FC St. Pauli

Endlich wieder Fußball am Millerntor – und dann auch noch unter Flutlicht. Die Motivation unserer Kiezkicker war dementsprechend hoch, um ihren Anhängern vor fast ausverkauftem Haus eine ansehnliche Vorstellung zu bieten. Außerdem wollten die Boys in Brown den 2:1-Erfolg in der Vorwoche gegen den 1. FC Magdeburg bestätigen und das Punktekonto weiter auffüllen. In der Startaufstellung variierte das Trainerteam um Chefcoach Markus Kauczinski auf zwei Positionen: Für Luca Zander (Schlag auf den Knöchel) und Waldemar Sobota (Bank) durften Jeremy Dudziak und Richard Neudecker beim Heimdebüt in der neuen Spielzeit von Beginn an ran.

Die Braun-Weißen legten – nach einer sehenswerten Konfetti-Choreo ihrer Fans – bemüht los und erarbeiten sich die ersten kleineren Gelegenheiten in der Begegnung. Christopher Buchtmann prüfte Daniel Heuer Fernandes (4.), Sami Allagui fehlte nur der Abnehmer bei einem Querpass in den Fünfmeterraum (11.) und Johannes Flum feuerte einen springenden Ball von der Strafraumkante knapp vorbei (17.). Die St. Paulianer waren die aktivere Mannschaft und kamen häufiger zu den Abschlüssen – Richard Neudecker versuchte Heuer Fernandes mit einem Schuss aus 45 Metern zu überrumpeln, doch verfehlte das Gehäuse knapp (25.).

Anschließend hatte der Großteil der 29.140 Zuschauer am Millerntor-Stadion bereits den Torschrei auf den Lippen. Mats Møller-Daehli tankte sich auf dem rechten Flügel stark durch und flankte die Kugel in den Rückraum, wo Flum den Ball mit dem Kopf ganz knapp über den Querbalken beförderte (26.). Auf der anderen Seite musste auch Keeper Robin Himmelmann vor der Halbzeit noch zweimal eingreifen: Erst parierte der Schlussmann einen strammen Kopfball von Aytac Sulu mit einem klasse Reflex (28.) und dann war er auch noch bei einem Abschluss von Serdar Dursun aus 16 Metern zur Stelle (36.). Mit einem positivem Zwischenfazit, aber auch dem Warnzeichen der Lilien ging es schließlich torlos in die Pause.

Mats Møller Dæhli im Duell mit Yannick Stark - wie in dieser Situation schenkten sich beide Teams in den Zweikämpfen nichts.

Nach dem Seitenwechsel fand der Ball dann auch seinen Weg ins Tor: Wieder setzte sich Møller-Daehli auf Rechtsaußen durch und chippte das Spielgerät ins Zentrum. Am zweiten Pfosten lauerte Neudecker, der den Kopf hinhielt und die verdiente Führung für die Kauczinski-Elf besorgte (52.). Die Darmstädter wurden im Gegenzug häufig wenn nach ruhenden Bällen gefährlich. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam Slobodan Medojevic zum Kopfball, doch er verfehlte das Gehäuse (63.). Die Kiezkicker waren bemüht auf das zweite Tor zu spielen und verließen sich nicht darauf, das Ergebnis lediglich zu verwalten.

Daher bot sich auch Allagui die große Gelegenheit die Vorentscheidung zu erzielen: Der Angreifer wurde von Møller-Daehli auf die Reise geschickt und machte sich alleine auf dem Weg in Richtung Heuer Fernandes. Anschließend legte er sich den Ball jedoch etwas zu weit vor, sodass er die Kugel in zwei Versuchen nicht über die Linie bekam (67.). Weiterhin blieb aber das Gefühl, dass die Boys in Brown dem zweiten Treffer näher waren als die Gäste dem Ausgleich – und das Gefühl sollte sich bestätigen. Neudecker tankte sich frech durch zwei Gegenspieler durch und legte den Ball vor den Kasten, wo Christopher Buchtmann nur noch einschieben brauchte (85.). Der eingewechselte Waldemar Sobota verpasste mit einem Lattenschuss sogar noch das dritte Tor (89.). Das trübte die Stimmung aber nicht mehr – im Gegenteil! 2:0, Heimsieg und volle Punktausbeute.

FC St. Pauli

Himmelmann – Dudziak, Avevor, Ziereis, Buballa – Knoll – Neudecker, Flum, Buchtmann (90.+1), Møller-Daehli (77. Sobota) – Allagui (72. Diamantakos)

Cheftrainer: Markus Kauczinski

SV Darmstadt 98

Heuer Fernandes – Sirigu, Franke, Sulu, Holland (81. Boyd) – Stark (63. Mehlem), Medojevic (90. Rieder) – Heller, Kempe, Jones – Dursun

Cheftrainer: Dirk Schuster

Tore: 1:0 Neudecker (52.), 2:0 Buchtmann (85.)

Gelbe Karten: Flum, Ziereis, Sobota / Kempe, Medojevic, Sulu

SR: Guido Winkmann

Zuschauer: 29.140

(ms)

Fotos: Witters