"Die Erwartung der Leute enttäuscht zu haben, tut nochmal mehr weh"
Montag, 11. März 2019, 14:00 Uhr
Am Tag nach der deutlichen Derby-Pleite analysierte Cheftrainer Markus Kauczinski im Pressegespräch die Gründe für das 0:4 am Millerntor.
"Niederlagen tun immer weh. Das ist immer ein Scheiß-Gefühl", gab Kauczinski einen Einblick in sein Seelenleben an diesem Montagmorgen. "Aber die Erwartung der Leute und die Euphorie enttäuscht zu haben, das tut nochmal mehr weh", erläuterte der Cheftrainer weiter, bevor er in die inhaltliche Aufarbeitung des Spiels ging.
An der taktischen Ausrichtung mochte der 49-Jährige die Niederlage nicht festmachen: "Angesichts der Spieler, die verletzt waren oder noch nicht wieder so weit waren, habe ich nicht viele Möglichkeiten gehabt. Wir haben erst tiefer verteidigt und versucht umzuschalten. Dabei haben wir die Bälle verloren. Wir haben dann höher angegriffen und sind ausgespielt worden." Insofern sehe er keine einfache Lösung, die zum Erfolg geführt hätte.
"Wir haben immer mal wieder Phasen gehabt, die ok waren. Wir hatten ein paar Angriffe, wo dann die Flanke nicht kam. Es gab Ansätze, die ordentlich waren, aber insgesamt hatten wir zu wenig Zugriff. Das war in allen Belangen nicht gut genug", zog Kauczinski eine insgesamt negative Bilanz. Ob die Derby-Atmosphäre lähmend auf seine Mannschaft gewirkt habe, konnte der Coach nicht abschließend einordnen: "So weit bin ich noch nicht in den Gesprächen mit den Jungs, um das alles zu ergründen."
Kauczinski sah andere Gründe für die Niederlage: Der HSV habe die Zwischenräume gut genutzt und seine Mannschaft zu wenig Druck ausüben können. "Und du musst vor allen Dingen stärker am Ball sein. Das sorgt ja dann für Entlastung, dass du mal dein eigenes Spiel durchziehen kannst. Das war der wichtigste Punkt, dass wir unser eigenes Spiel zu selten gefunden haben, und die Bälle zu schnell weg waren", so der 49-Jährige. Wenn der Gegner dann noch gute Fußballer in seinen Reihen habe, "dann rennst du einfach oft hinterher". Der HSV habe ein perfektes Spiel gemacht und "wir haben uns nicht entfalten können".
Jetzt gelte es, sich mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf selbst zu hinterfragen. "Wir müssen ganz klar sagen, dass das nicht gut genug war. Man kann auch verlieren, aber die Art und Weise war natürlich nicht gut", sagte Kauczinski. Jetzt müsse das Team die nächsten Aufgaben angehen und um das kämpfen, was bisher erreicht worden ist.
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(hbü)
Fotos: Witters