"Dann kann es aber auch richtig gut werden“
Mittwoch, 05. Juni 2019, 10:00 Uhr
Mit dem Einstieg von Jos Luhukay beim FC St. Pauli stand nicht nur ein neues Gesicht an der Seitenlinie der Kiezkicker. Auch auf dem Platz hatte sich nach einiger Zeit etwas geändert. Die Vorderleute von Robin Himmelmann hatten von ihrem neuen Übungsleiter eine offensive Idee, Fußball zu spielen, an die Hand bekommen. Zwar schlug sich das veränderte Auftreten der Boys in Brown noch nicht mehr Punkten wider, machte es dennoch Lust auf die neue Spielzeit, wie uns unser Torwart Robin Himmelmann im Gespräch verriet.
„Es ist nicht das typische Saisonende-Gefühl“, erklärte unsere Nummer 1 angesprochen auf seine Gefühlslage und führte aus. „Normalerweise ist man nach einer langen Saison mit dem Ende auch einverstanden und freut sich auf den Urlaub und die Zeit ohne Fußball. Das ist jetzt nicht viel anders, aber viele schielen bereits jetzt auf die kommende Vorbereitung und Spielzeit“, verrät der 30-Jährige und gibt zu verstehen, dass die ersten Wochen unter Jos Luhukay Spaß gemacht haben.
Doch wie sah das Spiel der Braun-Weißen aus seiner Perspektive aus? „Es hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Die Mannschaft wollte das Spiel in die Hand nehmen und agieren, auch wenn sie nicht in Ballbesitz war. Sie wollte den Gegner aggressiv anlaufen und die Partie selbst gestalten. Das war teilweise ein offensives Verteidigen. Man konnte spüren, dass die Mannschaft die Initiative ergreifen wollte“, schilderte unser Schlussmann seine Sicht auf das Auftreten seiner Vorderleute. Gleichzeitig bedeute das, dass jeder mehr gefordert sei. Seine Teamkollegen müssen vorausschauender spielen und hierbei vor allem im Kopf wach sein. Darüber hinaus komme es, so Himmelmann, nun noch mehr auf körperliche Fitness an, da man den Gegner noch öfter attackiere und wenige abwarte.
Nicht nur für Feldspieler bringt die neue Ausrichtung von Coach Luhukay eine Veränderung mit sich. Auch Robin Himmelmann orientiert sich auf Platz nun anders. „Wenn wir massiv stehen und der Gegner den Ball an der Mittellinie zirkulieren lässt, positioniere ich mich entsprechen tiefer“, skizziert Himmelmann sein räumliches Torwartspiel in den ersten drei Vierteln der Saison. „Zum Ende der Saison standen wir als Mannschaft höher. Das bedeutet für mich selbstverständlich, dass auch ich höher stehen muss, da ich Steilpässe und lange Bälle ablaufen muss“, erklärt der Keeper weiter.
Mit Blick auf den Trainingsstart am Sonntag (23.6.) zeigte sich Himmelmann sehr gespannt. „Die vergangene Wochen waren eine Art Testphase. Unser Trainer konnte sich an die Gegebenheiten, die Mannschaft und den Verein gewöhnen. Man darf nicht vergessen, dass wir in den letzten Wochen viele Verletzte hatten, die unter ihm noch nicht auf dem Platz standen“, so Himmelmann.
Für die zurückkehrenden Spieler sei der erste Trainingstag eine neue Situation. Es werde auf jeden Fall spannend, wie schnell die Mannschaft die Idee umsetzen könne, führte er aus. Doch grundsätzlich geht Robin Himmelmann mit Vorfreude an die Aufgabe ran: „Auf jeden Fall wird es intensiv, weil viele Mechanismen greifen müssen. Das dauert ein paar Tage, Wochen oder gar Monate, bis es richtig gut ist. Dann kann es aber auch richtig gut werden.“
(lf)
Fotos: Witters