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„Wenn du deine eigenen Chancen nicht nutzt, wirst du bestraft“

Im Auftaktspiel gegen den 1. FC Heidenheim steigerten sich unsere Kiezkicker nach etwas nervösem Beginn und zeigten eine gute Leistung. Aufgrund der mangelnden Chancenverwertung sollte es am Ende gegen eiskalte Heidenheimer für Zählbares reichen. Nach dem Abpfiff blickten unsere Boys in Brown mit gemischten Gefühlen auf das Spiel zurück.

Cheftrainer Alexander Blessin: „Wir hatten in den ersten 15 Minuten Schwierigkeiten und da ein paar Ballverluste übers Zentrum. Wir sind dann aber immer besser ins Spiel gekommen und haben die Bälle im Zentrum besser behauptet. In der zweiten Halbzeit waren wir viel besser und hatten klare Chancen. Genau in unsere Drangphase, wo ich das Tor eher auf unserer Seite gesehen habe, bekommt man dann so einen Konter. Da haben wir ein bisschen Lehrgeld gezahlt. Nach der großen Chance von Hauke geht's ein paar Mal hin und her. Bei dem Konter müssen wir cleverer sein und frühzeitig ein Foul ziehen. Dann nehmen wir die Gelbe Karte mit und uns sauber stellen. Wir können viel Positives mitnehmen. Die Atmosphäre war absolut toll, da kann sich die Bundesliga auf St. Pauli freuen. Die Niederlage wirft uns nicht um. Heute können wir traurig sein, ab morgen nehmen wir die positiven Sachen mit und dann geht's Union auch schon weiter. Glückwunsch an Frank und sein Team. Es ist ganz bitter für uns.“

Jackson Irvine: „Wir haben es verpasst, Heidenheim mit unseren Möglichkeiten zu schlagen. Sie haben uns diesbezüglich eine Lektion erteilt. Wir haben viel richtig gemacht, bis auf den letzten Pass. Man hat nur eine Möglichkeit, den perfekten Pass zu spielen. Dieser kann dann das ganze Spiel verändern. Da müssen wir dazulernen. Wir sind natürlich enttäuscht. Wir haben aber auch gesehen, dass wir gut gespielt und Chancen kreiert haben. Wir hätten gewinnen können. Wir haben das neue System noch nicht komplett implementiert. Das wird Woche für Woche besser werden. Wir haben heute Punkte liegen lassen und das schmerzt.“

Johannes Eggestein: „Der Spielverlauf war sehr unglücklich. Wir hatten gute Szenen im Spiel nach vorne, standen hinten sehr kompakt und haben vieles gut wegverteidigt. Gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir vorne sehr stabil und hatten die eine oder andere Chance, die wir nutzen müssen, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Das haben wir nicht gemacht und dann wurden wir durch einen gut ausgespielten Konter bitter bestraft. Das ist dann auch der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga. In der du noch mal die dritte oder vierte Chance bekommst und das Spiel doch für dich entscheidest. Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass wir mithalten und auf einem Niveau spielen können. Wir müssen uns in der Chancenverwertung verbessern, und dann haben wir auch die Möglichkeit, Punkte zu holen und Spiele zu gewinnen.“

Eric Smith: „Das heutige Spiel ist das perfekte Beispiel für den Unterschied zwischen Bundesliga und zweiter Liga. Wenn du deine eigenen Chancen nicht nutzt, wirst du bestraft. Wir hatten drei hundertprozentige Chancen, nutzen diese aber nicht. Das erste Gegentor ist in der Entstehung sehr ärgerlich, und was beim zweiten Tor genau los war, muss ich mir noch mal anschauen. Mehr als diese beiden Chancen hatte Heidenheim auch nicht. Wir nehmen aber mit, dass wir oft in die Räume gekommen sind, in die wir rein wollten, und uns gute Chancen herausgespielt haben. Unsere Leistung war gut genug, um das Spiel zu gewinnen. Die Effizienz hat am Ende den Unterschied ausgemacht. Wir müssen aus dem Spiel lernen und besser werden, hoffentlich schon nächste Woche.“

Hauke Wahl: „Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht und sehr wenig zugelassen. In der ersten Hälfte nur einen Schuss und im zweiten Durchgang die beiden Situationen, die nach Standardsituationen zu den Gegentoren führen. Darüber ärgern wir uns extrem. Wir haben uns viele Möglichkeiten erspielt, uns hat aber das letzte Quäntchen Glück und der letzte Schritt gefehlt. Dann muss man einfach sagen: Das ist Bundesliga. Heidenheim kommt zweimal vors Tor und gewinnt hier mit 2:0. An der Effizienz müssen wir arbeiten. Lässt man das Ergebnis weg, war es die Leistung betreffend ein guter Start von uns. Wir können auf dem Spiel aufbauen.“

Connor Metcalfe: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, das Tor aber nicht gemacht. Ich hatte ja auch zwei gute Chancen. Nach unserer großen Chance bekommen wir einen Konter und liegen hinten. Sowas kostet dich in dieser Liga das Spiel. Mit dem Ergebnis sind wir natürlich nicht glücklich, dennoch können wir viel aus diesem Spiel mitnehmen. Wir wollten das Auftaktspiel, gerade hier zuhause am Millerntor, natürlich gewinnen. Die Fans haben uns überragend unterstützt, sie standen immer hinter uns.“

Lars Ritzka: „Wir waren bereit und wussten, dass eine hohe Intensität gefragt sein würde, gerade gegen Heidenheim. Wir haben gut verteidigt, standen gut und wir hatten einige gute Chancen. Am Ende war Heidenheim den Tick effizienter. Das haben sie auch letzte Saison schon gut gemacht. Das muss man ihnen lassen. Mit ein bisschen Glück geht es vielleicht anders aus, aber so ist Fußball. Das größte Learning ist, dass wir mithalten können. Wir glauben an das neue System, auch wenn es hin und wieder mal hakt. Wir haben unsere Chancen und unsere Balleroberungen. Das sollten wir aus dem Spiel mitnehmen.“

Frank Schmidt (Cheftrainer 1. FC Heidenheim): „Wir wussten, was für eine Aufgabe uns heute erwartet. Die Euphorie nach dem Aufstieg und der Wille, das erste Heimspiel unbedingt gewinnen zu wollen. Gerade die ersten 20 Minuten sind wir gut ins Spiel reingekommen, da haben wir das Zentrum gut geschlossen. Unsere Balleroberungen haben wir aber nicht nutzen können. St. Pauli wurde dann aktiver und hatte gute Chancen in der ersten Halbzeit. Nach der Pause haben wir gleich beim ersten Freistoß Glück. St. Pauli hätte dann drei, vier gute Möglichkeiten nutzen können, um in Führung zu gehen. Nach ihrer letzten großen Chance in der Phase schlagen wir nach einem perfekten Konter eiskalt zu. Dadurch konnten wir Druck rausnehmen und nach einem Eckball das zweite Tor machen. Das hat dann auch geholfen, das Spiel nach Hause zu bringen. Wir haben dann mit einer guten Körpersprache robust verteidigt. Weil wir eiskalt zugeschlagen haben, nehmen wir heute drei wichtige Punkte mit.“

 

(hb/jr/ls)

Fotos: Witters

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