"Das Unentschieden ist für beide Seiten gerecht"
Sonntag, 14. April 2019, 16:45 Uhr
Nach dem 1:1-Unentschieden unserer Kiezkicker gegen Arminia Bielefeld waren sich die beiden Cheftrainer Jos Luhukay und Uwe Neuhaus einig. Es war eine leistungsgerechte Punkteteilung. Während Neuhaus nicht "hunderprozentig zufrieden" sein konnte, freute sich Luhukay, dass sich seine Mannschaft nach schwacher erste Halbzeit zurückgekämpft und sich den Punkt verdient hatte.
"Meine Mannschaft hat sich von der ersten bis zur letzten Minute unglaublich viel vorgenommen. Sie hat sehr viel Leidenschaft gezeigt, aber wenn man so früh unglücklich in Rückstand gerät, dann muss man das auch erst einmal abschütteln. Das ist nicht einfach, wenn man in einer negativen Situation steckt. Wir haben uns in der ersten Halbzeit in Ballbesitz zu wenig zugetraut und hatten zu leichte und überhastete Ballverluste. In der ersten Halbzeit hatten wir Schwierigkeiten, die Kontrolle zu bekommen. Bielefeld hat den Ball sehr gut zirkulieren lassen und hat mit Klos vorne einen starken Mittelstürmer, der die Bälle immer wieder festgehalten und abgelegt hat. Sie hatten die Chancen für ein zweites oder drittes Tor", erklärte Cheftrainer Jos Luhukay mit Blick auf die ersten 45 Minuten.
Der schnelle Ausgleich nach dem Seitenwechsel habe seinem Team natürlich geholfen, wie unser Cheftrainer erklärte: "Das hat der Mannschaft Aufwind gegeben, die Fans haben sich auch wieder voll hinter die Mannschaft gestellt. Bis zum Ende blieb es spannend. Das Unentschieden ist für beide Seiten gerecht. Die erste Halbzeit hatte Bielefeld Vorteile, in der zweiten Halbzeit waren wir etwas mehr die Mannschaft, die bis zum Schluss alles versucht hat, das zweite Tor zu erzielen und die drei Punkte zu holen."
Für die Partie entschied sich das Trainerteam um Luhukay mit Christopher Buchtmann anstelle von Marvin Knoll, der nach der Pause eingewechselt wurde und den Ausgleichstreffer vorbereitet hatte, für den offensiveren Spieler auf der Doppel-Sechs neben Johannes Flum. Luhukay erklärte die Entscheidung: "Wir wollten mehr in die Spitze reinkommen und in die Tiefe kommen. Buchti sollte immer als fünfter Spieler unsere Angriffe unterstützen und für Torgefahr sorgen. Ich habe das mit Marvin besprochen. Er war enttäuscht. Ich habe ihm aber gesagt, dass wir ihn heute brauchen werden. Respekt, wie er die Enttäuschung in Charakter umgesetzt hat."
Bielefeld-Coach Uwe Neuhaus zeigte sich nicht "hundertprozentig zufrieden" mit dem, was seine Mannschaft in den zurückliegenden 90 Minuten gezeigt hatte. Sehr zufrieden blickte er zunächst auf die erste Halbzeit seines Teams zurück: "Wir haben eine richtig, richtig starke erste Halbzeit gespielt, in der wir früh in Führung gegangen sind und alles unter Kontrolle hatten. In den letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit hätten wir das Spiel eigentlich entscheiden müssen. Wir waren auf dem Weg nach vorne immer gefährlich, sind häufig über die Flügel durchgebrochen, haben es aber nicht geschafft, den Querpass an den eigenen Mann zu bekommen und den Ball im Tor unterzubringen."
Neuhaus stellte klar, dass es nicht 90 Minuten so laufen könne und richtete den Blick auf die zweite Halbzeit: "St. Pauli hat gewechselt und umgestellt, wir hatten dann deutlich mehr Probleme. An den ersten beiden Situationen konnte ich festmachen, dass ein kleines bisschen der Kopf mitgespielt hat. Wir waren nicht mehr zu 100 Prozent bereit, ein gewisses Risiko zu gehen, was unsere Spielweise auch beinhaltet. Wir hatten viele lange Bälle und viele Ballverluste. St. Pauli erzielt schnell den Ausgleich und war wieder im Spiel. Beide Mannschaften hätten noch den Punch zum Sieg setzen können. Das 1:1 ist ein gerechtes Ergebnis."
(hb)
Fotos: Witters