FC St. Pauli

Cheftrainer Olaf Janßen hat endlich wieder etwas mehr Auswahl, was die Kaderzusammenstellung für das Heimspiel am Sonnabend gegen Ingolstadt betrifft. „Die Personalsituation entwickelt sich sehr positiv. Weitere Alternativen ergeben sich mit Luca Zander, Aziz Bouhaddouz, Yiyoung Park und Kyoungrok Choi, die alle wieder soweit fit sind und für einen Einsatz in Frage kommen“, gab Janßen ein Update über die ausgefallenen Spieler der letzten Wochen. Auch bei den angeschlagenen Sorgenkindern von letztem Montag in Nürnberg signalisierte er Entwarnung: „Mats Møller Dæhli, Jeremy Dudziak, Daniel Buballa und Robin Himmelmann sind einsatzbereit. Auch Lasse Sobiech ist auf einem super Weg. Da ist natürlich noch Trainingsrückstand da, aber sie alle bieten Optionen, die wir auch nutzen werden.“

Noch nicht wieder mit dabei sein kann Christopher Buchtmann, der nach seinem Bänderriss allerdings schon „sehr gute Fortschritte macht und in etwa zwei Wochen wieder mitmachen könnte“. Und Janßen hatte noch eine weiter gute Nachricht: „Auch Philipp Ziereis ist auf einem guten Weg und kann vorrausichtlich nach der englischen Woche wieder ins Training einsteigen.“

Insgesamt zeigte sich Janßen vor dem Spiel gegen den schlecht gestarteten Bundesliga-Absteiger aus Ingolstadt also zuversichtlich: „Die Jungs geben mir ein gutes Gefühl. Das habe ich auch vor dem Spiel in Nürnberg gesagt, und das haben sie eindrucksvoll bewiesen. Diese Laufbereitschaft und Energie, die sie auf den Platz gebracht haben, werden wir auch in den kommenden vier Spielen definitiv brauchen.“ Nürnberg hatte sich im Vorfeld mit einem Systemwechsel auf das Spiel gegen unsere Kiezkicker vorbereitet. Auch gegen die Schanzer wird Janßen diese Möglichkeit nicht ausschließen: „Sie haben zuletzt zweimal im 4-3-3 gespielt, also mit nur einer Spitze. Mit Lex, Pledl oder auch Lezcano haben sie sehr starke Außenbahnspieler und sehr viele Möglichkeiten.“ Dabei ließ sich der Coach aber keineswegs zu sehr in die Karten schauen: „Wir sind auf alle Eventualitäten eingestellt und werden sicherstellen, dass der Gegner sich genauso auch auf uns einstellen muss.“

Mit Ingolstadt erwartet unsere Kiezkicker also nicht nur eine variable, sondern auch eine personell außergewöhnlich gut aufgestellte Mannschaft, deren Tabellenplatz 15 keineswegs die gezeigten Leistungen wiederspiegelt. „Sie haben bisher sicher noch nicht die Leistung abgerufen, die möglich ist. Vom Potenzial her ist das eine Spitzenmannschaft“, weiß Janßen. „Das wird ein heißer Tanz. Die Mannschaft will etwas gut machen und wird mächtig Dampf machen. Wir müssen uns noch mehr als am vergangenen Montag dagegenstemmen und spielerisch noch deutlich zulegen. Dabei werden uns die rund 30.000 Fans im Rücken unterstützen. Das ist eine schöne Ausgangslage.“

Das Spiel am Sonnabend ist der Auftakt zu einer kräftezehrenden Englischen Woche. Der Trainer weiß seine Elf dabei besonders zu motivieren: „Ich habe heute zur Mannschaft gesagt, dass wir jetzt in den nächsten vier Partien viermal gegen den Tabellenführer spielen.“ Die Ingolstädter bezeichnete er in diesem Zusammenhang als „die personell bestbesetzte Mannschaft der Liga“. Beim folgenden Auswärtsspiel in Kiel geht es gegen „den Überraschungsspitzenreiter“. Und das weitere Programm bleibt happig: „Am Sonnabend darauf spielen wir gegen den tatsächlichen Tabellenführer, Fortuna Düsseldorf. Und danach in Braunschweig, die mit dem Relegationsplatz letzte Saison, die am besten platzierte aktuelle Zweitligamannschaft waren.“

(jb)

Fotos: Witters