haben auch den Verlust von Jackson gut aufgefangen. Ich musste in den letzten Wochen geduldig bleiben. Letztes Jahr war Daschi gesetzt, er hat das gut gemacht. Dieses Jahr haben erst einmal andere Spieler den Vorzug erhalten. Jetzt habe ich meine Chance bekommen und es hat heute gut geklappt. Es hilft, geduldig zu bleiben und zu versuchen, weiter an sich zu arbeiten. Das Trainingsniveau ist sehr hoch, so hat man die Möglichkeit, sich immer weiter verbessern. Ich war immer im Austausch mit dem Trainerteam. Alle Positionen sind doppelt besetzt, das macht unsere Mannschaft aus.“

Hauke Wahl: „Spielerisch war es ein Fortschritt, bis auf 15 Minuten haben wir das komplette Spiel dominiert. Die beiden Traumtore zu Beginn waren ein Dosenöffner. Mit Blick auf die vergangenen Wochen brauchten wir sowas. Das war wie ein Brustlöser. Wenn du so schnell 2:0 führst, gibt es dir noch mehr Sicherheit. Das hat man dann auch gesehen. Uns war klar, dass der Knoten irgendwann platzen wird. Ich war mir sicher, dass wenn es soweit ist, dass es dann auch richtig laufen wird. So ist es heute dann ja auch gekommen. Wir haben nicht den größten Kader, die Jungs, die aber da sind, haben eine unfassbare Qualität. Jeder Einzelne könnte Stammspieler in der zweiten Liga sein. Die Trainingsintensität ist riesig, wir fordern uns jede Woche gegenseitig und dann braucht man, wenn man wenig Einsatzzeiten hatte, auch nicht lange, um ins Spiel zu kommen. Nehmen wir Connor, der es super gemacht hat. Er ist extrem vielseitig, ihn kannst du überall aufstellen und das spricht für seine Qualität.“

Oladapo Afolayan: „Wir haben alle hart für diesen Sieg gearbeitet. Ich hab mir vorgenommen, wenn ich in aussichtsreicher Position stehe, auch einfach mal abzuziehen. Das daraus resultierende Tor war für mich persönlich natürlich gut, aber viel wichtiger ist, dass es uns als Team zurück auf die Erfolgsspur verholfen hat. Connor hat ebenfalls ein unglaubliches Tor geschossen, genauso wie Eric, Lars und Cello. Wir haben eigentlich nichts anders gemacht, als in den letzten Spielen auch - wenn die Schussbahn außerhalb des Strafraums frei ist und wir schießen können, ziehen wir ab. Das hat heute fantastisch funktioniert und wir haben gezeigt, dass wir Tore schießen können. Es hat auch trotz einiger Veränderungen in unserem Kader wirklich gut funktioniert, wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt, das zeigt, wie gut und wichtig jeder einzelne ist und wie hart alle jeden Tag dafür arbeiten.“

Marcel Rapp (Cheftrainer Holstein Kiel): „Glückwunsch an St. Pauli zum Sieg. Es ist keine neue Weisheit, dass Tore einem Spiel eine gewisse Richtung geben. Das Spiel geht los, nach acht Minuten hat St. Pauli zwei Mal aufs Tor geschossen, beide Schüssen gehen in den Winkel und wir liegen 0:2 hinten. Dann nimmt das Spiel Fahrt auf und der Gegner findet voller Selbstvertrauen gut die Zwischenräume. Da waren wir nicht gut im Stechen, da haben wir sie immer aufdrehen lassen. Zur Pause steht es dann 0:3, kurz danach verkürzen wir, ehe wieder ein Schuss im Winkel landet und es 1:4 steht. Dann ist es an so einem Tag schon sehr schwer, dem Gegner Paroli zu bieten. Wir müssen kritisch mit uns sein, warum die Zwischenräume so frei waren, warum wir in Ballbesitz gerade zu Beginn des Spiels nicht gut waren, warum der Gegner so ein gutes Gegenpressing gespielt hat und wir nicht aus dem Druck rausgekommen sind. Diese Dinge besprechen wir ab morgen. Heute haben wir einfach gegen einen sehr effektiven Gegner verloren. Eigentlich es es Wahnsinn, dass der Gegner heute einen xG-Wert unter eins hatte und wir sogar mehr. So ist es manchmal halt.“

Steven Skrzybski (Holstein Kiel): „Es war eine verdiente Niederlage, da brauchen wir nicht drumherum reden. Wir sind nie wirklich dahingekommen, wie wir es eigentlich machen wollten. In so einem Spiel braucht man vielleicht auch mal das Glück, das wir in den letzten Wochen fast schon zu sehr strapaziert haben. Wenn man die Tore nimmt, dann waren es für den neutralen Zuschauer wunderbare Tore. Für uns ist es natürlich bitter, wenn wir so früh nach zwei Sahneschüssen mit 0:2 hinten liegen. Wir brauchen heute nichts beschönigen. Wir haben viele Fehler gemacht, die wir in den letzten Wochen so nicht gemacht haben.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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