Von IV zu IV: Praktikant Mika trifft Philipp Ziereis
Sonntag, 23. September 2018, 10:00 Uhr
Der eine ist 14 Jahre alt und kickt beim Eimsbütteler TV, der andere ist 25 Jahre alt und Spieler der Profis des FC St. Pauli. Was sie gemeinsam haben? Die Position auf dem Feld. Im Rahmen seines dreiwöchigen Schülerpraktikums in der Medienabteilung unseres FCSP traf Mika auf Zier, um den Profi von Innenverteidiger zu Innenvereteidiger zu seinem Werdegang zu befragen und sich ein paar Tipps für die eigene Karriere zu holen.
Hallo Philipp, hattest Du als Kind irgendwelche Vorbilder oder Spieler, von denen Du Dir etwas abgeschaut hast?
Als ich ganz klein war, war ich Fan von Giovane Elber, als er bei Bayern gespielt hat. Ich bin ja auch aus Bayern und hatte damals jedes Trikot von ihm. Später fand ich Ze Roberto gut. Als ich später zum Innenverteidiger umgeschult wurde, gab es keine direkten Vorbilder mehr, aber schon Spieler, bei denen ich mir etwas abgeschaut habe. Zum Beispiel Gerard Piqué oder auch Sergio Ramos, die zu der Zeit einfach die Besten der Welt waren.
Wie bist Du denn darauf gekommen, in der Innenverteidigung zu spielen?
Ich habe eigentlich als Kind im Mittelfeld eher offensiv angefangen und bin dann immer weiter nach hinten gerückt. In der B-Jugend war ich Sechser und bin dann aufgrund meiner Größe in die Innenverteidigung gegangen, als jemand ausgefallen ist. Irgendwie hat das so gut gepasst, dass ich dann dort weitergespielt habe und es bis jetzt dabei geblieben ist.
Gab es einen Zeitpunkt, an dem Du gedacht hast, dass Du es schaffen kannst, Profi zu werden?
Irgendwann realisiert man schon, dass man diese Chance hat. Ich habe bei Regensburg relativ früh mit 17 Jahren bei der ersten Mannschaft mittrainiert und habe dann schon bemerkt, dass ich es packen kann und dass das die entscheidende Phase ist, in der ich einfach dranbleiben muss.
Gibt es einen Spieler oder einen bestimmten Spielertyp, gegen den Du nicht gerne spielst?
Es gibt viele starke Spieler, aber es gibt keinen, gegen den ich überhaupt nicht gerne spiele. Gegen kleine und wendige Spieler, die schnell fallen, ist es für mich aber unangenehmer zu spielen. Ich spiele lieber gegen große, robustere Spieler, gegen die ich ein bisschen mehr in den Zweikampf gehen kann. Einen Angstgegner habe ich aber nicht.
Wer war Dein bislang bester Gegenspieler?
In der Zweiten Liga ist Simon Terodde natürlich immer eine Herausforderung. Im Pokal haben wir schon gegen Dortmund mit Marco Reus gespielt und mit Regensburg mal gegen Bayern. Gegen Mandzukic und wie sie alle heißen war das nicht so angenehm. Da waren schon einige gute Stürmer dabei.
Was machst Du, wenn es bei Dir nicht so gut läuft, um aus dem Tief rauszukommen?
Bei den ganz einfachen Sachen bleiben: ins Spiel reinkommen, die ersten Pässe sicher anbringen, keine besonderen Pässe übers ganze Feld versuchen und natürlich die Zweikämpfe gewinnen. Wenn du dadurch gut in dein Spiel reinkommst, wirst du auch insgesamt sicherer.
Welchen Tipp würdest Du jedem Innenverteidiger geben?
Innenverteidiger zu sein, heißt natürlich erstmal Zweikämpfe gewinnen und das Tor zu verteidigen. Darüber hinaus finde ich es wichtig, dass man Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, um der Mannschaft Sicherheit zu geben. Allerdings ohne die Aggressivität zu verlieren. Aufgrund der Position muss man auch viele Kommandos geben, denn du siehst von hinten mehr Dinge als ein Stürmer oder Mittelfeldspieler.
Vielen Dank für das Gespräch!
Interview: Mika
Fotos: FC St. Pauli