"Als Team die Spielphilosophie immer mehr verinnerlichen"
Sonntag, 23. August 2020, 09:30 Uhr
Die Hälfte der Saison-Vorbereitung haben unsere Kiezkicker hinter sich, der anstrengendere Teil mit viel Arbeit in den Bereichen Ausdauer, Athletik und Kraft haben unsere Boys in Brown hinter sich. Der Ende August 2019 verpflichtete Sebastian Ohlsson ist froh, die Vorbereitung von Beginn an mitmachen zu können und blickt auf drei intensive Wochen zurück. Für den Pflichtspielstart im DFB-Pokal gegen den SV Elversberg und die Zweitliga-Saison will sich Ohlsson in eine top Verfassung bringen und mit der Mannschaft die Spielphilosophie des neuen Trainerteams verinnerlichen, um erfolgreich in die neue Spielzeit zu starten.
Hallo Sebastian, drei der insgesamt sechs Wochen Vorbereitung sind vorbei, wie gut hast Du die erste Hälfte überstanden?
Wir haben bislang viel und intensiv trainiert, das merke ich auch. Man wird sich bis zum Ligastart immer besser fühlen. Je näher der Start rückt, umso mehr werden die intensiven Einheiten abnehmen. Der Fokus wird dann immer mehr auf Fußball liegen.
Der Fokus lag ja auch auf der Fitness und Athletik. Gab es eine Einheit, die es richtig in sich hatte?
Die 1.000-Meter-Läufe im Niendorfer Gehege hatten es in sich. Solche Läufe sind aber notwendig und gehören in einer Vorbereitung auch dazu.
Im Vorjahr sind Dir derart intensive Einheiten erspart geblieben, Du bist ja erst kurz vor dem fünften Spieltag zu uns gewechselt. Wie ist es nun, von Beginn an dabei und kein Zuspätkommer zu sein?
Natürlich ist ein von Vorteil, zum Start der Saisonvorbereitung dabei zu sein, alles mitmachen zu können und die neuen Teamkollegen kennenzulernen. Ich hatte letzte Saison aber keine Probleme, mich trotz der bereits laufenden Saison im Team zu integrieren.
Im Vorjahr hattest Du die Rückennummer ‚43‘, ab sofort ist über Deinem Namen die ‚2‘ zu sehen. Gab es einen Grund für den Nummernwechsel?
Zu hohe Nummern sollten abgegeben werden. Die ‚2‘ ist eine niedrige, eine gute Nummer. Für einen Außenverteidiger ist es eine klassische Nummer, das passt also sehr gut. Mein jüngerer Bruder hat auch ‚2‘ und ich jetzt auch.
Kommen wir zum neuen und auch jungen Trainerteam: Wie ist die Arbeit mit dem Trio?
Das hat bislang viel Spaß gemacht. Es ist ein junges Team, das sehr gute Arbeit macht. Man spürt, dass sie richtig viel Lust haben und uns als Mannschaft jeden Tag verbessern wollen.
Wie ist es für Dich, zwei gerade mal drei Monate ältere Co-Trainer zu haben?
Das Alter spielt für mich keine Rolle, sondern nur die Qualität, die sie mitbringen. Sie sind gute Trainer, auch wenn sie mit 27 Jahren noch sehr jung sind.
Alle Neuzugänge haben betont, wie viel Qualität in der Mannschaft steckt. Was kannst Du über die Neuzugänge sagen?
Die neuen Jungs bringen viel Qualität mit, abseits vom Rasen verstehe ich mich mit ihnen gut. Das ist gut, um als Team zusammenzuwachsen und gemeinsam Sachen zu unternehmen.
Im Vorjahr hast Du vor allem hinten rechts gespielt, aber auch mal hinten links oder wie zum Saisonende auf der Sechs. Wo sehen wir Dich in der neuen Saison?
Meine Hauptposition ist auf der rechten Seite, ob in einer Vierer- oder auch Dreierkette. Ich bin für beide Varianten bereit und es liegt am Trainer, welche Formation er wählen und wo er mich hinstellen wird.
Wie hast Du die letzte Saison für Dich persönlich analysiert?
Ich war zufrieden mit meinen Leistungen. Es war eine gute Saison für mich, auch weil ich oft gespielt habe. Ich musste defensiver spielen, als ich es zuvor gewohnt war, aber das war absolut okay für mich. Ich will in der Offensive noch mehr Akzente setzen und gerne mehr Assists beisteuern.
Zu Beginn der Vorsaison waren es mit Mats Møller Dæhli, Leo Østigård, Viktor Gyökeres und Dir noch vier Skandinavier im Team, in der Rückrunde dann drei und nun bist Du der einzige. Wie kommst Du damit klar?
Spieler kommen und gehen, so ist das im Fußball. Das ist absolut kein Problem und für mein Deutsch wahrscheinlich auch besser (lacht). Ich habe mich mit Leo und Viktor gut verstanden, ich verstehe mich mit allen anderen Jungs im Team aber auch sehr gut.
Wie hast Du die ersten beiden Testspiele gegen Kiel und Aarhus gesehen?
In Kiel war die erste Halbzeit war gut von uns, defensiv haben wir kaum etwas zugelassen. Nach dem Seitenwechsel hatten wir Probleme. Es war das erste Testspiel, da ist es normal, dass noch nicht alles klappt. Gegen Aarhus haben wir richtig gut verteidigt und mit Blick auf das Spiel in Kiel einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben gegen ein Team, das nächste Woche in der Europa-League-Quali spielt und entsprechend weiter war als wir, kaum Chancen zugelassen. In der Offensive hatten wir nicht viele Chancen, aber ich bin guter Dinge, dass wir uns auch da mit jedem Spiel verbessern werden.
Ihr startet im DFB-Pokal mit der Partie bei Viertligist SV Elversberg 07. Was erwartet Euch da?
Auch wenn wir gegen einen unterklassigen Gegner spielen, wird es keine leichte Aufgabe für uns. Für die kleineren Vereine ist es das Spiel des Jahres, entsprechend motiviert sind sie auch. Pokalspiele sind immer etwas Besonderes. Ich weiß selbst, wie es ist, wenn man gegen höherklassige Vereine spielt. Da haust du alles rein, um zu gewinnen.
Der DFB-Pokal ist seit 15 Jahren nicht unbedingt unser Lieblingswettbewerb…
Ich kenne die jüngere Pokal-Historie des Vereins. Wir müssen unsere beste Leistung abrufen, um weiterzukommen. Keiner darf denken, dass wir uns da schon durchsetzen werden und mal eben weiterkommen.
Bis dahin sind es noch drei Wochen. Mit welchen Zielen gehst Du in die zweite Hälfte der Saisonvorbereitung?
Ich will mich in eine optimale Verfassung für den Saisonstart bringen und werde dafür in den kommenden drei Wochen alles geben. Als Team wollen wir die Spielphilosophie noch besser kennenlernen und immer mehr verinnerlichen. Wenn’s dann endlich losgeht, wollen wir so gut wie möglich vorbereitet sein, um auch erfolgreich zu sein.
(hb)
Fotos: Witters