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KIEZBEBEN-Geschichten: Die doppelte Erfindung des Totenkopfs

Auf über 600 Quadratmetern erzählt die große Ausstellung "KIEZBEBEN  – die zweite Geburt des FC St. Pauli" im FC St. Pauli-Museum in der Gegengerade, wie der FC St. Pauli wurde, was er heute ist. Aufwändig inszeniert und recherchiert, lässt sie ihre Besucher braun-weiße Geschichte und Geschichten neu erleben – mit etlichen Original-Ausstellungsstücken, in Film, Foto und Text. Einige der schönsten KIEZBEBEN-Stories erzählen wir hier auf fcstpauli.com. Diesmal geht es um das wohl bekannteste Gesicht des FC St. Pauli – den berühmten St. Pauli-Totenkopf. Und darum, wie er gleich zweimal "erfunden" wurde ...

FC St. Pauli? Totenkopf? Bis weit in die 90er-Jahre hinein identifiziert sich der Verein durch sein Wappen. Und sonst nichts. Darum besteht die erste „Erfindung“ des St. Pauli-Totenkopfs in der Verbindung einer Totenkopf-Fahne vom „Hamburger Dom“ mit der Gegengerade des Millerntor-Stadions.

Der Mann, der sie ungefähr 1986 zieht, nennt sich „Doc Mabuse“, spielt in der Band „Punkenstein“ und wohnt in der Hafenstraße: „Ich habe die Fahne an einen Besenstiel genagelt und bin damit losgezogen ins Stadion“, erinnert sich Mabuse. Bald wird der Dom-Totenkopf mit Augenklappe immer häufiger am Millerntor gesichtet (wie zum Beispiel in unserem Bild oben rechts).

Auch im Ausstellungslogo ist der Totenkopf präsent: Das KIEZBEBEN ist immer Sa+So 11-19, Mi+Fr 12-20 und Do 12-22 Uhr im FCSP-Museum in der Gegengerade für Euch geöffnet!

Auch im Ausstellungslogo ist der Totenkopf präsent: Das KIEZBEBEN ist immer Sa+So 11-19, Mi+Fr 12-20 und Do 12-22 Uhr im FCSP-Museum in der Gegengerade für Euch geöffnet!

Wenig später, doch unabhängig davon, macht sich Steph Braun Gedanken. Der Inhaber einer Siebdruckerei in der Clemens-Schultz-Straße will ein neues Stadtteilshirt entwickeln. Ein Totenkopf soll darauf sein. In einem alten Anatomiebuch findet er die perfekte Vorlage – und verbindet sie mit gekreuzten Knochen, die eigentlich für ein „Anti-Batman-Shirt“ gedacht waren. Das Design kommt an. „Ich habe unzählige andere Shirts gestaltet“, erzählt Steph im KIEZBEBEN-Video in der Ausstellung. „Doch keins war ein solcher Riesenerfolg.“

Keeper Volker Ippig und Sven Brux im ersten Fanladen. Auch wenn hier noch die Fahne mit Augenklappe hängt: Wenig später wurden Shirts mit dem heutigen Design zum Renner.

Keeper Volker Ippig und Sven Brux im ersten Fanladen. Auch wenn hier noch die Fahne mit Augenklappe hängt: Wenig später wurden Shirts mit dem heutigen Design zum Renner.

Neben Plattenläden wie Zardoz gehört auch der 1990 gegründete St. Pauli-Fanladen zu den belieferten Geschäften. Bald ist er der größte Abnehmer, mit Abstand. Der Absatz hilft, den Fanladen zu finanzieren. Und er ist so enorm, dass immer mehr Menschen den Stadtteil-Totenkopf mit dem Verein in Verbindung bringen. Ende der 90er-Jahre übernimmt der FC St. Pauli die von Steph Braun zum Schutz vor Plagiaten angemeldete Marke. Er hat nun ein zweites Logo.

Der heutige Totenkopf im Design von Steph Braun ist aus dem Millerntor-Stadion nicht wegzudenken.

Der heutige Totenkopf im Design von Steph Braun ist aus dem Millerntor-Stadion nicht wegzudenken.

Wollt Ihr mehr Geschichten aus der Zeit hören, in der der Totenkopf zum FC St. Pauli kam – in Wort, Bild und Ton, von den Menschen, die das Beben damals ausgelöst haben? Dann nichts wie hin ins FC St. Pauli-Museum!

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KIEZBEBEN. Immer Mittwoch und Freitag von 12 bis 20 Uhr, Donnerstag von 12 bis 22 Uhr (KIEZBEBEN-Nächte) sowie Sonnabend und Sonntag von 11 bis 19 Uhr im FC St. Pauli-Museum (Heiligengeistfeld 1). Hin da, es lohnt sich!

Mehr Infos:

 

Text: 1910 e.V.

Fotos: Antje Frohmüller / Archiv 1910 e.V. / Sabrina Adeline Nagel

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