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„Da habe ich heute gedacht, dass ich mal einen auspacke“

Auch von den so heimstarken Heidenheimern haben sich unsere Boys in Brown nicht aufhalten lassen und ihre Siegesserie auf zehn Siege in Folge ausgebaut. Nach dem Spiel blickten Cheftrainer Fabian Hürzeler, Siegtorschütze Marcel Hartel und Leart Paqarada natürlich sehr zufrieden auf die Partie zurück.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir haben ein sehr intensives, aber auch nicht hochklassiges Topspiel gesehen. Speziell in der ersten Halbzeit war es kein schönes Fußballspiel, es war eher von Fehlern geprägt. Heidenheim hätte nach unseren Fehlern im Spielaufbau durchaus in Führung gehen können, aus dem Nichts haben wir dann aber das 1:0 gemacht. Das hat uns natürlich in die Karten gespielt. Wie meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit dann sehr diszipliniert verteidigt hat, fand ich richtig gut. Sie hat die mentale Stärke gezeigt, den Heidenheimer Druck auszuhalten. Auch wenn wir mal für zwei, drei Minuten nicht aus der eigenen Hälfte rausgekommen sind, sind wir kompakt geblieben und haben uns gegenseitig unterstützt. Je länger das Spiel gedauert hat, umso bessere Konter haben wir auch gefahren. Da hätten wir das 2:0 machen können. Wir sind froh über das Ergebnis. Es ist mühselig zu diskutieren, ob es verdient oder nicht verdient war. Ich wünsche Heidenheim und Frank Schmidt für den Rest der Saison alles Gute.“

Marcel Hartel: „Wir sind dank der neun Siege zuvor mit viel Selbstvertrauen und einer breiten Brust nach Heidenheim gefahren. Wir haben in der ersten Halbzeit einige einfache Fehler gemacht, davon haben wir uns aber nicht unterkriegen lassen, sondern ein gutes Spiel gemacht und fahren mit drei Punkten wieder nach Hause. Man sieht Woche für Woche, dass wir uns den Arsch aufreißen und alle Bock haben zu verteidigen, um die Null hinten zu halten. Der Mannschaft muss man ein großes Lob aussprechen, wir haben in der Rückrunde erst drei Gegentore bekommen. Vorne machen wir unsere Tore dann auch und deshalb läuft es aktuell so gut. Wir sind gut drauf und liefern gute Spiele ab. Beim Training am Donnerstag haben wir Abschlüsse geübt und da waren auch solche Schüsse dabei. Da sind die Dinger reingeflogen und da habe ich heute gedacht, dass ich mal einen auspacke. Jetzt genießen wir erstmal unseren zehnten Sieg, durch den wir den Rückstand verkürzen konnten. Wir müssen weiter auf uns gucken und haben nächste Woche ein schweres Heimspiel gegen Braunschweig. Von Aufstieg zu reden, ist zu viel des Guten. Wir fahren gut damit, weiter von Woche zu Woche zu gucken.“

Leart Paqarada: „Ein Wahnsinns-Tor von Cello. Wir trainieren Einwürfe schon. Das ist einstudiert, die Laufwege passen. Bis auf die Chance von Tim Kleindienst, die er normalerweise macht, verteidigen wir heute richtig gut und standen richtig sicher. Nur drei Gegentore in zehn Spielen - das ist Wahnsinn. Gegen weitere Siege hat keiner was bei uns. Wir spielen oben jetzt schon ne Rolle, das haben wir uns durch die letzten Wochen auch verdient.“

Frank Schmidt (Cheftrainer 1. FC Heidenheim): „Erst einmal wünsche ich auch dem FC St. Pauli und Fabian viel Erfolg. Ich will nicht widersprechen, sehe es aber schon so, dass wir heute einen Punkt verdient gehabt hätten. Beide Mannschaften haben sich in der ersten Hälfte beschnuppert, mit Ballverlusten auf beiden Seiten, aber ohne große Torchancen. Zwischen der 20. und 30. Minute müssen wir in Führung gehen, da hatten wir zwei hundertprozentige Chancen. Die Chancen waren da, die Effizienz, die uns in dieser Saison auszeichnet, aber nicht. St. Pauli hatte bis dahin wenig nach vorne, das Tor ist dann schön, aber zu billig nach einem Einwurf. Das darf uns so nicht passieren. Wir wussten es mit den Laufwegen bei Einwürfen, dass sie da kreuzen und viel in Bewegung sind. Marcel Hartel hat gesagt, dass er so oft nicht trifft, aber den hat er richtig gut getroffen. In der zweiten Halbzeit war es schwieriger für uns, St. Pauli hat sich zurückgezogen. Sie haben die eigene Hälfte zu und das Zentrum kompakt gemacht. Am Ende finde ich aufgrund der besseren Möglichkeiten in der ersten Halbzeit, dass wir uns einen Punkt verdient hatten. Man kann es aber auch anders sehen. So wie es St. Pauli dann verteidigt hat, mit diesem Selbstverständnis, haben sie es sich auch erarbeitet. Wir sind enttäuscht, weil es eine große Chance war, den Tabellenvierten weiter auf Distanz zu halten. Wir sind immer noch Dritter mit 51 Punkten. Es war klar, dass wir auch mal ein Heimspiel verlieren. Nach einer Niederlage geht es darum, sich kurz zu schütteln und gute Entscheidungen zu treffen, um wieder einen Schritt nach vorne zu machen.“

Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim): „Unser Offensivspiel war heute nicht effektiv genug, wir haben einfach zu viele Bälle verloren und zu viele einfache Fehler gemacht. Es macht St. Pauli in der Rückrunde so stark, dass sie für ihre Fehler nicht bestraft werden. Das Tor fällt aus dem Nichts aus einem Einwurf. Den haut er dann auch perfekt da oben rein. Es war nicht unmöglich heute, wir hatten unsere Chancen, ich ja auch.“

Kevin Müller (1. FC Heidenheim): „Niederlagen sind immer schmerzhaft, die heute war aber nicht unverdient. Wir haben noch zwar dran geglaubt, sind aber nicht zwingend genug geworden. Wir haben es nicht geschafft, St. Pauli so richtig vor Probleme zu stellen. Heute haben wir es nicht geschafft, an unser Maximum zu kommen. Wir müssen uns schnell schütteln und die Augen nach vorne richten. Es ist alles noch enger zusammengerückt, es ist aber noch alles drin.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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