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„Sport und Flüchtlinge“ – Jahresabschluss-Dialogforum am Millerntor

Am Donnerstag (16.11.) war der FC St. Pauli Gastgeber des Jahresabschluss-Dialogforums „Sport und Flüchtlinge“. Vertreter von Sportvereinen, Flüchtlingsinitiativen und Wohnunterkünften hatten die Möglichkeit, sich im Rahmen von Workshops und Vorträgen rund um die sportliche Arbeit mit Flüchtlingen auszutauschen.

Zu Beginn des Dialogforums, das der FC St. Pauli gemeinsam mit dem Hamburger Sportbund, dem Hamburger Fußballverband und dem Hamburger SV veranstaltete, richtete Präsident Oke Göttlich begrüßende und einleitende Worte an die Teilnehmer: „Wir schaffen es nur gemeinsam und mit einem starken Ehrenamt, Geflüchteten eine Heimat zu bieten und zu zeigen, wie wir miteinander umgehen. Dabei stehen Respekt und Toleranz im Mittelpunkt. Für uns als FC St. Pauli, ist Integration ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Ich möchte alle bitten, auch konstruktive Kritik zu äußern, das ist die Grundvoraussetzung um Situationen zu verbessern. Wir müssen als gutes Vorbild vorangehen, Integration kann und wird gelingen.“

Ziel dieser Veranstaltungsreihe sei es außerdem, wichtige Partner und Beteiligte an einen runden Tisch zu bringen, um Fragen, Erfolge und Herausforderungen rund um die sportliche Arbeit mit Flüchtlingen zu diskutieren. Staatsrat Christoph Holstein eröffnete das Forum nach Göttlichs einleitenden Worten dann offiziell und appellierte an die Anwesenden: „Das ist ein Thema, das uns alle berührt. Wir können bei der Auseinandersetzung auch etwas über uns selbst und unser Selbstverständnis lernen.“ Ehe sich die Teilnehmer auf die parallel stattfindenden Workshops verteilten, interviewte Moderator Michel Abdollahi die beiden Hamburger Profiboxer Robert und Artem Harutyunyan als Beispiel geglückter Integration.

Christoph Holstein

Christoph Holstein, Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport, forderte interkulturellen Dialog.

Inhaltlich ging es im ersten der insgesamt vier Workshop um die Bedeutung von Werten und Normen im Sport und wie sich Sprachkenntnisse auf das Miteinander im Team auswirken. Am Beispiel von Fußball und Rugby erörterten erfahrene Trainer des HSV und des FC St. Pauli zudem, wie es sich anfühlt, in einer fremden Sprache zu trainieren. Beide Vereine sind Mitwirkende im vom der DFL unterstützten Programm „Willkommen im Fußball“, welches jungen Geflüchteten die Möglichkeit bieten soll, über den Sport in ihrer neuen Heimat Anschluss zu finden.

Parallel dazu widmete sich der Referent Michael Neumann vom Projekt „Entschlossen weltoffen!“ im zweiten Workshop dem Thema „Weltoffenheit im Sport - gemeinsam gegen Diskriminierung“. Zusammen mit den Teilnehmenden sensibilisierte er anhand von Praxisbeispielen für diskriminierendes und menschenverachtendes Verhalten im sportbezogenen Alltag. Zudem wurden Möglichkeiten des Umgangs und der Argumentation in entsprechenden Situationen erarbeitet.

Im dritten Workshop des Nachmittags lud die Trainerin für interkulturelle Kompetenz Meike Woller dazu ein, sich der Komplexität der Fluchtursachen bewusst und gleichzeitig selbst aktiv zu werden. Dieser interkulturelle Austausch könne im Rahmen von ehrenamtlichen Engagements, einem bewussten Lebensstil oder in konkreten Begegnungen mit Geflüchteten passieren und gelebt werden. Unter dem Motto „Will leben – Willkommen“ durchliefen die Teilnehmer in Form einer Interaktiven Ausstellung unterschiedlichste Szenarien und Fragestellungen, die sich um das Thema Flucht drehten.

Der letzte Workshop drehte sich um „Interkulturelles Konfliktmanagement“ und gab den Anwesenden Techniken der konstruktiven Konfliktlösung an die Hand. In Form von Videoclips und praktischen Beispielen erarbeiteten die Teilnehmer mögliche Ursachen und Verstärker von Konflikten. Junge Menschen aus problematischem Umfeld versuchen oft, Zugehörigkeit mit Gewalt zu erkämpfen. Durch die richtige Förderung gelte es, diese Aggression in ein respektvolles Miteinander zu verwandeln.

 

(jb)

Fotos: Witters

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