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„Der Sieg ist auch ein Verdienst der Fans“

Nach dem 2:1-Last-Minute-Heimerfolg unseres FC St. Pauli gegen den Karlsruher SC zeigten sich die Kiezkicker erleichtert. Wie gewohnt waren wir auf Stimmenfang in der Mixed-Zone unterwegs. 

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Karlsruhe hat ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Sie haben uns maximal gefordert. Sie haben mit der Raute die Seiten sehr verdichtet, wir waren mit unseren Aktionen unsauber und sehr behäbig. Deshalb haben wir umgestellt und hatten gute Aktionen. Dann wurde es sehr wild und wir haben nochmal alles auf eine Karte gesetzt. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie ruhig geblieben - und ihren Aktionen treu geblieben sind, auch als wir hinten lagen. Sie war in ihrem Positionsspiel und wir konnten so eine Dominanz aufbauen und so schafften wir es dann, Torchancen zu kreieren. Die Mannschaft glaubte daran, das spricht für den Charakter. Dennoch müssen wir das Spiel aufarbeiten, weil wir vor maximal große Probleme gestellt wurden und da müssen wir bessere Lösungen finden. Aber natürlich bin ich glücklich über das Ergebnis und wünsche dem KSC alles Gute.“

Hauke Wahl: „Wir haben uns in der ersten Hälfte sehr schwer getan und dann in der zweiten Hälfte etwas umgestellt, was uns geholfen hat. Wir hatten auch in der zweiten Halbzeit mehr Energie und haben dann auch mehr Druck entwickelt. Dazu kam dann noch der Geist vom Millerntor, dass es dann 1:1 stand, wir es dem Gegner nicht einfach gemacht haben und sie komplett in ihre eigene Hälfte gedrängt haben. Wir haben aber auch trotzdem clever gespielt und hatten eine gute Restabsicherung in der Abwehr. Solche Siege sind natürlich schön, wenn du dich schwer tust und trotzdem gewinnst und dann auch noch kurz vor Schluss. Da rückt man als Mannschaft noch enger zusammen, weil du dann das Gefühl hast, auch solche Spiele gewinnen zu können.“

Philipp Treu: „Es war wie im Traum. Ich wollte erstmal der Mannschaft helfen, als ich reingekommen bin. Hauke Wahl hat mich nochmal nach vorne gepusht, dass ich auch mit nach vorne gehen und alles reinhauen soll. Das macht was mit einem und ich will direkt der Mannschaft helfen. Alle, die reinkommen bringen gute Leistungen und über diese Breite des Kaders kommen wir zum Erfolg. Ich möchte immer Vollgas geben und dass es so geklappt hat, freut mich natürlich, dass ich mit so einem Tor der Mannschaft helfen konnte.“

Jackson Irvine: „Wir haben heute sehr wichtige drei Punkte geholt. So späte Erfolg sind manchmal die Schönsten. Es war stellenweise ein sehr frustrierender Nachmittag. Karlsruhe hat es sehr gut - und uns schwer gemacht. Das Zentrum war schwierig zu bespielen. Die Karlsruher sind sehr kompakt aufgetreten und hatten ein schnelles Umschaltspiel. Wir haben stellenweise nicht zu unserer Dynamik finden können. Aber wir sind geduldig geblieben und haben weiter an unsere Qualität geglaubt. Im Laufe der Saison werden wir immer wieder unterschiedlichen Defensivreihen begegnen und wir müssen für jede eine Lösung finden. Ich bin der Meinung, dass wir auch heute viele Chance herausspielen konnten, auch wenn wir stellenweise auch zu einfache Fehler gemacht haben und es noch besser hätten ausspielen können. Der Torhüter hat auch gut gehalten. Aber ich finde, heute ging es mehr um unsere Mentalität als um die blanke Performance. Ich glaube jeden Tag und jede Sekunde an dieses Team. Wir wissen, wie wir spielen. Es werden schwere Spiele kommen. Aber wenn wir uns in die Augen sehen, wissen wir, dass wir bereit sind und wir im Spiel unsere Momente haben werden. Und dann werden wir da sein. Wir können aus dem Spiel viel mitnehmen und lernen. Ich freue mich für Philipp. Was für ein erstes Profitor.“

Marcel Hartel: „Ich glaube, die Fans haben gemerkt, dass wir noch mal einen Push brauchen. Den haben wir dann auf jeden Fall wahrgenommen, man hat wahrscheinlich auch am Ende gesehen, dass die letzten Kräfte nochmal rausgeholt wurden. Wir haben gewonnen und drei Punkt geholt. Es war ein überragendes Tor von Philipp. Es ist auch ein Verdienst der Fans. Sie wurden immer lauter, je näher es dem Ende zuging. Es ist ein super Support gewesen. Elias hat uns mit seiner Unbekümmertheit im Eins-gegen-Eins und mit seiner Geschwindigkeit und Wendigkeit gutgetan in der zweiten Halbzeit. In der ersten Hälfte haben wir kein gutes Spiel gemacht. Wir hatten ein paar gute Akzente, aber nicht so das Spiel gemacht, wie wir es sonst immer tun. Danach wurde es besser. Am Ende zählen die drei Punkte. Man kann nicht jedes Spiel 5:1 gewinnen. Heute war es ein harter Kampf und dieser Kampf wurde belohnt. Es war ein Arbeitssieg.

Eric Smith: „In der ersten Hälfte waren wir nicht wirklich da. Die zweite Hälfte war, ähnlich wie gegen Paderborn, sehr gut von uns. Der Gegner hatte kaum den Ball und wir hatten das Glück, spät unsere Tore zu erzielen. Um ehrlich zu sein, fühlt es sich für mich mittlerweile wie zu Hause an, in der Verteidigung zu spielen. Natürlich ist es ein Unterschied, aber ich spiele auf jeder Position, wenn ich damit das Team besser machen kann. Wir freuen uns jetzt auf das Heimspiel im Pokal gegen Schalke.“

Johannes Eggestein: „Ich freue mich, dass es noch mit dem Sieg geklappt hat und das Philip da so ein Ding reinhaut. Ich persönlich und wir als Mannschaft sind mit dem Sieg zufrieden, aber wir wissen auch, dass es von der Performance her nicht unsere beste Leistung war. Gerade auch nach dem Spiel in Paderborn, wo wir eine gute zweite Halbzeit - aber auch keine so gute erste Halbzeit hatten. Jetzt mit dem Heimsieg in die Englische Woche reinzukommen ist natürlich sehr, sehr wichtig. Das gibt uns einfach nochmal zusätzlich Selbstvertrauen und zeigt uns auch, dass wir selbst bei solch engen Spielen, wo wir mal nicht so gut spielen, gewinnen können.“

Christian Eichner (Cheftrainer Karlsruher SC): „Glückwunsch an St. Pauli. Es war 60 bis 75 Minuten eigentlich wie gemalt für uns. Wir sind es dieses Mal anders angegangen und wollten die Mannschaft in ihrer Grundordnung lassen und wollten immer hoch anlaufen und sie nicht in ihr Spiel kommen lassen. Beide Mannschaften hatten ihre ungefährlichen Abschlüsse. Das ging dann auch nach dem Seitenwechsel so weiter, bis St. Pauli dann Druck gemacht hat und wir haben immer weniger Entlastung sorgen können. Wir haben die Szenen eigentlich gut wegverteidigt, mit dem Ausgleich war es dann aber klar, dass dann nochmal High-Live entsteht und es gehört dann wahrscheinlich dazu, dass so ein Schuss dann in der Nachspielzeit auch noch reingeht. Insgesamt habe ich schon einen guten Auftritt von uns gesehen, am Ende können wir uns davon aber nichts kaufen und insgesamt haben wir drei bis vier Punkte zu wenig, um uns in ruhigeren Fahrwassern zu bewegen.“

 

(ch/fh/jr/fk)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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