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"Zusammen an einem Strang zu ziehen, ist gerade in Zeiten der Pandemie ein nicht zu unterschätzendes Gut"

Bei der digitalen Mitgliederversammlung berichtete Sandra Schwedler am Donnerstagabend (17.12.) als Vorsitzende des Aufsichtsrats und blickte dabei auf das vergangenene Jahr zurück. Sportlich sei dieses hinter den Erwartungen geblieben, strukturell sei der Verein hingegen auf einem guten Weg, sich für zukünftigen Aufgaben aufzustellen. Finanziell wiederum habe die Corona-Situation große Auswirkungen auf den Verein.

Dabei bedankte sich unser Aufsichtsratsvorsitzende bei allen Mitgliedern (ob sporttreibend, ob fördernd), Mitarbeiter*innen, Fans, Ehrenamtler*innen, Partner*innen und Sponsor*innen. "Wir bedanken uns bei allen, die diesen Verein in diesen Zeiten – allen Widrigkeiten zum Trotz – weiterhin zu einem besseren Ort machen. Wir bedanken uns, dass wir auf Euch zählen können, dass Ihr Euch einbringt, dass Ihr verzichtet. Und hierbei geht es um mehr als nur um eine finanzielle Absicherung des Vereins." Vielmehr ginge es u.a. um den Verzicht von Mitgliedern der Sporttreibenden Abteilungen auf gemeinsamen Sport oder den Duschbus vor dem Stadion, den Mitarbeiter*innen und Fans ehrenamtlich begleiten, wie Schwedler betonte: "Es geht um so viel: um ein gemeinsames Denken und Handeln, um eine solidarische Gesellschaft zu ermöglichen, in der wir füreinander da sind, um alle zu schützen. Danke! Danke, dass Ihr uns durchaus optimistisch nach vorne schauen lasst."

Anschließend blickte Schwedler auf ein Jahr zurück, in dem „sogar der Profifußball hin und wieder in den Hintergrund“ rückte und „die Hauptthemen des Sommers nicht der sportliche Saisonabschluss und die kommende Saisonplanung“ werden sollten. „Der strukturelle Umbau wurde vorangetrieben, insbesondere die Führungsstruktur auf Geschäftsleiter*innen-Eebene wurde diskutiert und weiterentwickelt. Wie können wir als partizipativer Verein im Profifußballbereich bestehen? Seit 2015 beschäftigen wir uns intensiv mit dieser Fragestellung“, so Schwedler, die hinzufügte: „Mit den besonderen Vertreter*innen haben wir unserer Meinung nach gemeinsam mit dem Präsidium eine Lösung gefunden, die langfristig unsere Struktur stärkt und eine große Flexibilität auch für zukünftige Führungsgremien mitbringt.“ Der notwendige Satzungsänderungsantrag werde allerdings erst bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Mai zur Abstimmung gestellt und im Vorfeld selbstverständlich ausführlich erläutert sowie diskutiert.

Sportlich blieb auch die vergangene Saison hinter den Erwartungen zurück. So Schwedler, die mit Sorge mit Sorge auf die Stagnation im sportlichen Bereich blickte: „Natürlich wissen wir, dass auch wir unseren Teil dazu beigetragen haben. Jede einzelne Entscheidung der letzten Jahre hatte, auch rückblickend betrachtet, ihre Berechtigung. Trotzdem führte die Vielzahl der Entscheidungen nicht zu unserem langfristigen Ziel: Kontinuität. Kontinuität, die wir als Basis sehen, um eine sportliche Entwicklung zu ermöglichen. Es ist nicht das einzige Thema, bei dem Andreas Bornemann berechtigterweise direkt den Finger in die Wunde legte, um unseren Verein zu verbessern.“

Schwedler freute sich über das inzwischen existierende schriftliche sportliche Konzept, das nicht mehr nur – wie in den Jahren zuvor – für die Handlungen im Lizenz- und Nachwuchsbereich maßgeblich ist, sondern darüber hinaus als Grundlage für die Diskussionen und Maßnahmen zwischen Präsidium, Aufsichtsrat und sportlicher Leitung diene. „Dieses sportliche Konzept ist lebendig und es wird weiterentwickelt werden. Es ist ein weiterer kleiner Baustein, um unseren Verein in der ehrenamtlichen Führung professioneller aufzustellen. So heißt es auch hier für uns, nach vorne zu schauen und aus der Vergangenheit zu lernen. Ein weiteres Jahr Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag möchten wir allen Menschen in und um den Verein ersparen“, so Schwedler, die die folgende Worte vor allem an die Mannschaft und das Trainerteam richtete: „Wir glauben an Euch und wir wissen, dass Ihr gemeinsam viel schaffen könnt. Wir haben die Leidenschaft auf und neben dem Feld aufblitzen sehen. Wir wollen mehr davon. Zeigt uns und allen anderen in diesem Verein, was in Euch steckt und dass das Vertrauen in Euch mehr als gerechtfertigt ist.“

Im Nachwuchsbereich habe sich die Situation ebenfalls verschärft, so Schwedler. „Nicht nur, dass wiederum der Trainings- und Spielbetrieb eingestellt wurde. Durch das Brennglas Corona wird deutlicher denn je, wie prekär unsere infrastrukturelle Lage ist. Die Auswirkungen sind deutlich spürbar, obwohl die handelnden Personen einen sehr guten Job machen. Wir alle hoffen, dass es alsbald gelingt, den Fokus von ‚kurzfristig Problematik mindern‘ auf ‚langfristig Problematik lösen‘ zu richten.

Anschließend widmete sich unsere Aufsichtsratsvorsitzende der Corona-Situation. Diese habe auf den Verein auch große finanzielle Auswirkungen. Dank eines nachhaltigen und relativ konservativen Wirtschaftens stehe der Verein grundsätzlich solide da. Alternativen in der Erfüllung von Partnerschaften, die Kurzarbeit unserer Mitarbeiter*innen oder der Verzicht auf Rückerstattung von Dauerkarten tragen dazu bei. Dennoch betonte Schwedler: „Die Lage ist ernst. Der regelmäßige Austausch und die Begleitung strategischer Finanzthemen wurden in den letzten Monaten weiter intensiviert. In der strategischen Finanzplanung treibt uns die Frage an, wie wir diese trotz Pandemie an unseren Werten ausrichten können. Wir haben uns zwar an das kurzfristige ‚auf Sicht Fahren‘ gewöhnt, wir hoffen aber, dass wir im Laufe der Saison unseren Blick wieder weiter nach vorne richten können. In den letzten Jahren wurden viele Entscheidungen getroffen, die uns auch in dieser Situation unabhängiger agieren lassen. Der Rückkauf der Merchandise-Rechte, der Aufbau der Eigenvermarktung und nun das eigene Trikot – drei Bausteine, die sehr wichtig für uns sind. An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an Joachim Pawlik, der im Sommer das Präsidium verlassen und diese Themen entscheidend mitgeprägt hat.“

Ein weiteres „Dankeschön“ erhielt Bernd von Geldern - stellvertretend für die weiteren Geschäftsleiter*innen und Mitarbeiter*innen, die mit sehr viel Leidenschaft unter anderem das Thema ‚nachhaltige Teamsportkollektion‘ vorantreiben. „Die Idee, eine eigene Teamsportkollektion herauszubringen, begleitet uns schon länger und war eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen der vergangenen Saison“, so Schwedler, die hinzufügte: „Einerseits getrieben von der Frage, wie wir den Profisport ein Stück weit anders finanzieren können. Vor allem aber getrieben von der Fragestellung, ob wir in der Lage sind, eine nachhaltige Teamsportkollektion herzustellen. Eine, von der wir genau wissen, wie und wo produziert wird. Eine, von der wir wissen, was für Materialien verwendet werden. Eine, bei der wir bestimmen können, wie kommuniziert wird. Eine, die nicht perfekt ist – aber die wir Stück für Stück selber weiter entwickeln und besser machen können.“

Abschließend zeigte sich Schwedler hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Präsidium zufrieden und bezeichnete diese als „weiterhin überwiegend gut“. Es werde sachlich miteinander diskutiert und trotz teilweise unterschiedlicher Ansichten würden „gemeinsam gute Lösungen für den Verein“ gefunden. „Zusammen an einem Strang zu ziehen und trotzdem den unterschiedlichen Aufgabenstellungen laut Satzung gerecht zu werden, ist gerade in Zeiten der Pandemie ein nicht zu unterschätzendes Gut“, so Schwedler, die „auch in dieser ungewohnten Zeit das Gewohnte“ folgen ließ: Sie beantragt im Namen des Aufsichtsrats die Entlastung des Präsidiums nach § 20 Art. 6 der Satzung bei der Mitgliederversammlung.

Zuvor hatte sie noch eine wichtige Aufgabe des Aufsichtsrats für das kommenden Jahr erwähnt. Die Auswahl der*des Präsidentschaftskandidat*in für den Vorschlag zur Wahl an die Mitgliederversammlung 2021.

 

(hb)

Fotos: Witters

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