"Die Mannschaft hat miteinander und füreinander alles gegeben"
Sonntag, 21. Juni 2020, 18:30 Uhr
Im letzten Heimspiel der Saison 2019/20 haben unsere Kiezkicker noch mal eine gute Leistung gezeigt, zu drei Punkten reichte es gegen den SSV Jahn Regensburg aber nicht. Dennoch reichte der eine Zähler, um aus eigener Kraft die Klasse zu halten. Hier die Stimmen zum Spiel.
Cheftrainer Jos Luhukay: "Ich bin sehr erfreut mit dem Eindruck und der Leistung meiner heute sehr jungen Mannschaft. Sie hat wieder das Gesicht gezeigt und das, was sie kann. In der ersten Halbzeit hat sie hervorragend Fußball gespielt, das hat richtig Freude gemacht. Sie hat den Ball gut laufen gelasen, hat im Mittelfeld Überzahl geschafft und sich gut bis ins letzte Drittel durchkombiniert. Aus einem kollektiven Pressing gegen den Ball machen wir das Tor. Regensburg hatte in der ersten Halbzeit nur eine Torchance und die ging dann leider rein. In der zweiten Halbzeit haben wir mit Charakter und Mentalität einen wichtigen Punkt hierbehalten, uns diesen Punkt aus eigener Kraft auch verdient und den Klassenerhalt bewerkstelligt. Dass wir die Liga aus eigener Kraft gesichert haben, ist eine Selbstverständlichkeit. Daran habe ich nie gezweifelt, auch nicht nach dem Spiel in Hannover. Die Mannschaft hat im Vergleich zu Mittwoch zum wiederholten Mal ein anderes Gesicht am Millerntor gezeigt. Darüber freue ich mich sehr, auch mit Blick auf die Veränderungen und die jungen Spieler, die dem Druck standgehalten haben und cool geblieben sind. Ein riesen Kompliment an meine Mannschaft heute. Sie hat miteinander und füreinander alles gegeben, mit Geschlossenheit und Zusammenhalt. Das hat man heute auch gesehen. Dass die Mannschaft nicht gegen den Trainer und der Trainer nicht gegen die Mannschaft ist.
Henk hat heute das gemacht, was wir uns von ihm erhoffen. Er war unangenehm für seine Gegenspieler. Er war anspielbar und wurde viel über die Luft aber auch am Boden gesucht. Er braucht natürlich auch die Momente im Strafraum, die hat er heute leider zu wenig gehabt. Aber er war immer Teil des Teams. Unser Verhältnis ist manchmal wie bei Vater und Sohn, wo man auch nicht immer glücklich über seinen Sohn ist. Aber Henk weiß, was er an mir hat, und ich weiß, was ich an ihm habe.
Schnecke hatte es sich verdient, beim letzten Heimspiel noch mal aufzulaufen. Wenn die Situation sich irgendwann normalisiert hat, wird Schnecke auch noch einen würdigen Abschied vor unseren Fans bekommen. Das hat er sich nach so vielen Jahren bei St. Pauli verdient."
Waldemar Sobota: "Der Punkt war wichtig, aber ich habe den Jungs schon vor dem Spiel gesagt, dass wir uns nur auf uns konzentrieren, damit wir auch eine gute Leistung abrufen. Das war heute das Wichtigste, denn wenn wir in dieser Saison gute Spiele abgeliefert haben, dann haben wir auch Punkte geholt. Wir hatten allgemein auswärts Probleme, zuhause haben wir hingegen immer stabil gespielt. In Hannover sind wir noch auseinandergefallen, heute sind wir kompakt geblieben und haben einen verdienten Punkt geholt."
Sebastian Ohlsson: "Es war sehr heiß. Deswegen war das Tempo nicht so hoch. Insgesamt waren wir aber das bessere Team auch, weil wir mehr Torchancen als Regensburg hatten."
Luca Zander: "Ich denke, dass wir gut in die Partie reingekommen sind und guten Fußball gespielt haben. So sind wir auch verdient in Führung gegangen. Nach der Pause hatten wir nicht immer genug Druck auf den Ball und standen etwas tiefer. Das Tempo und Pressing aus der ersten Hälfte waren bei dem Wetter und wegen der Englischen Woche nicht 90 Minuten möglich. Wichtig war, dass wir das Tor verteidigt haben, denn wir wollten es in eigener Hand haben. Wir sind froh, dass wir punkten konnten und wir in jedem Fall die Klasse halten werden."
Jan-Philipp Kalla: "So richtig kann ich es noch immer nicht greifen. Im Februar war ich das letzte Mal am Millerntor im Kader. Entsprechend emotional war es für mich heute, beim letzten Heimspiel im Kader zu stehen und auch spielen zu können. Im Spiel selbst haben wir bärenstark angefangen, Akzente gesetzt und Druck gemacht. So ist auch das 1:0 entstanden, als wir den Gegner zum Ballverlust gezwungen haben. Wir sind dann etwas aus dem Tritt gekommen und Regensburg erzielt mit dem ersten Torschuss den Ausgleich. Später war es dann ein ausgeglichenes Spiel mit wenig Torraumszenen und vielen Fehlpässen im Mittelfeld."
SSV-Coach Mersad Selimbegovic: "Wir sind sehr schlecht ins Spiel reingekommen, haben viel zu viele Bälle verloren, keinen zweiten Ball bekommen und uns in den Zweikämpfen nicht durchgesetzt. Wir waren einfach nicht da. Wenn du auf dem Niveau und in dieser Liga die Basis vermissen lässt, dann kannst du auch nicht viel erwarten. Das Gegentor war die logische Folge. Wir konnten froh sein, dass es nur 0:1 gestanden hat. Mehr oder weniger aus dem Nichts machen wir den Ausgleich. In der Pause haben wir dann ein paar Sachen angesprochen und dann war es wesentlich besser. Man hat beiden Mannschaft angemerkt, dass sich die Saison gezogen hat, zudem kam heute noch das Wetter hinzu. Beide Teams waren müde und wollten nicht zu viel Risiko gehen. Mit dem Punkt bin ich zufrieden, wenngleich aufgrund der zweiten Halbzeit, in der wir agiler waren, mehr drin gewesen ist."
(hb/jk/lf)
Fotos: Witters