"Ein überwältigendes Gefühl für mich"
Dienstag, 17. August 2021, 10:18 Uhr
Keine Frage: Simon Makienok stach mit seinen beiden Toren beim 3:2-Heimsieg gegen den Stadtrivalen aus einer starken braun-weißen Mannschaft hervor. Kein Wunder also, dass der Stürmer nach dem trainingsfreien Wochenende zum Wochenstart der gefragteste Kiezkicker war. In einer Presserunde sprach Makienok u.a. über...
...die Feierlichkeiten nach dem Derbysieg: "Es gab keine Party, die wir zusammen gefeiert haben. Einige Jungs hatten ihre Familien, ich war mit einigen Spielern, meiner Freundin und einigen Freundinnen in einem Café und da hatten wir ein paar Bier. Wir saßen draußen und hatten für ein paar Stunden eine gute Zeit. Es war natürlich super, das Wochenende frei zu haben. Nach dem Spiel waren es ein paar Leute mehr, die mich erkannt und gefeiert haben und ein Foto mit mir machen wollten. Ein tolles Gefühl für mich, die Emotionen der Leute zu erfahren, die den Freitagabend genauso genossen haben."
...das Selbstvertrauen, das er aktuell auf dem Rasen zeigt: "Die Vorbereitung hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben, ich habe in jedem Testspiel getroffen. Das hat mir gezeigt, dass ich viele Tore schießen kann. Das habe ich ein Stück weit vermisst. Ich spüre aber auch, dass ich richtig fit bin. In der Sommerpause habe ich viel gearbeitet, um bestmöglich zurückzukommen. Nach der letzten Saison hatte ich ein Gespräch mit dem Trainerteam. Als es in der Rückrunde so gut für uns lief, war ich außen vor. Aber nicht weil ich Fehler gemacht, sondern weil die anderen Jungs es richtig gut und besser gemacht haben. Wir sind so verblieben, dass ich weitermachen soll. Einige Spieler haben den Verein verlassen und ich habe meine Chance genutzt."
...das Zusammenspiel mit Guido Burgstaller: "Wir haben in der Vorbereitung bereits gezeigt, dass wir uns sehr gut ergänzen. Ich bin eher der Typ, der Zentrum bleibt und da die Räume sucht. Guido ist viel unterwegs, weicht aus und findet die richtigen Räume, um gute Situation zu kreieren. Das macht er richtig gut. Ich denke, dass wir beide im Strafraum gut sind. Zwei solche Stürmer im Team zu haben, kann nicht schlecht sein."
...seine beiden Derby-Tore und die Emotionen danach: "Ich hatte in der ersten Halbzeit einige Bälle für Guido und Kofi abgelegt, in der Pause habe ich dann gedacht, dass ich selbst etwas mit dem Ball kreieren muss. Das habe ich dann versucht und so kamen die beiden Tore auch zustande. Während des Spiels habe ich mich einfach nur gut gefühlt, ich wusste aber auch, dass es nach meinem ersten Tor nur 2:1 steht und wir weitermachen müssen. Nach dem zweiten Tor habe ich gedacht, dass wir das Spiel gewinnen können. Nach dem Anschlusstreffer war ich sehr nervös, dass die beiden Tore nicht genug sein können. Als der Schlusspfiff ertönte, kamen die Emotionen raus. Dann habe ich es richtig genossen. Hätten wir das Spiel am Ende nicht gewonnen, hätte ich mich über die beiden Tore auch nicht gefreut."
...die Atmosphäre während des Derbys und nach dem Abpfiff: "Es war ein überragendes Gefühl. Verglichen mit den anderen Derbys in der Vorsaison war es ein komplett anderes Gefühl, weil die Fans wieder dabei waren. Obwohl das Stadion nur zu einem Drittel gefüllt war, hast du das während des Spiels nicht gemerkt. Es ist ist nicht so, dass wir auf die Tribünen blicken, wir haben die Fans aber immer gehört und es hat sich angefühlt, als wäre das Millerntor voll. Du hast gespürt, dass das ganze Stadion hinter dir steht und dich pusht. Das hat uns sehr geholfen. Die Jungs haben mich nach dem Spiel gedrängt, mich von den Fans feiern zu lassen. Es war ein überwältigendes Gefühl für mich, als die Fans meinen Namen gesungen haben."
...die Bedeutung des Derbysieges: "Wir wussten, dass es kein normales Spiel ist und dass es nicht nur uns, sondern auch vielen anderen Leuten so viel bedeutet, es zu gewinnen. Jetzt haben wir wieder gewonnen. Den Sieg dieses Mal mit und vor den Fans feiern zu können, war sehr emotional."
...seine Ziele für die Saison: "An die habe ich vor der Saison gar nicht gedacht. Auch wenn ich letzte Saison nicht viel gespielt habe, hatte ich das Gefühl, ein wichtiger Spieler für die Mannschaft zu sein, auch aufgrund meiner Erfahrung und meiner Einstellung. Nach der letzten Saison will ich einfach eine bessere und zentralere Rolle spielen."
...das Umswitchen vom Derbysieg zum Spiel gegen Paderborn: "Es ist eine große Stärke von mir. Wenn's gut, aber auch schlecht läuft, bin ich mental stark genug, das richtig einzuordnen und mich auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Das Selbstvertrauen vom Derbysieg und den beiden Toren will ich mit in die Saison und das nächste Spiel nehmen. Wir müssen uns voll auf das Spiel gegen Paderborn fokussieren. Man hat am Sonntag gesehen, wie schwer es gegen sie wird."
(hb)
Fotos: FC St. Pauli