Faktenkarussell - Würzburger Kickers
Donnerstag, 13. April 2017, 07:00 Uhr
Nach dem 2:0-Auswärtssieg in Nürnberg wollen unsere Kiezkicker die nächsten Punkte holen. Am Ostersonntag (16.4., 13:30 Uhr) gastieren die Würzburger Kickers am Millerntor. Um Euch wie gewohnt auf die Partie einzustimmen, haben wir ein paar Daten und Fakten zum nächsten Gegner zusammengetragen.
Rasanter Aufstieg
In nur fünf Jahren arbeiteten sich die Würzburger Kickers von der Landesliga bis in die zweithöchste deutsche Spielklasse hoch – dieser Durchmarsch gelang zuvor nur Leipzig. Nach 38 Jahren ist der FWK wieder in der zweiten Liga vertreten. In der Hinrunde kam es zum bislang einzigen Aufeinandertreffen zwischen den Würzburgern und unserem FC St. Pauli. Denn in der Spielzeit 1977/78, als die Kickers ihr Debüt in der zweiten Liga gaben, spielten die Boys in Brown eine Etage höher. Da beide Teams nach der Saison abstiegen, kam es bisher nicht zum Duell. Das Hinspiel auf dem Dallenberg ging im November 2016 mit einem 1:0 an die Kickers.
Starke Hinrunde, schwache Rückrunde
Der Aufsteiger legte in der Hinrunde einen furiosen Start hin und sorgte immer wieder für große Überraschungen, wie beim 3:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart. Nach einer überragenden ersten Halbserie belegten die Kickers mit 27 Zählern Platz sechs. Seitdem konnten die Unterfranken ihr Punktekonto kaum noch aufstocken. Von elf Ligaspielen in diesem Jahr haben die Kickers noch keines gewinnen können und holten nur fünf Zähler. Würzburg rutschte damit auf den zwölften Tabellenplatz ab und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf unsere Kiezkicker, die mit einem Sieg mit zwei Toren Differenz die Rothosen in der Tabelle überholen könnten.
Wiedersehen mit Hollerbach
Am Sonntag kehrt mit Bernd Hollerbach ein ehemaliger St. Paulianer zurück ans Millerntor. Von 1991 bis 1995 ging der Linksverteidiger für die Braun-Weißen auf Punktejagd. 2004 beendete er seine aktive Karriere und wechselte in den Trainerstab. Im Sommer 2014 übernahm Hollerbach den FWK in der Regionalliga und schaffte zweimal in Folge den Aufstieg. Die erfolgreiche Hinrunde verblasst mit Blick auf die Rückrundentabelle, wo FWK den letzten Platz belegt. Eine erfreuliche Nachricht für die Unterfranken ist, dass der zentrale Mittelfeldspieler Rico Benatelli nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder mit von der Partie sein wird. Unsere Kiezkicker hingegen müssen auf den defensiven Mittelfeldspieler Bernd Nehrig verzichten, der gegen Nürnberg seine zehnte Gelbe sah.
Wenig Schüsse, gute Quote
Keine andere Mannschaft hat in der laufenden Saison seltener den Torabschluss gesucht wie die Würzburger. 287 Abschlüsse stehen in der Statistik, 82 davon gingen direkt auf den gegnerischen Kasten. Aufgrund des geringen Wertes sprechen die bislang 28 erzielten Treffer der Würzburger aber für ihre Treffsicherheit. Die größte Gefahr strahlt die Hollerbach-Elf von der rechten Seite aus, von der 133 Flanken geschlagen wurden. 15 der 28 Tore fielen über die rechte Seite. Zum Vergleich: Der FC St. Pauli gab 362 Schüsse ab, 100 fanden den direkten Weg zum gegnerischen Kasten, 26 Mal zappelte der Ball im Netz.
Aktivposten Benatelli und Soriano
Die Würzburger fühlen sich auch auf fremden Platz wohl. Zumindest das Toreschießen fällt ihnen auswärts etwas leichter. 15 der 28 Saisontreffern bejubelte die Hollerbach-Elf in der Fremde. Mit jeweils fünf Toren haben Mittelstürmer Elia Soriano und Mittelfeldspieler Rico Benatelli die Führung der internen Torjägerliste inne. Soriano ist der Aktivposten bei den Würzburgern. Kein Spieler wurde in der Liga bislang häufiger gefoult (100), aber er scheut auch selber keinen Zweikampf. Fast 46 Prozent seiner Duelle entschied er für sich und davon gab es eine Menge. Bereits 748 Duelle führte Soriano - dritthöchster Wert der zweiten Liga. Topvorbereiter bei den Kickers ist Nejmeddin Daghfous, der insgesamt sieben Torvorlagen servierte und selbst zwei Mal traf.
"Oldie" Wulnikowski
In den Reihen der Hollerbach-Schützlinge findet sich der aktuell älteste Spieler der zweiten Liga. Mit seinen 39 Jahren beweist Würzburgs Stammtorhüter Robert Wulnikowski: je älter desto besser. Der Keeper wechselte zur Saison 2014/15 nach Würzburg und wurde durch seine Paraden im Elfmeterschießen bei den Aufstiegsspielen zur 3. Liga zum Helden. Auch in der laufenden Saison gehört der gebürtige Pole zu den absoluten Leistungsträgern. In 25 Spielen blieb er neun Mal ohne Gegentor. Allerdings muss Coach Hollerbach gegen die Kiezkicker auf seinen Stammtorhüter verzichten. Im Spiel bei 1860 München zog sich Wulnikowski einen Anriss des hinteren Kreuzbands zu.
(jka)
Foto: Peter Böhmer