"Das habe ich früher nicht gemacht und werde ich auch jetzt nicht machen"
Dienstag, 06. Oktober 2020, 10:00 Uhr
Guido Burgstaller hat sich vor allem beim 1. FC Nürnberg und beim FC Schalke 04 einen Namen im deutschen Profifußball gemacht. Kurz vor dem Ende der Transferperiode wechselte der Österreicher aus Gelsenkirchen zum FC St. Pauli. Der 31-jährige Torjäger sprach zum Wochenstart in einer Presserunde mit den Journalisten u.a. über...
…die ersten Eindrücke von der Mannschaft und Hamburg: "Die sind sehr positiv! Ich wurde von der Mannschaft gut aufgenommen und durfte zum ersten Spiel auch gleich mitreisen, was wir leider verloren haben. Ich wohne aktuell noch im Hotel und habe von der Stadt noch nicht viel mitbekommen. Ich freue mich aber darauf, mich hier umzuschauen, wenn ich mehr Zeit habe. Jetzt geht es aber erstmal darum, die Mannschaft und die Trainer mehr kennenzulernen."
…den ersten SMS-Kontakt zu Sportchef Andreas Bornemann: "Ich habe mich sehr darüber gefreut. Es ist nicht selbstverständlich, dass andere Sportdirektoren an dich denken. Ich habe mit meiner Frau und meinem Berater darüber gesprochen. Dann führte eines zum anderen."
…seine Wahrnehmung von der Mannschaft: "Wir haben eine junge talentierte Mannschaft mit ein paar älteren Spielern. Das Team hat einen guten Zusammenhalt, auf dem wir aufbauen und dann schauen werden, was die Saison so bringt."
…Timo Schultz und die jungen Co-Trainer: "Er ist ein sehr emotionaler Trainer, der viel mit den Jungs spricht und versucht, Spaß reinzubekommen. Ich glaube, er kann ein Kumpeltyp sein. Wenn es auf den Platz geht, muss aber zu 100 Prozent gearbeitet werden. Die Mischung macht es aus. Ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit. Dass die Co-Trainer jünger sind als ich, hat nichts miteinander zu tun. Unter Tedesco bei Schalke war Naldo auch älter. Ich glaube, dass es Gang und Gebe ist, dass sich die Trainerteams verjüngen."
…den Saisonstart mit vier Punkten aus drei Spielen: "Die Niederlage in Sandhausen war sehr ärgerlich, weil wir uns einen Punkt verdient gehabt hätten. Leider haben wir die Tore nicht gemacht, weil wir ab dem Strafraum nicht konsequent zu Ende gespielt haben. Mit den vier Punkten ist der Start okay, mit sieben wäre er perfekt gewesen. So sehen wir, dass wir Dinge verbessern können und wollen dafür die Länderspielpause nutzen."
…seine Trefferprognose: "Ich habe mir noch nie eine Torquote gesetzt. Das habe ich früher nicht gemacht und werde ich auch jetzt nicht machen. Ich bin froh, dass ich jetzt hier auf St. Pauli bin und möchte mich schnellstmöglich integrieren. Dann schauen wir von Spiel zu Spiel."
…seine persönliche Durststrecke und die Sieglosserie mit Schalke: "Das ist eher ein Thema für die Medien und beeinträchtigt mich nicht. Ich habe in den letzten Jahren viele Tore gemacht. Dass es zuletzt nicht so gelaufen ist, muss man auch mal akzeptieren. Ich weiß, woran es gelegen hat, und werde den Kopf nicht in den Sand stecken."
…vorherige Berührungspunkte mit St. Pauli: "Ich habe hier nur einmal spielen dürfen, damals haben wir mit Nürnberg 2:1 gewonnen. Die besondere Atmosphäre und das besondere Flair sind mir in Erinnerung geblieben."
…ob er sich mehr auf Hells Bells oder Song 2 freut: "Wenn beides an einem Tag passiert, wäre das überragend. Wer mich kennt, weiß, für mich steht nichts darüber, dass wir als Mannschaft als Sieger vom Platz gehen."
…sein Verhältnis zu Social Media: "Ich habe mit den sozialen Netzwerken nicht viel am Hut. Ich mag und brauche das nicht, deswegen habe ich damit nie angefangen. Auf dem Platz stehe ich gerne im Mittelpunkt, privat bin ich eher zurückgezogen."
…die Bedeutung seiner Familie: "Familie bedeutet alles für mich. Ich bin ein Familienmensch und versuche auch schnellstmöglich eine Wohnung zu finden, damit ich meine beiden Mädels herholen kann. Dann würde ich mir hier noch eine Spur wohler fühlen."
…seine Freizeit: "Auf Skiern bin ich sehr gut, damit bin ich in den Bergen aufgewachsen. Wenn ich darf und es die Zeit hergibt, gehe ich auch noch Ski fahren. Sonst spiele ich gerne Tennis. Mit der Familie bin ich gerne draußen, viel in der Natur unterwegs."
…seine Derby-Erfahrungen: "Ich habe einige Derbys gespielt. Mit Rapid gegen Austria, in der zweiten Liga mit Nürnberg gegen Fürth oder auch mit Schalke gegen Dortmund. Wenn ich alles zusammenrechne, kommt ein Unentschieden heraus. Ich freue mich auf das Stadtderby, das ist für Spieler und Fans immer besonders. Es gibt nichts, was es nicht gibt in so einem Derby, wie beim 4:4 mit Schalke in Dortmund."
…das kommende Heimspiel gegen Nürnberg: "Wenn du dort zwei Jahre gespielt hast, ist es natürlich etwas Besonderes. Ich kenne noch ein paar von den Jungs, Geis auch noch aus Schalke. Ich hoffe, dass wir die drei Punkte hierbehalten und sie ohne nach Hause fahren."
(ms)
Fotos: Witters