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Hamburg steht auf gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke

Rechtsextremisten greifen die Demokratie an - nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Staaten. Dies ist eine Bedrohung, der wir nicht tatenlos zusehen. Daher steht Hamburg auf – der FC St. Pauli ist bei der Kundgebung am Freitag (19.1.) dabei. Und es gibt weitere wichtige Aktionen.

In vielen Staaten attackieren Rechtsextremisten die Demokratie und Menschenrechte - auch in Deutschland. Hamburg ist eine internationale und vielfältige Stadt. Unsere Wirtschaft, unsere Kulturszene und unsere Wissenschaft sind weltweit vernetzt. In unserer Stadt leben und arbeiten Menschen verschiedener Herkunft friedlich zusammen. Wir wollen, dass das so bleibt. Daher steht Hamburg auf – und der FC St. Pauli ist dabei.

Am Freitag (19.1.) werden auf dem Rathausmarkt Tausende Menschen erwartet, um gemeinsam den menschenverachtenden Fantasien von einer ethnisch und kulturell gleichgeschalteten Gesellschaft entgegenzutreten. Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Kulturschaffende, Wirtschaftsverbände und Vereine rufen zu der Kundgebung gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke auf. Präsident Oke Göttlich gehört zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs, den Ihr unter diesem Text lesen könnt.

Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag

Zwei weitere wichtige Veranstaltungen gibt es am Millerntor anlässlich des Holocaust-Gedenktages. Am Jahrestag selbst, also am 27. Januar, organisiert der Fanladen St. Pauli zunächst eine Gedenkveranstaltung am Harald-Stender-Platz. Am Sonntag (28.1.) wird dann ein Podiumsgespräch zum Thema „Antisemitismus heute (im Sport)“ im Ballsaal Süd stattfinden.

Zu Gast sind Stefanie Szczupak von der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und Lisa Michajlova, die sowohl Vorstandsmitglied von Makkabi Deutschland als auch der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands ist. Beide berichten von Erfahrungen von Jüdinnen und Juden mit Antisemitismus.

Außerdem gibt Angelika Ribler von der Sportjugend Hessen Einblicke in ihre Beratungstätigkeit bei rassistischen und antisemitischen Vorfällen im Sport. Lennart Onken von der Gedenkstätte Neuengamme wirft einen wissenschaftlichen Blick auf die historische und ideologische Entstehung des Antisemitismus.

Lauf gegen Rechts: Solidarität statt Nationalismus

Ab dem 1. Februar ist dann die Anmeldung zum Lauf gegen Rechts 2024 möglich. Die Marathon-Abteilung des FC St. Pauli veranstaltet den Lauf unter dem Motto „Solidarität statt Nationalismus“. In diesem Jahr findet der Lauf im Kontext der hamburgweiten Kampagne „Klare Kante gegen Rechts“ statt. Mehr Informationen zur Kampagne erhaltet Ihr auf unseren Social-Media-Kanälen sowie beim Hamburger Bündnis gegen Rechts.

USP organisiert Demo nach Spiel gegen Fürth

Nach dem Heimspiel des FC St. Pauli gegen die SpVgg Greuther Fürth am Sonnabend (3.2.) organisiert Ultrà Sankt Pauli zudem eine Demonstration unter dem Motto „St. Pauli-Fans gegen Rechts!“ Damit wollen die Ultras und Fans dem aktuellen Rechtsruck ein Zeichen entgegensetzen. Weitere Infos folgen.

Alle diese Aktionen, Demonstrationen und Kundgebungen zeigen, dass sich Menschen gegen den Hass stellen, die Demokratie verteidigen, für ein friedliches sowie respektvolles Miteinander engagieren. Genau dieses Engagement ist auch notwendig, um antisemitische, rassistische und andere Formen von menschenfeindlichen Einstellungen zu bekämpfen. Seid dabei!

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Hier der Aufruf zu der Kundgebung „Hamburg steht auf“ am Freitag (19.1.):

In der Hamburger Verfassung heißt es:

„Vielfalt und Weltoffenheit sind identitätsstiftend für die hanseatische Stadtgesellschaft. In diesem Sinne und mit festem Willen schützt die Freie und Hansestadt Hamburg die Würde und Freiheit aller Menschen. Sie setzt sich gegen Rassismus und Antisemitismus sowie jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein. Sie stellt sich der Erneuerung und Verbreitung totalitärer Ideologien sowie der Verherrlichung und Verklärung des Nationalsozialismus entgegen.“

Hamburg ist eine internationale und vielfältige Stadt. Unsere Wirtschaft, unsere Kulturszene und unsere Wissenschaft sind weltweit vernetzt. In unserer Stadt leben und arbeiten Menschen verschiedener Herkunft friedlich zusammen. Wir wollen, dass das so bleibt.

Seit geraumer Zeit werden diese Werte von rechtsextremistischen Kräften infrage gestellt. Insbesondere die AfD hat in den vergangenen Jahren eine deutliche Radikalisierung vollzogen. Sie schmiedet mit anderen Neonazis und rechtsradikalen Kräften einen sogenannten „Masterplan“, Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu vertreiben. Die AfD-Strategen und ihre Handlanger nennen es vornehm „Remigration“ - dabei geht es um Vertreibung und Deportation. Diese Pläne wollen das grausamste Kapitel deutscher Geschichte wieder aufleben lassen. Damit wird die AfD endgültig von einer rechtspopulistischen zu einer rechtsextremen Partei.

Hier handelt es sich um eine reale Gefahr für unsere Demokratie, unseren Staat und unsere Verfassung!

Dazu werden wir nicht schweigen. Lasst uns den menschenverachtenden Fantasien von einer ethnisch und kulturell gleichgeschalteten Gesellschaft entgegentreten!

Wer Menschen allein aufgrund ihrer politischen, ethnischen, kulturellen oder religiösen Prägung aus Deutschland vertreiben will, muss mit unserem entschlossenen Widerstand rechnen!

Darum rufen wir als Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Kulturschaffende, Wirtschaftsverbände und Vereine zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke auf.

Freitag, 19. Januar 2024, 15:30 Uhr, Hamburg, Rathausmarkt*

 

* Die Kundgebung wurde an den Jungfernstieg verlegt.

 

(pg)

Fotos: FC St. Pauli, Witters

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