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"Das darf uns nicht passieren"

Nach dem Last-Minute-Remis gegen den KSC gingen die Kiezkicker nach dem Spiel in der Mixed Zone hart mit der eigenen Leistung ins Gericht, nachdem sie sich in der Schlussphase um den Lohn einer ansonsten starken Leistung gebracht hatten.

Waldemar Sobota: "Über 80 Minuten hatte ich das Gefühl, sie haben keine Chance gegen uns. Und auf einmal müssen wir noch zittern, dass wir nicht noch das dritte Gegentor bekommen. Ich kann das nicht erklären. Es kann nicht sein, dass wir bis zur 80. Minute 2:0 führen und der Gegner hat keine Idee, wie er uns knacken soll. Dann fangen wir das 2:1 und brechen total ein. Das darf uns nicht passieren. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir es heute bei Standards besser machen wollen. Das haben wir über das ganze Spiel gut gemacht, aber dann kommt die eine Ecke in der Nachspielzeit."

Daniel Buballa: "Wir haben uns super in das Spiel gekämpft. Wir haben versucht, geduldig zu sein und so zu spielen, dass wir in die Zweikämpfe kommen. Wir waren kämpferisch auf Augenhöhe und spielerisch besser als der Gegner. In der zweiten Halbzeit ging es so weiter. Wir belohnen uns mit den zwei Elfmetern und den Fouls, die wir ziehen. Wir gehen 2:0 in Führung und was dann passiert, ist meiner Meinung nach nicht zweitligareif. Wir haben das Spiel nach hinten vernachlässigt. Das geht so nicht. Sie haben fünf, sechs Riesen auf dem Platz. Es kann passieren, dass du gegen so eine Mannschaft ein Gegentor nach einem Standard kassierst. Es war die Art und Weise, wie es zu den Standards kommt. Der Gegner war mausetot und wir müssen eigentlich nur noch das Spiel runterspielen. Stattdessen laden wir den Gegner nochmal ein, ins Spiel zu kommen. Wenn wir das Spiel sogar noch verlieren, kann sich auch keiner beschweren."

Johannes Flum: "Mir fehlen die Worte. Es fühlt sich an wie eine Niederlage ohne Chancen. 80 Minuten macht der KSC gar nichts und wir spielen ein überragendes Spiel. Das fühlt sich richtig mies an. Wir sind bei den Standards nicht hart genug im Zweikampf. Die waren mausetot, dass wir sie zurückkommen lassen, ist Wahnsinn."

Dimitrios Diamantakos: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wir müssen mehr Tore machen. Nach dem 2:0 haben wir Chancen, das 3:0 oder 4:0 zu machen. Wir machen die Tore nicht und der Gegner macht in den letzten fünf Minuten aus drei Chancen zwei Tore. Wir müssen uns in den letzten zehn Minuten mehr konzentrieren. Wir haben wieder ein Tor nach einem Eckball bekommen. Wir sind keine große Mannschaft, aber wir müssen im Duell Mann gegen Mann aggressiver sein. Unser Spiel heute war super und der Gegner hat nichts gemacht. Nur in den letzten Minuten hat er zwei, drei Aktionen und erzielt daraus zwei Tore."

Philipp Ziereis: "Wir hatten uns heute viel vorgenommen und bis zur 80. Minute ein gutes Spiel gemacht. Wir haben Karlsruhe sehr wenig Möglichkeiten gegeben und auch im Ballbesitz gut gespielt. Jetzt geht es daran, zu analysieren, warum uns das passiert ist. Ich muss mir das Spiel erst nochmal ansehen und möchte erstmal keine großen Analysen machen. Ich habe lang für mein Comeback gearbeitet und hatte mich auf alles eingestellt. Es freut mich ungemein, wieder mit den Jungs auf dem Rasen zu stehen. Es hätte ein sehr schöner Nachmittag für mich werden können. Jetzt müssen wir den Punkt mitnehmen."

Sportchef Andreas Bornemann: "Unverständlicherweise haben wir nicht gewusst, ob wir das 2:0 halten wollen oder auf das 3:0 gehen sollen. Vielleicht sprachen die schwindenden Kräfte der Englischen Woche dafür, das 2:0 über die Zeit zu bringen. Aber in letzter Zeit haben wir immer Schwierigkeiten bei gegnerischen Standards. Am Ende kannst du froh sein, dass nicht noch das 2:3 fällt. Wir haben nicht mit Vehemenz das 2:0 verteidigt. Es war nicht die Stärke des KSC, dass sie wiedergekommen sind, sondern Schwäche von uns. Das muss die Mannschaft sich heute vorwerfen lassen."

Kyoung-Rok Choi (KSC): "Wir haben zwei blöde Gegentore bekommen und trotzdem nicht aufgegeben und hier einen Punkt mitgenommen. Ich freue mich sehr. Es war sehr schön, bei der Auswechslung Applaus von den St. Pauli-Fans zu bekommen."

 

(hbü/lf/ek)

Fotos: Witters

 

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