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Kick the Borders - „Genau das wollten wir die ganze Zeit“

Am Freitagabend (21.9) war es vorbei. Fünf Tage wurde in Syrakus unter dem Motto "Kick the Borders" trainiert und gespielt. Einheimische und geflüchtete Jugendliche kamen zusammen, um gemeinsam auf dem Platz zu stehen und sich kennenzulernen. Wie geht es nun weiter?

Es waren ereignisreiche Tage für alle Teilnehmer. Für die einheimischen und geflüchteten Jugendlichen, für das Projekt Seehilfe e.V, die Teilnehmer des FC St. Pauli, für das Centro Sportivo Italiano und natürlich Padre Carlo. Trainingseinheiten, Spiele, Turniere, lange Abendessen, intensive Begegnungen und ein reger Austausch. Lange war diese Reise vorbereitet worden und es sollte sich zu einhundert Prozent auszahlen.

Selten wurden Kraft und Bedeutung des Fußballs stärker unterstrichen als in den vergangenen fünf Tagen. Geflüchtete, die von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden, spielten mit italienischen Jugendlichen gemeinsam Fußball. Menschen, die sich auf der Straße nicht angeschaut oder gar miteinander gesprochen hätten, bejubelten am Ende der Woche wunderbare Tore und zwei Siege beim Abschlussturnier am Platz von Real Syrakus.

Leoandro Giuffrida aus Syrakus sagte bereits unter der Woche, dass er nun keine Angst mehr vor den Geflüchteten hätte: „Vor dem Fußball-Camp hatte ich keinen Kontakt zu ihnen. Das hat sich nun geändert und ich denke anders über sie.“ Auch auf Seiten der Geflüchteten zeigte sich, dass die fünf Tage Training mit den italienischen Jugendlichen Eindruck hinterlassen haben. „Es macht mich sehr glücklich, dass wir gemeinsam mit ihnen trainiert haben. Genau das wollten wir die ganze Zeit. Ich bin beeindruckt, dass sie den Schritt auf uns zu gemacht haben“, freut sich Serif, der seit neun Monaten bei Padre Carlo untergekommen ist.

Was bleibt und was kommt? „Wir werden weiter Fußball spielen. Aber Ihr müsst Euch zeigen, am Ball bleiben und Euch dafür einsetzen“, rief Deco, einer der Kapitäne der "Kick the Borders"-AllStars seinen Teamkollegen am Freitagabend zu. Hatten er und seine Jungs bis dato nahezu keine Möglichkeit, regelmäßig Fußball zu spielen, hatte der Centro Sportivo Italiano erklärt, er wolle alles dafür tun, den talentierten Kickern aus Gambia, Nigeria, Senegal und Italien eine Möglichkeit für regelmäßigen Fußball zu schaffen. Fußballherz - was willst Du mehr?

 

(lf)

Foto: Ben Wessler

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