FC St. Pauli

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „In der ersten Halbzeit sind wir sehr dominant aufgetreten. Regensburg hat es sehr gut gemacht, sehr gut, intensiv und mannorientiert verteidigt. Wir haben es nicht immer geschafft, Lösungen zu finden. Wir haben dazu viele individuelle Fehler gemacht. Wenn man aber das ganze Spiel betrachtet, muss ich meiner Mannschaft ein Lob aussprechen, wie sie sich reingehauen haben und Mentalität gezeigt haben. Ein Remis wäre gerecht gewesen, die Jungs arbeiten aber sehr hart für dieses Spielglück. Es ist auch nicht einfach gewesen, nach einer Länderspielpause so zurückzukommen. Einige Jungs sind erst am Donnerstag wieder zurückgekehrt. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, mit der Leistung nicht, der Einstellung aber schon. Wenn Regensburg so weiterspielt, werden sie in der Liga bleiben.“

Sportchef Andreas Bornemann: „Ich denke schon, dass wir eine gute Vorbereitung im Winter hatten und uns stabilisiert haben, auch mit einigen Abläufen, aber dann neun Siege am Stück zu feiern, damit habe ich natürlich auch nicht gerechnet. Wir haben uns heute von der ersten Minute an schwergetan. Wir sind auf einen Gegner getroffen, der ab der ersten Minute sehr griffig, aggressiv und ein harter Brocken war. Fabian hat einen sehr großen Anteil am Erfolg. Er hat einen klaren Plan, wie er mit der Mannschaft spielen möchte und wie er es ihnen vermittelt. Er hat klare Sachen mit der Mannschaft erarbeitet und sich mit den Ergebnissen dann auch belohnt und die Arbeit bestätigt. Ich habe das nie als Risiko gesehen, wir arbeiten seit zweieinhalb Jahren zusammen. Natürlich ist die Situation angespannt gewesen mit der Tabellensituation, inhaltlich gab es keine Zweifel, dass er ein außergewöhnlich guter Trainer ist.“

Oladapo Afolayan: „Cello hat den Freistoß getreten und dann flog der Ball hoch in die Luft und ich bin ihm hinterhergerannt. Ich weiß nicht, wer dann beim Tor zuletzt am Ball war. Ich war mittendrin, um das Tor zu erzielen, aber ich weiß nicht, wer es am Ende erzielt hat. Wir hatten heute etwas Glück. Aber es macht auch ein gutes Team aus, dass du dann solche Spiele gewinnst. Es war nicht unser bestes Spiel heute, es war ein intensives Spiel, aber am Ende zählen die drei Punkte.“

Nikola Vasilj: „Ich hatte mit meinem Fehlpass heute Glück, dass daraus kein Gegentor entstanden ist. Ich wollte das Spiel schnell auf die rechte Seite verlagern und dann war der Gegenspieler schon da. Mein Ball war dann nicht so gut, aber ich war dann in einer guten Position, um den Ball zu halten. Wir waren heute nicht gut mit dem Ball und im Spiel nach vorne sehr langsam, wir haben nicht die Lösungen gefunden, es war ein glücklicher Sieg heute. Wir müssen das im nächsten Spiel besser machen und wieder schneller spielen. Das Wichtigste ist aber, dass wir heute die drei Punkte geholt haben, wir müssen natürlich auch kritisch sein, gerade nach solchen Spielen. Insgesamt sind wir aber glücklich, dass wir gewonnen haben.“

Eric Smith: „Wir hatten heute einige Probleme. In der ersten Halbzeit war es schwierig, die zweite Halbzeit war besser, auch wenn wir den Ball da manchmal in gefährlichen Situationen verloren haben. Wir wollen uns immer verbessern, heute muss man aber auch Regensburg ein Lob aussprechen, die immer sehr hoch gepresst haben. Für mich war es auch nicht einfach in meiner Position, sie haben das insgesamt gut gemacht, umso glücklicher können wir sein, dass wir gewonnen haben. Die Null hinten zu halten, hat für uns immer die höchste Priorität. Die Intensität war sehr hoch. Das Wichtigste ist, dass wir die Spiele am Ende gewinnen. Ich habe vier Gelbe Karten, natürlich weiß ich das, aber in meiner Position muss ich in die Zweikämpfe gehen und ich denke nicht darüber nach, wann und ob ich die fünfte bekommen könnte.“

Jackson Irvine: „Regensburg ist ein gutes Team und haben heute auch so gespielt. Wir wussten, was auf uns zukommt, dass sie aufgrund ihrer Situation kämpfen und alles geben werden. Wir auf der anderen Seite haben nur schwer in unser Spiel gefunden. Aber wir machen das Tor und hätten sogar noch ein zweites erzielen können, als Lukas Daschner meinen Schuss auf der Linie blockt. Eventuell wird es dann etwas leichter. Aber wenn du so einen Lauf wie wir hast, gewinnst du auch solche Spiele. Es gehört manchmal natürlich auch etwas Glück dazu, das man sich aber auch durch Einsatz und Wille erarbeiten kann. Neun Siege am Stück sind einfach unfassbar. Solche Serien hast du manchmal nur einmal in deiner Karriere. Sowas ist sonst eher den europäischen Topteams vorbehalten. Wir wollen unbedingt zweistellig werden. Aber wir müssen uns im nächsten Spiel wieder deutlich steigern, denn da steht für uns womöglich das schwerste Spiel an, das wir bislang hatten.“

Marcel Hartel: „Solche Siege wie heute sind auch schön. Wir haben gefightet und Kampfgeist bewiesen. So Spiele musst du auch erstmal gewinnen. Regensburg hat es gut gemacht, sie standen kompakt und haben aggressiv verteidigt. Durch unsere Fehler wurden sie stellenweise brandgefährlich. Sie haben zusätzlich das Zentrum geschlossen. Und wir kommen gerne durch die Mitte. Das müssen wir analysieren, einen Plan B entwickeln und eigene Fehler abstellen, wenn wir nächste Woche bei Heidenheim antreten. Aber wir haben zum neunten Mal in Folge gewonnen und daraus können wir trotzdem viel mitnehmen. Wir reisen mit Selbstvertrauen zum nächsten Auswärtsspiel. Da wollen wir natürlich das Maximum rausholen und drei Punkte mitbringen.“

Lukas Daschner: „Es war ein schweres und kein gutes Spiel von uns heute. Aber wir sind glücklich über die drei Punkte und ich bin der Meinung, dass wir aktuell einfach eine sehr gute Kompaktheit und Sicherheit mitbringen. Wir schaffen es, die Null zu halten, kein Gegentor zu kassieren und dann auch noch so ein Tor zu machen. Man muss Regensburg auch loben. Denn sie haben ein super Spiel gemacht, das Zentrum dicht, uns das Leben schwer. Es war nicht leicht, Lösungen zu finden. Sie waren gut vorbereitet und haben sich gleichzeitig nicht locken lassen. Das hat es uns sehr schwer gemacht. Wenn du solche Spiele gewinnst, zählst du zu einer Topmannschaft. Wir wollen aber jetzt auch weiter die Partien gewinnen und Punkte holen. Das wird nächste Woche in Heidenheim ein Topspiel. Aber wir brauchen uns vor keinem Team in der Liga verstecken, auch wenn es extrem schwer wird, drei Punkte aus Heidenheim zu entführen.“

Mersad Selimbegović (Cheftrainer Jahn Regensburg): „Glückwunsch an St. Pauli zu dieser überragenden Serie. Wir sind durch ein Slapstick-Tor in Rückstand geraten. Die erste Halbzeit war St. Pauli etwas bestimmender, obwohl dir da unsere Umschaltmomente hatten. Im zweiten Abschnitt waren wir noch besser, haben unsere Momente gehabt und haben immer wieder versucht Druck aufzubauen und auf den Ausgleich gespielt. Das Quäntchen Glück oder das Momentum hatten wir heute nicht. Wenn du die zwei, drei hochkarätigen Chancen nicht machst, dann verlierst du hier. Wir hätten heute einen Punkt verdient gehabt, aber so ist das. Abhaken, die Mannschaft hat es heute gut gemacht und wir haben alles probiert, das macht für uns Mut, für die nächsten Spiele.“

(ch/fh)

Fotos: FC St. Pauli / Witters