Eye-Able Logo
Zum Inhalt springen

„Über das Tor freue ich mich sehr. Was aber noch mehr zählt, ist der Sieg“

Nach dem 5:1 gegen Holstein Kiel haben unsere Kiezkicker auch das zweite Heimspiel binnen sechs Tagen gewonnen. Gegen den FC Schalke 04 setzten sie sich am Ende verdient mit 3:1 durch. Nach dem Abpfiff blickten unsere Boys in Brown zufrieden auf die Partie und ihre Leistung zurück.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir sind richtig gut reingekommen und hatten eine unfassbare Dominanz mit viel Ballkontrolle. Wir haben uns Chancen erspielt. Bis zum Gegentor sind wir gegen den Ball auch richtig gut gewesen, das fiel ein bisschen aus dem Nichts. Danach haben wir den Faden verloren und hatten im Spiel mit dem Ball nicht mehr die Klarheit. Wir waren zu hektisch und hatten nicht mehr die Positionierung, wie wir uns das vorstellen. Wir wussten, dass Schalke in der zweiten Halbzeit mit einer anderen Körpersprache rauskommt. Das Tor für uns fiel dann im passenden Moment und wir hatten das Momentum auf unserer Seite. Wir hatten das Spiel wieder im Griff, hatten aber zwei Mal auch Glück. Da waren wir nicht gut in unserer defensiven Stabilität. Trotzdem muss ich sagen, dass wir dann gut reagiert haben. Wir haben mit dem Ball weiter gut Fußball gespielt. Das war auch die Lösung. Hätten wir uns auf das wilde Spiel eingelassen und nur versucht, lange Bälle zu spielen, dann wäre Schalke immer wieder gekommen. Wir haben das gut gemacht und haben Ruhe ins Spiel reinbekommen. Wir hatten die Chancen, früher das 3:1 zu machen. Mich freut es extrem, dass Carlo sich belohnt hat. Hätten wir die Drangphase der Schalker nicht unbeschadet überstanden, hätte es heute definitiv anders ausgehen können. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit der Leistung.“

Marcel Hartel: „Der Sieg ist verdient. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir Schalke eigentlich gar nicht ins Spiel kommen lassen, abgesehen von unserem Absprachefehler hinten, der bei ihrer Qualität dann auch zum Treffer führt. Aber sowohl davor als auch danach sind wir sehr dominant aufgetreten. Dass ist uns nach dem Führungstreffer in der zweiten Halbzeit dann etwas abhanden gekommen, da sehe ich noch Verbesserungspotenzial. Dennoch ist der Sieg völlig verdient. Wir haben gemeinsam als Team sonst alles wegverteidigt. Der Treffer von Carlo freut mich für ihn persönlich ebenfalls sehr, nachdem er lange auf seinen Einsatz warten musste. Meinen Torjubel habe ich dieses Jahr bei unserem Mediaday gemacht und dachte heute wäre ein guter Zeitpunkt nach dem 2:1, den mal aufs Feld zu bringen. Mit dem kommt man trotz Trikoteinsatz dann auch an der Gelben Karte vorbei (lacht). Mit dem Sieg in der letzten Woche haben wir uns natürlich Selbstvertrauen geholt, was wir heute gegen einen guten Gegner ausbauen konnten. Damit können wir auch in der nächsten Woche wieder mit breiter Brust trainieren und so auch nach Berlin fahren. Ich als Ex-Unioner freue mich natürlich auf die Partie. Aber es ist am Ende des Tages ein Spiel, wie jedes andere auch. Viel mehr freue ich mich über die 10.000 Fans von uns, die mit uns ins Olympiastadion fahren. Wir werden auch da wieder alles geben. Die Geschehnisse nach Abpfiff auf der Nordtribüne haben wir mitbekommen. Das war eine sehr unschöne Szene. Auch wenn ich verstehen kann, dass die Schalker nach der Niederlage gefrustet waren, sollten sie es sportlich nehmen.“

Eric Smith: „Wir wollten den Sieg heute mehr und haben zur richtigen Zeit die Tore gemacht. Die erste Halbzeit haben wir dominiert und uns viele gute Chancen herausgespielt. Das Gegentor kann passieren, da gab es ein Kommunikationsproblem. Da hat man gesehen, dass Schalke richtig gute Spieler hat, die solche Fehler direkt bestrafen. Nach der Pause sind wir zu früh etwas zu weit hinten reingefallen, gehen dann aber erneut in Führung. Danach sind wir höher angelaufen. Dadurch konnten wir das Spiel wieder besser kontrollieren. Cello hat ein überagendes Spiel gemacht, ich freue mich sehr für ihn. Es war ein schweres Spiel, aber genau die wollen wir spielen. Gerade hier am Millerntor sind es besondere Spiele. Seitdem ich hier bin, haben wir nicht viele Abendspiele verloren. Es ist ein gutes Gefühl, vorm HSV zu stehen, aber es sind erst sieben Spieltage rum, die Saison ist noch sehr lang. Wir haben noch nichts erreicht, sind aber auf dem richtigen Weg. Wir arbeiten weiter hart daran, dass man uns nur schwer besiegen kann.“

Hauke Wahl: „Das war Teamwork. Heute haben wir extrem gut zusammengearbeitet. Es war eine sehr gute Leistung. Wir haben ein bisschen mehr zugelassen als sonst. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass wir gegen eine Top-Mannschaft gespielt haben. In diesen Situationen war jeder für den anderen da. Die Intensität in den Zweikämpfen war ein Thema unter der Woche. Da gab es zurecht Kritik. Heute haben wir es aber besser gemacht. Wir haben die individuellen Duelle gewonnen und waren präsent. Schalke hat eine hohe individuelle Qualität und hat es uns echt schwer gemacht. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten wir kurzzeitig nicht mehr die Klarheit im Spiel. Das werden wir analysieren. Das Gegentor nehme ich auf meine Kappe. Die Reaktion war aber genau die Richtige. Wir haben uns gegenseitig supported. Cello hat zwischen beiden Sechzehnern eine unfassbare Qualität. Er hatte in den Partien davor etwas Abschlusspech - jetzt holt er sich die Dinger zurück. Auch heute hat er ein überragendes Spiel gemacht. Er ist ein absoluter Leader-Typ. Ich habe nur lobende Worte für Cello. Wir sind noch ganz am Anfang der Saison. Ich lege keinen großen Wert auf derzeitige Tabellenstände. Es ist eine schöne Momentaufnahme - mehr nicht. Es ist wichtig, wo wir am Ende der Saison stehen. Die zwei Heimsiege hintereinander tun einfach extrem gut. Wir sind gefestigt, haben einen klaren Plan. Wir leben das, was vorgegeben wird. Wir haben einen extremen Zusammenhalt im Team.“

Elias Saad: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir so ein Topspiel gewinnen konnten. Es hat Spaß gemacht. Wir wollten die zweiten Bälle haben, weil Schalke das ganz gut macht. Einmal haben wir aber nicht aufgepasst, aber wir haben weiter an uns geglaubt und Gas gegeben. Wir haben auch davor immer an unsere Stärke geglaubt, das zeigen die Ergebnisse jetzt auch und das wollen wir mitnehmen ins das Spiel gegen Hertha.“

Carlo Boukhalfa: „Ich habe eine schwere Phase hinter mir, habe wenig gespielt und lange gebraucht, um wieder auf dem Platz zu stehen. Man muss immer an sich glauben und Leute um sich haben, die einem Mut machen und dann ist im Fußball alles möglich. Es kann immer schnell gehen. Ich bin überglücklich, wieder auf dem Rasen zu stehen und dann auch noch ein Tor zu schießen. Da habe ich nicht lange nachgedacht, sondern instinktiv einfach geschossen. Über das Tor freue ich mich sehr. Was aber noch mehr zählt, ist der Sieg.“

Lars Ritzka: „Wir haben uns vorgenommen, die Intensität aus den letzten Spielen mitzunehmen, weil Schalke eine hohe individuelle Qualität hat. Das haben wir gut hinbekommen. Jeder war für das Team da, gemeinsam haben wir sehr gut gegen den Ball gearbeitet.“

Johannes Eggestein: „Wir haben eine sehr gut erste Halbzeit gespielt - mit vielen guten Kombinationen und vielen Abschlüssen. Es wäre verdient gewesen, wenn wir zur Pause geführt hätten. Es hat heute vorne wieder sehr gut gepasst. Wir hatten uns gegen Kiel schon gut gefühlt da vorne und das wollten wir beibehalten. Wir wussten, dass Schalke viel im Eins-gegen-Eins verteidigt. Da wollten wir immer wieder mit schnellen Kombinationen gefährlich werden und das hat gut geklappt. Ich würde mich natürlich freuen, wenn es auch bei mir mit einem Tor klappt. Heute hätte es bei dem Pfostenschuss auch fast geklappt. Ich bleibe geduldig und hoffe, dass es in den nächsten Spielen klappt. Ich muss aber sagen, dass ich einfach froh bin, wieder mehr dabei zu sein und der Mannschaft helfen zu können.“

Thomas Reis (Cheftrainer FC Schalke 04): „Glückwunsch an St. Pauli zu einem nicht unverdienten Sieg. Wir haben uns einiges vorgenommen. Wir wollten aktiv verteidigen, was uns in der ersten Phase des Spiels aber nicht gelungen ist. Nach der Dreifach-Chance geht St. Pauli durch den Elfmeter verdient in Führung. Danach haben wir aktiver verteidigt, um St. Pauli am Spielaufbau zu hindern und auf Balleroberungen zu gehen. Dann machen wir den Ausgleich und nach der Pause kommen wir mit einer guten Energie raus. Wir waren sehr präsent und bekommen aus dem Nichts das Gegentor. Das war gut rausgespielt, von uns aber viel zu passiv verteidigt. Wir hatten dann noch zwei Riesen-Chancen. Der Sieg ist verdient. Wir hatten aber Phasen, wo wir den Ausgleich machen können, es uns aber nicht gelingt.“

 

(hb)

Fotos: Witters

Anzeige

Congstar