Lienen: „Die richtigen Schlüsse ziehen und eine Schippe drauflegen“
Mittwoch, 05. April 2017, 15:15 Uhr
Keine 24 Stunden nach dem torlosen Remis im Heimspiel gegen den SV Sandhausen stand FCSP-Cheftrainer Ewald Lienen den Hamburger Pressevertretern in der Englischen Woche zum wiederholten Male Rede und Antwort. Vor dem Spiel beim 1. FC Nürnberg am Freitag (7.4., 18:30 Uhr) äußerte sich der 63-Jährige vor allem ausführlich zur personellen Situation.
Am Tag nach dem 0:0 gegen Sandhausen hatte Cheftrainer Ewald Lienen erst einmal positive Nachrichten im Gepäck. „Fast alle haben das Spiel unversehrt überstanden“, erklärte Lienen mit Blick auf die personelle Situation. Einzig Waldemar Sobota überstand die Partie nicht unbeschadet. Der offensive Flügelspieler war beim Foul von Damian Roßbach unglücklich auf den Kopf gefallen und klagte über Kopfschmerzen – entsprechend wurde der 29-Jährige beim Training geschont. „Wir hoffen, dass es nur heute der Fall ist, wir müssen abwarten“, so Lienen zu einem möglichen Einsatz Sobotas gegen den 1. FC Nürnberg am Freitagabend (7.4., 18:30 Uhr).
Während Sobota kürzertreten musste, standen Mats Møller Dæhli und Johannes Flum wieder auf dem Trainingsplatz. Wird das Duo in Nürnberg dabei sein? „Wir müssen schauen, wie sie das heutige Training überstanden haben. Weil wir morgen früh schon abreisen, werden wir heute noch Gespräche führen“, erklärte Lienen. Wie schon zu Beginn beim Spiel in Aue werden sehr wahrscheinlich auch zum Abschluss der Englischen Woche wieder mit 19 Mann abreisen. „Das macht Sinn, falls sich einer der Jungs nicht gut fühlt“, so der 63-Jährige.
Gut möglich ist, dass Ryo Miyaichi, der am Dienstagabend nicht gegen Sandhausen, sondern für die U23 im zeitgleich angesetzten Regionalliga-Derby im Einsatz war, wieder dabei ist. „Er hatte lange nicht gespielt und sollte Spielpraxis sammeln. Wir haben nicht mehr viele Spiele und da helfen uns in den entscheidenden Phasen nur Jungs weiter, die über Spielpraxis verfügen. Sein Einsatz bei der U23 war gut und wichtig“, betonte Lienen.
Seit nunmehr vier Partien konnten die Braun-Weißen keinen Sieg mehr einfahren, von einer Krise wollte der 63-Jährige aber nichts wissen, wenngleich er feststellen musste: „In den letzten beiden Spielen hatten wir uns mehr Punkte gewünscht, das ist völlig klar. Mit der Situation müssen wir jetzt aber umgehen. Wir haben es nach wie vor in der Hand, dafür müssen wir uns voll und ganz auf jedes einzelne Spiel konzentrieren. Wir müssen uns nach den Rückschlägen wieder aufrichten, die richtigen Schlüsse ziehen und eine Schippe drauflegen.“ Aktuell gehe es laut Lienen darum, „die Finger gezielt in die Wunden zu legen“. Zum Sieg gegen Sandhausen fehlten laut Lienen in gewissen Situationen einfach „zehn bis 15 Prozent“ und oftmals „der letzte Pass“, um das erlösende Führungstor zu erzielen.
In Nürnberg wollen die Braun-Weißen wieder mit der letzten Entschlossenheit aufs Tor in die Erfolgsspur zurückfinden. Zu viel Zeit konnte Lienen dem kommenden Gegner aufgrund der Englischen Woche noch nicht widmen, dennoch konnte der 63-Jährige berichten: „Sie haben vorher immer mit zwei Stürmern gespielt, unter dem neuen Trainer Michael Köllner haben sie das System geändert und auf 4-1-4-1 umgestellt.“ Den FCN, bezeichnete er angesichts seines Punktekontos (35 Zähler) als „relativ abgesichert“. Aus der Nürnberger Mannschaft hob der 63-Jährige Kevin Möhwald als „richtig guten Assistgeber“ mit einem „starken Schuss“ hervor. FCN-Coach Köllner, der seit Anfang März an der Seitenlinie der Franken steht, stehe laut Lienen „eine gute Mischung aus körperlich robusten, spielstarken und schnellen Spielern“ zur Verfügung.
(hb)
Fotos: Witters