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"Wir reden gerne auch mal Schweizerdeutsch miteinander"

David Otto und Betim Fazliji sind neu in Hamburg. Deswegen haben wir uns die beiden Kiezkicker geschnappt und waren mit ihnen auf dem Hamburger DOM. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um im Riesenrad ein Doppel-Interview mit den beiden 23-Jährigen zu führen und über die erste Zeit in ihrer neuen Heimat zu sprechen.

Moin David, moin Betim. Erinnert Ihr Euch an Eure letzte Riesenrad-Fahrt?

Fazliji: Das müsste in St. Gallen gewesen sein – vor zwei Jahren.

Otto: Bei mir war es tatsächlich auch zu Hause in Pforzheim auf der Messe.

Was unterscheidet den Hamburger DOM von anderen Volksfesten, die Ihr bislang besucht habt?

Fazliji: Der DOM ist etwas größer als in St. Gallen. Obwohl es unter der Woche ist, sind hier super viele Leute unterwegs.

Otto: Auf jeden Fall. Es ist sehr viel los. Ich finde es cool, dass es direkt neben dem Millerntor ist. Da kann man nach dem Spiel nochmal direkt vorbeischauen, das ist etwas Besonderes.

Man lernt die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive kennen. Wie gefällt es Euch hier in Hamburg?

Otto: Mir persönlich gefällt Hamburg sehr, sehr gut. Ich freue mich, wenn wir von hier oben nochmal auf die Stadt und unseren Platz schauen können.

Ihr habt mit Eurem Wechsel zum FC St. Pauli Eure Heimat das erste Mal überregional verlassen. Ist Euch dieser Schritt schwergefallen?

Fazliji: Ja, das ist schon etwas Spezielles. Bis jetzt mache ich mir aber wirklich gar keine Sorgen, weil mir die Stadt wirklich super gefällt. Ich freue mich auf die nächsten Wochen und Monate.

Otto: Bei mir ist es genauso. Ich war die letzten Jahre schon drei Autostunden von zu Hause weg. Ich bin auch froh, dass ich nicht alleine hier bin. Meine Freundin und mein Hund sind mit dabei, also bin ich nie ganz allein. Und zusammen lebt es sich auch schneller ein.

 

Was vermisst Ihr an Eurer Heimat am meisten?

Fazliji: Das Essen von der Mama (lacht).

Otto: Einfach die Familie und Freunde. Das ist alles seltener. Auch mal die Oma zu besuchen und zu schauen, wie es ihr geht. Aber auch die werden uns besuchen kommen, da bin ich mir sicher.

Ihr seid beide im Sommer neu zum Team dazugestoßen: Wie haben Euch Eure Mitspieler aufgenommen und was habt Ihr schon abseits des Platzes unternommen?

Otto: Die Jungs haben uns super aufgenommen von Anfang an. Für mich ging es, zwei Tage, nachdem ich angekommen bin, direkt ins Trainingslager – da lernt man die Jungs nochmal intensiver kennen, was für mich sehr wertvoll war. Mittlerweile gab es auch schon die eine oder andere Grillparty.

Fazliji: Am Anfang habe ich nur Paqarada gekannt, aber nach ein, zwei Wochen habe ich mich schon sehr wohl gefühlt. Wir gehen auch mal was essen oder Kaffee trinken.

Frage an Dich, David: Wie würdest Du Betim mit wenigen Worten kurz beschreiben?

Otto: Er ist ein cooler Typ, der immer für einen Spaß zu haben ist. Wir reden gerne auch mal Schweizerdeutsch miteinander. Als Spieler kann er unserer Mannschaft sehr viel geben, deswegen freue ich mich, dass er da ist.

Und andersrum?

Fazliji: David ist mir vom ersten Tag sehr sympathisch rübergekommen. Er geht in jedes Training mit einem Lächeln. Das gefällt mir am meisten. Er liefert und trainiert gut, ist ein super Typ und ein guter Spieler.

Im Training dürftet Ihr als Verteidiger und Stürmer häufiger aufeinandertreffen. Was zeichnet den jeweils anderen aus?

Otto: Es macht keinen Spaß, Betim anzulaufen, weil er immer gute Lösungen mit dem Ball hat. Entweder er spielt einen guten Pass, steckt ihn irgendwo gut durch auf die Mittelfeldspieler oder Stürmer oder geht selbst ins Dribbling. Er kann aber auch sehr hart im Zweikampf sein und hält gut dagegen.

Fazliji: Gegen David spiele ich auch nicht so gerne im Training. Er ist physisch wirklich stark, kann den Ball gut behaupten. Seine Schussfinten sind richtig gut, die haben mich auch schon ein, zwei Mal aus dem Spiel gebracht. Das wird mir aber nicht mehr passieren (lacht).

Otto: Das werden wir sehen (lacht).

Wir haben von hier den optimalen Blick auf das Millerntor: Wie waren für Euch die ersten Heimspiele?

Otto: Überragend - das muss ich wirklich so sagen. Ich habe vor dem ersten Heimspiel immer gesagt, dass ich mich riesig auf die Stimmung freue. Bei beiden Spielen hat die Hütte gebrannt, das pusht uns Spieler einfach unglaublich.

Fazliji: Ich wurde schon ein bisschen vorgewarnt. Wenn man es selber auf dem Platz erlebt, ist es aber doch nochmal was anderes. Die Stimmung ist Wahnsinn. Selbst meine Mutter hat am Wochenende gesagt, dass sie leichte Ohrenschmerzen hatte (lacht).

Bei so einer Riesenrad-Fahrt geht es rauf und runter – in den ersten fünf Ligaspielen war von Sieg bis Niederlage auch alles dabei. Was stimmt Euch optimistisch, dass Ihr die nötige Konstanz in Eure Ergebnisse bekommt?

Fazliji: Wir haben viele neue Spieler, wir müssen uns auch erstmal finden, damit Automatismen entstehen. Wir wollen noch nicht zu weit nach vorne schauen, sondern von Spiel zu Spiel besser zusammenzuwachsen, dann haben wir es auch einfacher auf dem Platz.

Otto: Ich denke auch, dass das Potential in der Mannschaft steckt. Wir arbeiten jeden Tag daran, alles aus uns herauszuholen. Wir haben viele junge Spieler, da sind Schwankungen normal. Wenn aber jeder an sein Limit kommt, dann können wir auch konstant gute Leistungen abrufen.

David, Betim – weiterhin gute Fahrt.

 

 

(ms)

Fotos: FC St. Pauli

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