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"Wir haben heute 1:1 verloren"

War das bitter... Unsere Kiezkicker hatten im wichtigen Duell gegen den 1. FC Nürnberg den Sieg schon vor Augen, ehe Taylan Duman in der Nachspielzeit für den FCN zum 1:1-Endstand traf. Die Enttäuschung war nicht nur den Boys in Brown bei der Ehrenrunde nach dem Spiel anzusehen, sondern auch Cheftrainer Timo Schultz bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Wirklich zufrieden zeigte sich auch sein Gegenüber Robert Klauß trotz des Last-Minute-Remis nicht.

Cheftrainer Timo Schultz: "Wir haben heute 1:1 verloren. Wir hatten in den letzten Wochen einige Nackenschläge. Auch diesen werden wir verarbeiten. Ich denke da an das unglückliche Gegentor gegen Bremen oder das späte Gegentor in Sandhausen. Heute dann auch wieder in der 90. Minute plus eins. Nürnberg kann eine Flanke aus dem Halbfeld festmachen und dann schlägt der Ball vorne am kurzen Pfosten ein. Es sind viele Kleinigkeiten und dann steht man ganz anders da. Hätte und Wenn zählt halt nicht im Fußball, sondern nur die Anzeigetafel und da ist die Enttäuschung groß. Über den späten Gegentreffer müssen wir uns ärgern, mit der Leistung der Mannschaft kann ich grundsätzlich aber zufrieden sein. Unsere Fans zeichnet es aus, dass sie ein gutes Gespür haben, für die Mannschaft und für die Situation. Dass die Jungs, die enttäuscht waren, aufgemuntert werden mussten, ist absolut verständlich. Trotzdem ist es besonders bei uns, dass auch nach solchen Spielen gezeigt wird, dass man zueinandersteht und man füreinander da ist. Das war ein gutes Zeichen und hat die Jungs zumindest ein bisschen aufgemuntert. Wir müssen uns jetzt berappeln. Man kennt mich mittlerweile als Chefoptimist, heute fällt es mir aber schwer. Solche Tage muss es auch mal geben. Nächste Woche geht es volle Pulle Richtung Schalke. Da haben wir die Möglichkeit, noch mal in Schlagdistanz zu kommen. Uns erwartet ein außergewöhnliches Spiel, auf das ich mich freue. Ich bin mir sicher, dass wir auf Schalke richtig Gas geben werden."

Leart Paqarada: "Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Es ist wirklich sehr bitter, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben und auch verdient in Führung gegangen sind. Diese musst du über die Zeit bringen, das ist ganz klar. Wir haben über weite Strecken sehr gut verteidigt, passen einmal nicht auf und dann ist der Ball drin. Wir wollten mit den Fans im Rücken ein Zeichen setzen, dass wir noch nichts abgehakt haben. Das haben wir auch auf den Platz gebracht. Deswegen fühlt sich das jetzt umso schlimmer an. Was der Punkt am Ende bringt, wird man noch sehen. In der zweiten Liga ist noch alles offen. Auch wenn wir jetzt ein bisschen schlechter dastehen, hat keiner von uns das Ding jetzt abgehakt."

Luca Zander: "Es ist sehr schwer, Worte zu finden. Der späte Ausgleich ist ein absoluter Tiefschlag gewesen. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Und dann so spät der Ausgleich, das ist schon sehr bitter. Beim Elfmeter hatte ich auf Kofis Kopfball spekuliert und wusste, dass ich aus dem Rücken komme. Das ist für einen Verteidiger, der den Ball klären will, immer eklig. Ich bekomme den Tritt an die Wade und dann gab's den Elfmeter. Wir tun nach dem Spiel erst einmal gut daran, uns zu sammeln. Heute zählt nur das Spiel und das fühlt sich wie eine Niederlage an, wenn der Ausgleich so spät fällt."

Robert Klauß (Cheftrainer 1. FC Nürnberg): "Unsere Stimmung ist zweigeteilt. In erster Linie sind wir enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Wir sind andererseits natürlich froh, dass wir hier am Ende noch einen Punkt geholt haben. Wir haben heute anders gespielt als sonst, wir wollten tiefer stehen und Umschaltmomente kreieren. Das ist uns zu Beginn gut gelungen, da hatten wir zwei gute Situationen, die wir aber schlecht zu Ende spielen. Dann hatte St. Pauli bis zur Pause viel Ballbesitz und war dominanter. Da hätte ich mir von meinen Jungs gewünscht, dass wir mit Ball mutiger sind und mehr Lösungen nach vorne finden. Wir haben zu viel quer und zurück gespielt und sind zu selten ins letzte Drittel gekommen. In der zweiten Halbzeit hatten wir direkt eine gute Situation, werden dann aber tief hinten reingedrückt, was aber nicht schlimm war, weil es Teil des Plans war. Der Elfmeter ist blöd für uns gewesen und hat den Plan zerstört. Dann stellen wir um, gehen all in und müssen aufpassen, dass wir keinen Konter zum 0:2 bekommen. Dann wäre das Spiel vorbei gewesen. Hinten raus machen wir noch den Ausgleich. Über den sind wir zwar froh, in Summe wollten wir aber gewinnen und sind deshalb auch enttäuscht."

 

(hb)

Fotos: Witters

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