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Kein Vergeben, kein Vergessen!

Am Montag (2.8.), dem Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma, gedachten rund 130 Teilnehmer*innen, die der Einladung von FC St. Pauli, Fanladen St. Pauli und Fanräume e.V. zur Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof gefolgt waren, der Opfer des NS-Völkermordes.

In seinem Grußwort machte Arnold Weiß, der Vorsitzende des Landesverein der Sinti in Hamburg e.V. deutlich, dass Gedenken wichtig ist, aber nicht alleinstehen darf. Sinnhaft ist es dann, wenn alle ihr Reden und Handeln überdenken und sich gegen die Diskriminierung einsetzen, die der Minderheit auch heute auf vielen Ebenen entgegenschlägt.

Stellvertretend für das Präsidium legten Christiane Hollander und Esin Rager einen Kranz nieder.

Stellvertretend für das Präsidium legten Christiane Hollander und Esin Rager einen Kranz nieder.

Es folgte ein Vortrag von Marko D. Knudsen, dem Vorsitzenden des Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V., in dem er die Deportationen vom Hannoverschen Bahnhof am 16.5.1940, den Aufstand in Auschwitz-Birkenau, Lagerabschnitt B II e am 16.5.1944 und den Hintergrund zum 2.8.1944 beschrieb. Sind die Fakten zu diesen Daten schon sehr eindrücklich, so ließen besonders die eingespielten Zeitzeugenberichte das Grauen der NS-Verbrechen spürbar werden.

Für den Fanladen St. Pauli waren Maleen Schero und Nils Margner vor Ort.

Für den Fanladen St. Pauli waren Maleen Schero und Nils Margner vor Ort.

Die Geschichte des Gedenkortes Hannoverscher Bahnhof stellte Hanno Billerbeck, der Beauftragte der evangelischen Kirche für die Gedenkstättenarbeit an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, dar. Dabei ging er vor allem auf den aktuellen Konflikt, der durch die Vermietung der an das geplante Dokumentationszentrums angrenzenden Büroflächen an Wintershall Dea – ein Unternehmen, das durch seine NS-Geschichte stark belastet ist – entstanden und von einer Lösung weit entfernt ist.

Viele weitere Kränze von Fans, Abteilungen und Gruppen wurden an der Gedenktafel am Hannoverschen Bahnhof niedergelegt.

Viele weitere Kränze von Fans, Abteilungen und Gruppen wurden an der Gedenktafel am Hannoverschen Bahnhof niedergelegt.

Im Anschluss an die Vorträge gingen die Teilnehmer*innen zu den Tafeln mit den Namen der Deportierten und Ermordeten, um dort Kränze und Blumen abzulegen und der Opfer zu gedenken.

 

 

Weitere Infos zum Thema:

Landesverein der Sinti in Hamburg e.V.

Bildungsverein der Roma in Hamburg e.V.

Das denk.mal Hannoverscher Bahnhof

Die einst NS-nahe Firma Wintershall zieht in das Gebäude eines künftigen NS-Dokumentationszentrums in Hamburg.

 

(nc)

Fotos: FC St. Pauli

 

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