Rise Against am Millerntor – Punk-Band schaute für eine Stadionführung vorbei
Sonnabend, 25. November 2017, 10:00 Uhr
Hoher Besuch am Millerntor! Als Rise Against auf ihrer Europatournee kürzlich Halt in Hamburg machten, ließ die Punk-Band aus Chicago es sich nicht nehmen, für eine Stadionführung am Millerntor vorbeizuschauen.
„Nachdem wir gerade ein T-Shirt und einen Schal mit dem FC St. Pauli auf den Markt gebracht haben, wollten wir uns unbedingt selbst ein Bild von dem Ort machen, an dem die Spiele stattfinden“, sagte Sänger Tim McIlrath. „Dabei wurde mir erneut klar, dass St. Pauli wirklich ein besonderer Fußballverein ist.“
Zunächst ging es für Tim McIlrath, Bassist Joe Principe, Schlagzeuger Brandon Barnes und Gitarrist Zach Blair in das FC St. Pauli-Museum in der Gegengerade, wo sie sich die Ausstellung „Fußball in Trümmern – Der FC St. Pauli im ‚Dritten Reich'“ ansahen. Die Band war sichtlich beeindruckt davon, wie der FC St. Pauli sich vom vermeintlich „unpolitisch-bürgerlichen“ zum antifaschistischen Fußballverein gewandelt hat. Auch Rise Against sind für ihre klare Haltung gegen Rassismus und Faschismus bekannt. „Das ist großartig“, kommentierte Zach Blair die Tatsache, dass auf den Stadiontribünen heute die Schriftzüge „Kein Fußball den Faschisten“ und „Kein Mensch ist illegal“ prangen.
Mit einem lauten „wow“ betrat die Band danach den Spielertunnel, wo Präsident Oke Göttlich ihnen das gemeinsam T-Shirt und den Schal überreichte. Nach einem Gruppenfoto ging es weiter ins Stadion und auf den Rasen, bevor Rise Against abschließend noch einen Blick auf die Millerntor Gallery und in den Fanshop warfen. „Die Stadionführung war großartig“, freute Tim McIlrath sich am Ende. „Als Band haben wir die Erfahrung gemacht, dass Musik ein tolles Mittel ist, um die Leute zu erreichen, und das gleiche gilt in meinen Augen für die Sportwelt. Die meisten Sportteams scheuen sich leider noch davor politisch zu sein, aber so langsam scheint sich das auch in Amerika zu ändern. Ich denke da zum Beispiel an die Football-Spieler, die bei der Hymne aus Protest gegen Rassismus und Ungerechtigkeit auf die Knie gingen. Da ist noch viel Potenzial und ich finde es wirklich aufregend, wenn sich Politik und Sport wie beim FC St. Pauli vermischen.“
Bei ihrem Konzert am Abend kamen Rise Against zur Zugabe übrigens geschlossen in St. Pauli-Trikots auf die Bühne. Und bei uns läuft ihre neue Platte seitdem auf Dauerrotation.
Das Rise-Against-St.-Pauli-T-Shirt und der Schal sind ab sofort erhältlich auf www.fcsp-shop.com.
Foto: Ben Wessler