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„Spannende Neuauflage“ - Blindenfußballteam im DM-Finale gegen MTV Stuttgart

Das große Saisonfinale in der Blindenfußbal-Bundesliga steht am Sonnabend (17.9.) auf dem Kölner Roncalliplatz an und für unser Blindenfußballteam geht es wie in den vergangenen Jahren auch wieder um die Deutsche Meisterschaft. Im letzten und damit alles entscheidenden Spiel kommt es zur Neuauflage des Vorjahres-Finales, allerdings mit vertauschten Rollen. Die Braun-Weißen treten in diesem Jahr als Titelverteidiger gegen Rekordmeister MTV Stuttgart an.

„Wir sind ein torgefährliches Team und haben in dieser Saison die meisten Tore geschossen. Warum sollen wir mauern und auf Unentschieden spielen? Wir wollen das Spiel gewinnen“, entgegnete FCSP-Coach Wolf Schmidt auf die Tatsache, dass seinem Team bereits ein Unentschieden gegen den MTV Stuttgart reicht, um die Deutsche Meisterschaft zu verteidigen. „Wir wollen unser Spiel spielen, unsere Fähigkeiten auf den Platz bringen und legen den Fokus aus unsere Stärken. Wir werden die Stuttgarter keinesfalls unterschätzen, sie haben auch viele Tore erzielt. Es wird sicherlich ein packendes Spiel“, so FCSP-Coach Wolf Schmidt, der für das Duell mit dem Rekordmeister personell aus dem Vollen schöpfen kann und sein Team lobte: „Wir sind ein echt gutes Team mit vielfältigen Charakteren, das zusammenhält. Das ist ein Pfund, was wir mit ins Spiel reinwerfen.“

Mit einem zusätzlichen Training am vergangenen Wochenende sowie zwei Einheiten unter der Woche hat sich unser Team, das mit lediglich 14 Team-Fouls das fairste Team der Liga ist, auf die Partie gegen den Rekordmeister vorbereitet. Mit „großer Vorfreude“ gehen Schmidt und sein Team in das Duell mit dem MTV, das wie alle weiteren Partien des letzten Spieltages auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom ausgetragen wird.

„Beim Final-Spieltag in Bonn hatten wir im Vorjahr eine richtig gute Kulisse, die Unterstützung durch die St. Pauli-Fans hat das Team noch mal motiviert. Wir freuen uns jetzt auch wieder auf eine tolle Kulisse bei einer spannende Neuauflage des Vorjahres-Finales“, so Schmidt, dessen Team von den Blindenfußball-Frauen begleitet und in Köln unterstützt wird. Im gerade einmal 30 Kilometer von Köln entfernten Bonn hatte unser Team im Vorjahr die zweite Deutsche Meisterschaft geholt - durch ein 1:0 gegen eben jene Stuttgarter. Tönsing erzielte fünf Minuten vor dem Abpfiff per Acht-Meter-Strafstoß den Siegtreffer. Wie im Vorjahr geht unser Team als Tabellenführer ins Duell gegen die erneut punktgleichen, aufgrund der schlechteren Tordifferenz aber zweitplatzierten Stuttgarter.

Im Oktober 2021 bejubeln St. Paulis Blindenfußballer den zweiten Meistertitel.

Am 30. Oktober 2021 bejubelte unser Blindenfußball-Team nach einem 1:0 gegen den MTV Stuttgart den zweiten Meistertitel.

Der Saisonverlauf unseres FCSP

Unser Team startete mit sieben Wochen Verspätung in die neue Saison, weil Auftaktgegner Hertha BSC Anfang Mai zu viele Ausfälle zu beklagen hatte. Im Nachholspiel siegten die Braun-Weißen Ende Juni dann verdient mit 3:0. Weil der FC Schalke 04 dann ebenfalls zu viele Ausfälle hatte, diese aber nicht nachweisen konnte, folgte ein 2:0 auf dem Papier. Gegen Borussia Dortmund trat unser Team dann aber wieder gegen den Ball und gewann verdient mit 4:0. Wie schon gegen Hertha erzielte Rasmus Narjes alle Tore. Er nahm die Rolle des verletzten Jonathan Tönsing, der im Vorjahr mit 31 Saisontoren noch einen neuen Rekord aufgestellt hatte, ein. Narjes traf auch beim 4:0 gegen den BSV 1958 Wien doppelt, die beiden weiteren Treffer erzielte Serdal Celebi. Anfang August dann die erste Bundesliga-Niederlage für unser Team seit dem verlorenen Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Oktober 2020 (0:3 gegen Stuttgart): 0:1 gegen Blista Marburg. Dank des abschließenden 8:0-Erfolgs gegen die SG Fortuna Düsseldorf/PSV Köln, bei dem sich der zuvor verletzte Jonathan Tönsing mit sieben Treffern eindrucksvoll zurückmelden sollte (zudem traf Serdal Celebi), sicherten sich die Braun-Weißen mit einem sieben Tore besseren Torverhältnis gegenüber dem punktgleichen MTV Stuttgart vor dem alles entscheidenden letzten Spieltag den ersten Platz und die damit besseren Ausgangssituation.

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Der Saisonverlauf des MTV Stuttgart

Die Stuttgarter starteten mit einem 2:0 gegen Borussia Dortmund. Gespielt wurde aber nicht, der BVB konnte Anfang Mai kein Team stellen. So ging's für den MTV erst Anfang Juni los und das mit einem aus Stuttgarter Sicht unerfreulichen Paukenschlag. Mit der 1:2-Niederlage gegen den BSV 1958 Wien, der zugleich seinen ersten Bundesliga-Sieg feierte, hatte niemand gerechnet. Gegen Mitkonkurrent Blista Marburg stand der siebenfache Titelträger und Rekordmeister dann auch schon unter Druck, eine weitere Niederlage oder ein Remis hätten die Titelträume bereits platzen lassen können. Stuttgart setzte sich in einem sehr intensiven und mitunter überhart geführten Spiel aber mit 2:1 durch und meldete sich im Titelrennen zurück. Dank drei weiterer Siege (7:0 gegen die SG Fortuna 95 Düsseldorf/PSV Köln, 2:0 gegen den FC Schalke 04 und 2:0 gegen Hertha BSC) sicherten sich die Stuttgarter vor dem letzten Spieltag den zweiten Platz – auch weil Blista Marburg am dritten Spieltag überraschend mit 0:1 gegen Hertha BSC verloren und seine zweite Niederlage kassiert hatte.

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Die Tabelle vor dem letzten Spieltag

Platz Verein Spiele Punkte Tore
1 FC St. Pauli 6 15 21:1
2 MTV Stuttgart 6 15 16:3
3 SF BG Blista Marburg 6 12 18:4
4 Borussia Dortmund 6 10 17:11
5 Hertha BSC 6 10 13:8
6 FC Schalke 04 6 6 8:10
7 BSV 1958 Wien 6 3 4:20
8 Fortuna 95 Düsseldorf / PSV Köln 6 0 1:41

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Spannendes Rennen um die Torjägerkanone

Im Vorjahr hatte sich Jonathan Tönsing mit bislang einmaligen 31 Saisontoren die Torjägerkanone gesichert, in diesem Jahr ist das Rennen noch offen. Kiezkicker Rasmus Narjes führt gleichauf mit Marburgs Taime Kuttig mit neun Saisontoren die Torjägerliste an, knapp dahinter lauern Dortmunds Jonas Fuhrmann (acht Treffer) und der eben erwähnte Tönsing (sieben Tore).

Im Vorjahr erhielt Jonathan Tönsing nicht nur die Trophäe des besten Torjägers, sondern auch die des bestens Spielers der Saison.

Im Vorjahr erhielt Jonathan Tönsing nicht nur die Trophäe des besten Torjägers, sondern auch die des bestens Spielers der Saison.

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Stefan Groenveld

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