"Von der Einstellung her kann ich den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen"
Sonnabend, 21. August 2021, 16:15 Uhr
Keine Frage: Nach dem 1:3 in Paderborn und der zugleich ersten Saisonniederlage waren unsere Kiezkicker natürlich enttäuscht. Einig waren sie auch, dass sie in der mit dem frühen Platzverweis gegen Philipp Ziereis und dem Eigentor von Adam Dźwigała kurz vor der Pause unglücklich verlaufenen Partie eine gute Moral und viel Leidenschaft gezeigt hatten.
Cheftrainer Timo Schultz: "Die Paderborner haben ein wahnsinnig intensives Spiel hingelegt und uns am Anfang enorm unter Druck gesetzt. Da mussten wir uns erstmal sammeln. Wir haben heute ein paar Situationen gegen uns erlebt, die man dann wohl als Widerstand bezeichnen muss. Rote Karte, Elfmeter gegen uns, Eigentor. Das war kurz vor der Halbzeit in einer Phase, wo wir ganz viel von unserem Tor weggehalten haben, ärgerlich. Wir haben uns wirklich mit allen Kräften gewehrt. Die Mannschaft hat in der Pause noch mal Kraft sammeln können und gerade in der zweiten Halbzeit haben wir ein top Spiel hingelegt. Wir hatten einige riesen Dinger, die Paderborns Keeper super hält. Das gehört auch dazu, so wie Nikola bei uns den Elfmeter gehalten hat. Von der Einstellung her kann ich den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie haben alles investiert, am Ende hat es aber nicht gereicht. Die Paderborner schießen drei Tore und wir nur eins, das zählt beim Fußball und deshalb treten wir die Heimreise ohne Punkte an."
Guido Burgstaller: "Die ersten zehn, 15 Minuten waren gar nicht gut, nach der Roten Karte war es für uns natürlich auch schwierig, mehr als 80 Minuten in Unterzahl zu spielen. Klar hatte Paderborn danach mehr Ballbesitz, wir haben aber gut gespielt und hatten die besseren Chancen. Genau vor der Halbzeit bekommen wir dann das 1:1, kommen aber aus der Pause und haben durch Kofi eine große Chance. Wir müssen darauf aufbauen, was wir hier gezeigt haben. Klar tut die Niederlage weh, wir haben nächste Woche aber schon das nächste Spiel."
Marcel Hartel: "Das Spiel hat mit der Roten Karte für Ziere direkt bitter angefangen. Paderborn hat uns von der ersten Minute sehr unter Druck gesetzt, da waren sie sehr aggressiv und haben schnell nach vorne gespielt. Gegen Paderborn wird es dann sehr schwer, in 85 Minuten Unterzahl zu bestehen. Wir haben es trotzdem gut gemacht, wir haben leidenschaftlich verteidigt und hatten unsere Chancen. Wir gehen dann in Führung, kassieren kurz vor dem Seitenwechsel das 1:1. Wir wollten in der zweiten Hälfte genauso verteidigen und wussten, dass wir unsere Chancen noch bekommen. Wir hatten zwei riesen Dinger und wer weiß, wie das Spiel ausgeht, wenn wir ein Ding machen. Am Ende versuchen wir, irgendwie noch den Ausgleich zu erzielen, und bekommen nach einem Konter das 3:1. Wir haben in Unterzahl ein leidenschaftliches Spiel hingelegt, auf dem wir aufbauen wollen."
Jakov Medić: "Leider haben wir das Spiel verloren. Ich denke, dass es zu wenig für eine Rote Karte und einen Elfmeter. In Unterzahl ist es uns aber gelungen, in Führung zu gehen. Das Gegentor vor der Pause war sehr unglücklich. Wir haben gekämpft und alles gegeben. Wir hatten noch Chancen, haben aber nicht noch mal getroffen. Wir müsse das Spiel abhaken und uns auf das nächste Spiel fokussieren."
Lukas Kwasniok (Cheftrainer SC Paderborn 07): "Wir haben in der ersten Viertelstunde ein extrem offensives Spiel an den Tag gelegt. In der Phase ist dann mit der Roten Karte auch die vorentscheidende Szene geschehen. 85 Minuten mit einem Mann weniger zu spielen, ist nicht ganz so einfach. Es ist dann aber nicht ganz so einfach, den Gegner zu bespielen, auch wenn du einen Elfmeter verschießt. Wir haben dann versucht, etwas zu erzwingen, sind in drei, vier Konter gelaufen und geraten in Rückstand. Wir haben dann das Quäntchen Glück, durch das Eigentor mit dem 1:1 in die Halbzeit zu gehen. Das war vielleicht sogar entscheidender als die Rote Karte, um im Spiel zu bleiben. Wir haben die Struktur angepasst und wollten das Spiel gewinnen. Es ist schön für Kai Pröger, der uns auf die Siegerstraße gebracht hat. Nach dem 2:1 hatte St. Pauli dann nichts mehr zu verlieren, sie haben eine spielstarke Mannschaft und vorne zwei außerordentlich gute Angreifer. So ist es bis zum Schluss eng geblieben."
(hb)
Fotos: Witters