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Keine Tore am Millerntor - Kiezkicker verdienen sich einen Punkt gegen Hannover 96

Am 25. Spieltag der 2. Bundesliga hat der FC St. Pauli einen weiteren Zähler im Kampf um den Klassenerhalt gesammelt. Beim 0:0 gegen den Aufstiegskandidaten Hannover 96 hatten die Braun-Weißen vor allem nach der Halbzeit die besseren Torchancen, hier traf Aziz Bouhaddouz u.a. den Pfosten (57.). Die Gäste machten erst in der Schlussphase Druck und verpassten durch Martin Harnik die beste Gelegenheit für einen Auswärtserfolg (82.). Am Ende trennten sich die Kontrahenten mit einem leistungsgerechten Remis.

Bereits am Freitagabend hatte die Konkurrenz der beiden Duellanten dreifach gepunktet und damit den Stellenwert der ohnehin wichtigen Begegnung nochmals erhöht. Die Kiezkicker wollten einen ganz wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt einfahren und den Kontakt zum Tabellenmittelfeld herstellen. Bei der Umsetzung dieses Vorhabens musste Cheftrainer Ewald Lienen auf seine zuletzt bärenstarke Innenverteidigung um Lasse Sobiech (Gelbsperre) und den angeschlagenen Marc Hornschuh verzichten. Allerdings hatte auch die Vertretung mit Kapitän Sören Gonther und Startelf-Comebacker Philipp Ziereis Rang und Namen.

In der Anfangsphase hatte das Innenverteidiger-Duo wenig Mühe, die Offensivbemühungen der Hannoveraner zu verteidigen. Die Gäste versuchten den Ballbesitz an sich zu reißen, während die Boys in Brown versuchten, mit ihrem Tempo auf den Außenbahnen ins Umschaltspiel zu kommen. Die erste Gelegenheit gehörte dann auch den Braun-Weißen, als Ziereis nach einer Kopfballverlängerung von Bernd Nehrig nicht entscheidend an den Ball kam (8.). Insgesamt sparte sich die Partie aber nennenswerte Torraumszenen und die Versuche beider Mannschaften kamen zu häufig nicht über den Ansatz hinaus.

Nachdem die Kiezkicker in den ersten 25 Minuten etwas zielstrebiger wirkten, übernahmen die Niedersachsen vor der Halbzeit das Kommando, ohne dabei zwingend zu werden. Die Lienen-Elf erarbeitete sich hingegen viele Standards und insbesondere Freistöße aus dem Halbfeld, doch schafften sie es nicht, die vielen Möglichkeiten in Torchancen umzumünzen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Waldemar Anton die beste Gelegenheit der ersten 45 Minuten, doch sein scharfer Linksschuss aus 20 Metern rauschte am Kasten vorbei. So endete ein torarmer erster Durchgang folgerichtig mit 0:0.

Viele Zweikämpfe, wenige Torchancen: Mit einem leistungsgerechten 0:0 verabschiedeten sich die beiden Teams in die Halbzeitpause.

Viele Zweikämpfe, wenige Torchancen: Mit einem leistungsgerechten 0:0 verabschiedeten sich die beiden Teams in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Braun-Weißen mit viel Schwung aus der Kabine und setzten die Gäste mächtig unter Druck. Zunächst blieb es bei vielen Eckbällen, bei denen zumindest der Hauch an Gefahr in der Luft lag, doch danach hatten die 29.546 Zuschauer am Millerntor den Torschrei gleich doppelt auf den Lippen. Erst klärte Marvin Bakalorz im letzten Moment vor Mats Møller Dæhli (56.) und nur wenig später hämmerte Aziz Bouhaddouz das Leder an den linken Pfosten des 96-Gehäuses (57.). Schade, aber die Braun-Weißen waren nun am Drücker!

Zwar verflachte das Spiel im Anschluss kurzfristig wieder, doch wenn es gefährlich wurde, dann vor dem Tor von Philipp Tschauner. Der Ex-Kiezkicker durfte sich nach einer Hereingabe von Christopher Buchtmann gegen den eingewechselten Lennart Thy auszeichnen (72.). Eine Minute darauf erledigte Salif Sané den Job und blockte einen Abschluss von Waldemar Sobota gerade noch auf Kosten einer Ecke ab (73.). Die Kiezkicker wollten es offensichtlich nochmal wissen und probierten alles, um das Spiel für sich zu entscheiden. Nach einem herrlichen Pass von Ziereis tauchte Bouhaddouz vor Tschauner auf, doch drosch das Spielgerät mangels Optionen aus spitzem Winkel in die Arme des 96-Keepers (75.). Das Chancenplus lag inzwischen ganz klar auf der Seite der Lienen-Elf.

In der Schlussphase wollten es dann nochmal beide Parteien wissen. Die Hannoveraner kamen über den eingewechselten Uffe Bech zu Kontergelegenheiten. Bei einer konnte Niclas Füllkrug FCSP-Keeper Philipp Heerwagen überwinden, aber Ziereis war gerade noch zur Stelle und verhinderte das 0:1 (81.). Plötzlich drehte die Stendel-Elf auf: Erst traf Anton den Pfosten (82.), dann vergab Martin Harnik die Führung (82.) und auch Bech brachte die Kugel nicht im Netz unter (86.). Aber diese brenzlichen Situationen überstandenen die Kiezkicker und so sammelten sie einen Punkt vor der richtungsweisenden Aufgabe in Aue, müssen dafür aber auf Torjäger Aziz Bouhaddouz verzichten, der sich kurz vor dem Ende seine fünfte Gelbe Karte abholte.

 

FC St. Pauli

Heerwagen – Dudziak, Ziereis, Gonther, Buballa – Sobota (85. Kalla), Nehrig, Buchtmann, Sahin (64. Choi) – Bouhaddouz, Møller Dæhli (61. Thy)

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Hannover 96

Tschauner – Bakalorz, Hübner, Sané, Albornoz – Anton, Schmiedebach – Fossum (61. Bech), Maier (67. Sarenren Bazee), Prib (77. Füllkrug) - Harnik

Cheftrainer: Daniel Stendel

 

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Buchtmann, Kalla, Bouhaddouz (5. Gelbe Karte) / Schmiedebach, Maier

SR: Felix Zwayer

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

 

(ms)

Fotos: Witters

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